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Immunsystem

Was stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte?

Ein junges Paar joggt
Hält auch das Immunsystem fit: Wer sich regelmäßig bewegt, wird oft auch besser mit Viren und Co. fertig Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

21.03.2019, 18:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Schon wieder Husten, Schnupfen und Heiserkeit? Dann ist möglicherweise das Immunsystem geschwächt. Doch was ist das eigentlich genau? Und wie lässt es sich stärken?

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Beim Kampf gegen Eindringlinge vollbringt der Körper Tag und Nacht Höchstleistungen. Normalerweise funktioniert das problemlos. Aber manchmal erreichen Viren und Co. ihr Ziel: Sie bahnen sich einen Weg in den Körper und lösen dort Infektionen aus – Husten, Schnupfen oder Schlimmeres.

Passiert das öfter, ist die Immunabwehr möglicherweise geschwächt. Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Immunsystem? „Dieses System ist hochkomplex“, sagt Prof. Ulrich Fölsch, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Denn das Immunsystem ist überall im Körper: Es ist ein Zusammenspiel von Zellen, Gewebe und Botenstoffen aller Art.

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Schutz vor Keimattacken

Mit der Haut fängt es an. Die Körperhülle ist eine Schutzbarriere und schmettert in aller Regel die Attacken von Keimen ab. „Die Haut hat einen leicht sauren pH-Wert, der verhindert, dass Bakterien und Co. in den Körper eindringen können“, sagt Fölsch, der auch Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) ist. Die Schleimhäute, die Nasenhaare oder die Flimmerhärchen auf den Bronchien sorgen in der Regel ebenfalls dafür, dass Keime von außen keine Chance haben.

Gelangen Keime mit der Nahrung in den Körper, ist es der Speichel, der sie abzutöten versucht – und falls der scheitert, übernimmt die Magensäure. Daneben gibt es die natürliche Abwehr. „Das sind Zellen im Körper, die einfach alles auffressen, was körperfremd erscheint“, erläutert Fölsch. Zu diesen sogenannten Fresszellen zählen etwa Makrophagen oder Monozyten.

Schafft es diese natürliche Abwehr nicht, Erreger außer Gefecht zu setzen, dann aktiviert der Körper die spezifische Abwehr: Das sind die sogenannten B-Lymphozyten und T-Lymphozyten, die zur Gruppe der weißen Blutkörperchen gehören. Sie entwickeln Antikörper, die spezifisch gegen dem Körper bekannte Erreger wirken. „Das liegt daran, dass das Immunsystem quasi eine Art Gedächtnis hat und sich daran erinnert, schon einmal mit diesen Keimen zu tun gehabt zu haben“, erklärt Fölsch.

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Gründe für Immunschwäche

Wird der Körper mit einer erneuten Attacke des gleichen Erregers konfrontiert, erkennt das spezifische Immunsystem dies und kann den Erreger zügig unschädlich machen. „Wer einmal Scharlach hatte, bekommt die Krankheit nie wieder“, so Fölsch. Anders bei der Grippe: Weil die Erreger ständig ihre Zusammensetzung ändern, erkrankt der Mensch oft mehr als einmal im Leben an Grippe.

Zu Infektionen gleich welcher Art kommt es dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Dies kann unterschiedliche Gründe haben – von Schlafmangel, Unterkühlung, Dauerstress über chronische Krankheiten wie Diabetes bis hin zu einer erworbenen Immunschwäche – Aids etwa.

Auch Medikamente können das Immunsystem schwächen: „Vorsichtig sollte man vor allem mit der Einnahme von Antibiotika sein und sie nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen“, erklärt Fölsch. Denn Antibiotika zerstören nicht nur die fremden Eindringlinge, sondern auch nützliche Bakterien, die vor allem der Darm für eine reibungslose Verdauung braucht.

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Stärkung des Immunsystems

Wer häufiger und in kurzer Zeit hintereinander unter Infektionen leidet, sollte ausloten lassen, wie sich die Immunabwehr stärken lässt. „Oft helfen schon einfache Mittel“, sagt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer in Berlin. Dazu gehört etwa eine gesunde und ausgewogene Kost. „Nahrungsergänzungsmittel sind für die Immunabwehr nicht nötig, wenn man sich vernünftig ernährt.“

Ebenfalls gut, um das Immunsystem zu stärken: Sport oder einfach Bewegung an der frischen Luft. „Wichtig ist auch, sich mehrfach am Tag die Hände zu waschen, um krankmachende Erreger wegzuspülen“, so Sellerberg. Für Stressgeplagte kann es zudem hilfreich sein, Entspannungsmethoden zu erlernen. „Das ist nicht nur gut fürs Immun-, sondern auch fürs Nervensystem“, betont Fölsch.

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„Nicht unterschätzt werden darf auch der Faktor Schlaf“, sagt der Heilpraktiker René Gräber aus Preetz in Schleswig-Holstein. Nach seiner Beobachtung schlafen viele Leute nicht ausreichend. „Schlafmangel kann sich definitiv negativ auf die Immunabwehr auswirken.“ Und noch ein Tipp von Gräber: Barfuß laufen. „Das stärkt nicht nur die natürliche Immunabwehr, sondern ist auch für den Bewegungsapparat förderlich.“

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