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Zeitmanagement

Pareto-Prinzip – mit der 80/20-Regel zu mehr Lebensqualität

Pareto-Prinzip bzw. 80/20-Regel
Früher hieß es: „Zeit ist Geld“. Heute würde man eher sagen: „Zeit ist Lebensqualität“. Mit der 80/20-Regel bzw. dem Pareto-Prinzip lässt sich der Alltag effizienter gestalten - so bleibt mehr Zeit für das wirklich Wichtige. Foto: iStock/marekuliasz
Martin Lewicki
Freier Autor

29.12.2021, 19:31 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zeit ist ein wertvolles Gut. Wer viel arbeitet, regelmäßig Sport treibt und sich auch noch um Familie und Freunde kümmern möchte, der kommt schnell an seine Grenzen. Die 80/20-Regel hilft dabei, das Leben effizienter und erfolgreicher zu gestalten, ohne Zeit mit unnützer Arbeit zu vergeuden. FITBOOK erklärt, wie das funktioniert.

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Es klingt nach einer Traumformel: wenig Aufwand, viel Erfolg – genau das verspricht die 80/20-Regel. Diese geht zurück auf den italienischen Soziologen und Ökonomen Vilfredo Pareto (1848–1923), weshalb sie auch als Pareto-Prinzip oder -Methode bekannt ist.

Was genau steckt hinter dem Pareto-Prinzip?

Vilfredo Pareto fand Anfang des 20. Jahrhunderts heraus, dass etwa 20 Prozent der Italiener nicht nur 80 Prozent des italienischen Bodens besaßen, sondern auch 80 Prozent des Vermögens.

Daraufhin empfahl der Wissenschaftler den Banken, sich stärker um die 20 Prozent der Vermögenden zu kümmern, denn mit ihnen könne mehr Profit gemacht werden. Später wurden weitere Zusammenhänge hergestellt, die ebenfalls in die 80/20-Theorie passen. Der Wichtigste ist wohl jener in der Arbeitswelt, der besagt, dass sich mit nur 20 Prozent des Aufwands häufig 80 Prozent der Ergebnisse erreichen lassen. Um die restlichen 20 Prozent der gewünschten Ergebnisse zu erzielen, benötigt man aber 80 Prozent des Aufwands – und das ist nicht nur ineffizient, sondern oft reine Zeitverschwendung.

Auch interessant: Wer sein „Gefahrenfenster“ kennt, erreicht leichter sein Wunschgewicht oder Fitnessziel

80/20-Regel zielt auf mehr Effizienz ab

Mittlerweile schwören immer mehr Menschen auf dieses Prinzip und propagieren es als ihren Weg zum Erfolg. Sei es bei der Ernährung oder beim Training. Der US-Unternehmer und Autor Timothy Ferriss hat das Pareto-Prinzip nicht nur verinnerlicht, sondern propagiert es gleich in seinen Bestsellern „Der 4-Stunden-Körper: Fitter – gesünder – attraktiver. Mit minimalem Aufwand ein Maximum erreichen“ und „Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“. Und der Blogger Yaro Starak geht in einem seiner Beiträge so weit, dass er behauptet, die 80/20-Regel könne das eigene Leben komplett umkrempeln und nicht nur für mehr Qualität, sondern auch für mehr Erfolg sorgen.

Beim Pareto-Prinzip bzw. der 80/20-Regel geht es um eine Steigerung der Effizienz durch Prioritätensetzung und durch einen gewissen Verzicht auf Perfektion – also die verbleibenden 20 Prozent. Anstatt nach den schwer zu erreichenden 100 Prozent zu streben, sollte man sich auf die schnell erreichbaren und Erfolg versprechenden 80 Prozent fokussieren. Im Gegenzug gewinnt man viel Zeit, die man in andere Bereiche seines Lebens investieren kann.

