Masturbation ist praktizierte Selbstliebe und somit eine Wohltat fürs Gemüt. Aber längst nicht nur das! Auch die physische Gesundheit soll davon profitieren. Natürlich hängt es von der individuellen Lust ab, wie oft MANN Sex (alleine oder zu zweit) haben will. Ein Experte erklärt uns jedoch unter anderem, warum es gerne stolze 21 Mal sein dürfen.
Es dürfte inzwischen bekannt sein, dass langer Sexverzicht gesundheitliche Nachteile bringen kann. Beim Mann etwa können die Schwellkörper im Penis langfristig atrophieren, sich also zurückbilden, und Erektionsstörungen die Folge sein. So weit braucht es natürlich nicht zu kommen, selbst wenn der passende Geschlechtspartner gerade nicht verfügbar ist. Schließlich kann man bestens selbst für Abhilfe sorgen.
Warum fängt Mann mit Selbstbefriedigung an?
Evolutionär betrachtet dient das Aufkommen erster sexueller Empfindungen dem Fortbestand der Menschheit. Man könnte auch sagen: Jungs üben (besonders tüchtig in der Pubertät) für den Ernstfall, sie lernen sich und ihren Körper kennen, um als Mann vorbereitet und fruchtbar zu sein. Das erklärt im Gespräch mit FITBOOK der Urologe Dr. med. Christoph Pies.
Bis zum 25. Lebensjahr masturbieren Männer durchschnittlich zehn Mal im Monat, sagt uns der Facharzt. Mit zunehmendem Alter und auch innerhalb einer Beziehung nimmt die Häufigkeit in der Regel ab. Besser wäre es allerdings andersherum! Denn, so Pies: „Masturbation ist erstaunlich gut für die Gesundheit.“ Und er erklärt es auch genauer.

Das macht Masturbation so gesund
„Wissenschaftler haben in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass bei Männern, die ab dem 20. Lebensjahr mindestens 21 Mal im Monat einen Samenerguss hatten, das Risiko auf Prostatakrebs um 19 Prozent geringer war als bei denen, die nicht öfter als sieben Mal ejakuliert hatten.“ Als Grund dafür werde vermutet, dass bei den häufig Maturbierenden schädliche, potentiell krebsfördernde Stoffe öfter und somit gründlicher ausgespült werden.*
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Gut FÜR die Prostata und GEGEN Diabetes sowie Depressionen
Auch die Gefahr, an Diabetes mellitus zu erkranken, soll durch häufiges Selbstbefriedigen gemindert werden. Weiter erklärt uns der Arzt, dass Masturbation das Immunsystem anregt – „das ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen“.
Der Effekt rührt unter anderem daher, dass man nach dem Höhepunkt besser schläft. Und eine erholsame Nachtruhe ist für die Funktion der Abwehrkräfte essentiell. Zudem werden durch Selbstbefriedigung Endorphine (= Glückshormone) und gleichzeitig weniger vom Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Heißt: Onanie soll Depressionen vorbeugen können. Diese Tatsache deckt sich mit den Ergebnissen einer aktuellen Studie, von der Pies uns berichtet. „Dabei kam heraus, dass Männer, die häufig masturbieren, selbstbewusster und zufriedener sind.“
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Besseres Durchhaltevermögen beim Sex zu zweit
Zu guter Letzt wird durch häufige Stimulation der Genitalien die Beckenbodenmuskulatur trainiert. „Einen ähnlichen Effekt hat das gefäßerweiternde Stickstoffmonoxid, das dabei vermehrt ausgeschüttet wird“, fügt Dr. Pies hinzu. Der Beckenboden ist bekanntlich für die weibliche Gesundheit wichtig, aber eben auch für die männliche – nicht zuletzt für die Standfestigkeit, wenn es drauf ankommt. Beim Sex zu zweit darf es schließlich gerne auch mal länger dauern als allein.
* Zugegeben: 21 Mal Masturbieren im Monat ist eine stolze Anzahl. „Männer-TÜV“-Autor Dr. Pies empfiehlt deshalb dringend, die Erwartungshaltung an sich selbst – „in unserer ‚übersexualisierten‘ Gesellschaft, in der man bereits einem hohem Druck ausgesetzt ist“ – keinesfalls unnötig hochzuschrauben. Mit anderen Worten: Folgen Sie Ihren persönlichen Regungen! Unter Stress kann auch die (zweit-)schönste Nebensache der Welt nicht gesundheitsförderlich sein.