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Durchbruch in der Forschung

Darmstörungen können zu Alzheimer führen – Forscher finden Grund

Alzheimer-Darmstörungen MRT Bilder
Wissenschaftlern ist offenbar ein Durchbruch bei der Erforschung der Alzheimer-Krankheit gelungen Foto: Getty Images
Isabell Kilian Freie Autorin

20.07.2022, 04:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Zwischen Darmstörungen und Alzheimer besteht ein Zusammenhang. Das haben Wissenschaftler herausgefunden und zwischen beiden Erkrankungen gemeinsame genetische Merkmale entdeckt. Ein echter Durchbruch in der Forschung!

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Alzheimer zerstört die kognitive Fähigkeit und ist die häufigste Form der Demenz. Ein Heilmittel gibt es nicht und die Forschung geht davon aus, dass bis zum Jahr 2050 weltweit mehr als 150 Millionen Menschen betroffen sein können.1 Eine Prophezeiung, die neue Erkenntnisse vielleicht verhindern können. Denn US-Forscher stellten zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen Darmstörungen und Alzheimer her.2 Dafür untersuchten sie gemeinsame genetische Merkmale der beiden Erkrankungen und entdeckten den besonderen Stellenwert von Cholesterin. Damit gelang ihnen ein echter Durchbruch.

Darmstörungen und Alzheimer hängen zusammen

Frühere Beobachtungen haben bereits einen Zusammenhang zwischen Alzheimer und Störungen des Magen-Darm-Trakts feststellen können.3 Was genau dahintersteckt, war jedoch unklar – bis jetzt. Denn Forscher der East Carolina University in den USA haben diese Zusammenhänge näher untersucht und zwischen Alzheimer und mehreren Darmstörungen eine genetische Gemeinsamkeit gefunden. Dazu analysierten sie große Mengen an Daten zu genetischen Merkmalen von Alzheimer und mehrere Studien zu Darmerkrankungen – beide mit jeweils 400.000 Erkrankten. Das Team entdeckte, dass Menschen mit Alzheimer und Darmerkrankungen gemeinsame Gene haben.

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Die Auswirkung von Cholesterin

Bei der Untersuchung dieser gemeinsamen genetischen Merkmale stießen die Forscher auf die Bedeutung des Fettstoffwechsels. Abnormale Cholesterinwerte würden nämlich sowohl Darmerkrankungen als auch Alzheimer begünstigen. Die genetischen und biologischen Merkmale beider Erkrankungen würden daher auf eine besondere Rolle des Fettstoffwechsels, des Immunsystems und damit cholesterinsenkender Medikamente hinweisen. Hohe Blutfettwerte können nämlich auch zu einem abnormen Cholesterinstoffwechsel im Gehirn führen und infolgedessen das zentrale Nervensystem kognitiv beeinträchtigen. Gleichzeitig können ungesunde Blutfettwerte aber auch durch Darmbakterien verursacht oder verschlimmert werden, was ihre Bedeutung bei Alzheimer und Darmstörungen unterstützt und auch die Wechselwirkung hervorhebt.

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Wechselwirkung von Darm und Gehirn

Ergebnisse, die aus vielen Gründen wichtig sind. Sie verbessern nicht nur das Verständnis der Ursachen von Alzheimer und Darmstörungen, sondern ermöglichen auch, die Erkrankungen früher zu erkennen. Der Zusammenhang zwischen Cholesterin und Alzheimer könnte sich in Zukunft als entscheidend für die Behandlung von Alzheimer erweisen. So könnten cholesterinsenkende Medikamente bei der Behandlung von Demenz und Darmerkrankungen zukünftig womöglich von therapeutischem Nutzen sein. Auch die Ernährung könnte eine größere Rolle bei der Behandlung und Vorbeugung spielen. Die Ergebnisse bieten zudem weitere Belege für die Wechselwirkung von kognitiven und emotionalen Zentren des Gehirns und der Darm-Funktion, erklärt Studienleiter Professor Simon Laws.

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Quellen

Themen: Alzheimer Darmgesundheit Demenz
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