Das Pareto-Prinzip beim Training

Ein gutes Beispiel für die Anwendung der 80/20-Regel ist das Fitness-Training. Man muss nicht jeden Tag ins Fitnessstudio rennen und ein bis zwei Stunden trainieren, um gute Ergebnisse zu erzielen. Es reicht auch, wenn man nur dreimal die Woche 30 bis 60 Minuten trainiert, dafür aber die richtigen Übungen mit hoher Intensität ausführt. Dafür eignen sich beispielsweise die sogenannten „Big Five“, die wir in dem Beitrag „Diese 5 Übungen garantieren schnellen Muskelaufbau“ vorgestellt haben.

Dabei handelt es sich um Grundübungen, die jeweils mehrere Muskelgruppen ansprechen und sich dadurch besonders gut für ein kurzes, effizientes Training eignen. Ebenfalls gut geeignet ist das Tabata– bzw. High-Intensity-Intervall-Training (HIIT), um in kurzer Zeit schnelle Erfolge zu erzielen.

Die 80/20-Regel bei der Ernährung

Das Pareto-Prinzip lässt sich auch gut anwenden, um seine Ernährung umzustellen. So sollen Promis wie Olivia Munn oder Miranda Kerr die 80/20-Regel befolgen. Letztlich besagt sie im Rahmen eines Ernährungskonzepts nur, dass man zu 80 Prozent der Zeit gesund und ausgewogen ernährt und zu 20 Prozent etwas gönnt – im Sinne eines Cheat Day etwa.

Auch im Berufsalltag hilft die 80/20-Regel

Das Pareto-Prinzip wird oft als Zeitmanagement-Methode im Berufsleben verwendet. Hier geht es darum, sich vor allem auf die wichtigen Aufgaben zu fokussieren, die den höchsten Effekt bringen, anstatt sich in kleinen Teilaufgaben zu verrennen.

Den wenigsten Menschen wird es möglich sein, die Arbeitszeit von 100 auf 20 Prozent zu reduzieren und dennoch 80 Prozent des Pensums zu schaffen. Doch mit der Pareto-Formel im Hinterkopf kann man sich vor einer Überbelastung schützen. Man sollte also nicht versuchen, alle Aufgaben des Arbeitsalltags bestmöglich zu erledigen, sondern in erster Linie die, auf die es wirklich ankommt und die den größten Erfolg versprechen.

Um sich das zu veranschaulichen, kann eine Prioritäten-Liste helfen. Am Ende des Tages ist es nicht so wichtig, ob man alles abgearbeitet hat, sondern vielmehr, ob die wichtigen Aufgaben erledigt wurden. So ist man weniger gestresst oder unzufrieden, wenn etwas liegen geblieben ist, da es vermutlich ohnehin nicht so wichtig war.

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Warum das Pareto-Prinzip zu mehr Lebensqualität führt

Grundsätzlich darf man die 80/20-Formel nicht zu streng und zu exakt nehmen. Aber sie ist ein guter Wegweiser für den Alltag, den man im Hinterkopf behalten. Vor allem, um sich regelmäßig zu fragen: Muss ich so viel Zeit für Fitness aufwenden, um einen attraktiven Körper zu bekommen? Muss ich wirklich so lange an einem Projekt oder einer Aufgabe sitzen, um Erfolg zu haben? Steht der Aufwand, den ich für etwas aufbringe, im richtigen Verhältnis zum Ergebnis? Kann ich meine Ziele nicht schneller erreichen, indem ich effizienter und fokussierter vorgehe? Was ist wichtig und was unwichtig?

Denn wer nicht jeden Tag ins Fitnessstudio rennt, sich vorwiegend, aber nicht immer zu 100 Prozent gesund ernährt, keine Überstunden sammelt und sich nicht an sinnlosen Aufgaben abarbeitet, der kann mehr Zeit mit Freunden und mit der Familie verbringen und lernt, sich auch mal etwas zu gönnen. Das führt am Ende zu mehr Lebensqualität und zu einem besseren Wohlbefinden.

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