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Forschung

Kann Testosteronmangel schwere Krankheiten auslösen?

testosteronmangel krankheiten: Oberkörper eines muskulösen Mannes
Männer brauchen Testosteron nicht nur für ihren Sexualtrieb. Ein Mangel des Hormons kann sie offenbar auch krank machen. Foto: Getty Images

21.06.2023, 17:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Testosteron ist ein Sexualhormon, das sowohl Männer als auch Frauen in ihren Körpern produzieren. Bei Männern findet es sich aber nicht nur in höherer Konzentration, es übernimmt auch bedeutende Funktionen. Entsprechend hat bei ihnen auch ein Mangel größere Auswirkungen. Macht ein solcher sie vielleicht sogar krank? Es gibt Studien, die genau das andeuten.

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Testosteron verbindet man gerne mit Muskeln, Machos und Männlichkeit. Eine weitere Verbindung, um die nur wenige wissen: Gesundheit! So macht sich Testosteronmangel nicht nur durch Beschwerden mit der Libido, dem Gewicht oder dem allgemeinen Wohlbefinden bemerkbar, sondern kann offenbar auch zu ernsthaften Krankheiten führen.

Ist Testosteronmangel ein Krankmacher?

Je älter Mann wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an Testosteronmangel leidet. Die Abnahme der Hormonproduktion gehört zum Alterungsprozess dazu. Aber auch jüngere Männer können einen Mangel haben – nicht selten verursacht durch Bewegungsmangel und Übergewicht. Zu diesem Schluss kam z. B. eine Studie aus dem Jahr 2014.1

Auch interessant: Überraschend! Testosteron fördert wohl Kuschelbedürfnis bei Männern

Einfluss von Testosteronmangel auf Herz und Nieren

Doch wie sieht der Zusammenhang zwischen Testosteronmangel und Krankheiten aus? Für die Herzgesundheit etwa scheint der Testosteronspiegel eine große Rolle zu spielen. So heißt es in einem Bericht aus dem Fachmagazin „Methodist DeBakey Cardiovascular J“, dass Testosteronmangel bei Männern mit einem erhöhten Risiko für koronare Herzerkrankungen, dem metabolischen Syndrom und Diabetes Typ 2 assoziiert sei.2 Außerdem gibt es in der Forschung bereits verifizierte Erkenntnisse dazu, dass eine verminderte Testostozonkonzentration Hand in Hand mit chronischer Nierenerkrankung gehen kann.3 Auch wenn der Mangel des Hormons wohl nicht die Ursache des Nierenleidens ist, scheint er am Fortschreiten der Erkrankung beteiligt zu sein.4

Testosteronmangel und Multimorbidität

US-Forscher der University of Michigan wollten in einer Studie aus dem Jahr 2018 wissen, wie es bezüglich eines Mangels des männlichen Sexualhormons und Multimorbidität aussieht – also dem zeitgleichen Vorliegen von mehreren chronischen Erkrankungen.5 Genauer gesagt haben die Wissenschaftler das Vorkommen von Mehrfacherkrankungen in drei Altersklassen mit und ohne Testosteronmangel untersucht. Das Ergebnis: Ein niedriger Testosteronspiegel korreliert häufig mit chronischen Krankheiten – und das auch schon bei jüngeren Männern.

Genauer: Menschen mit einem zu niedrigen Testosteronspiegel leiden häufiger an mehr als einer dieser chronischen Erkrankungen:

Das gelte für alle drei Altersklassen, aber vor allem für jüngere (20-40 Jahre) und ältere Männer (≥60 Jahre).6

Fazit

Wie bereits erwähnt ist es völlig normal, dass die Testosteronproduktion im Alter nachlässt. Vermutet ein Mann jedoch, dass er an einem Mangel leiden könnte, ist ein Gang zum Arzt durchaus empfehlenswert. Denn wie wissenschaftliche Arbeiten gezeigt haben, scheint es einen Zusammenhang zwischen einem Testosteronmangel und diversen chronischen Krankheiten zu geben. Eine Behandlung könnte im Fall eines Mangels daher ratsam sein. Mögliche Anzeichen eines Defizits sind u. a. Libidoverlust, depressive Verstimmungen, gestörter Stoffwechsel oder stärkere Ausbildung der Brust.

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Quellen

Themen Männergesundheit Testosteron
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