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2,4 Millionen Befragte

Forscher erweitern Liste der Long-Covid-Symptome um weitere Anzeichen

Long-Covid-Symptome-Frau mit Haarausfall
Auch Haarausfall kann Anzeichen für Long Covid sein Foto: Getty Images
Isabell Kilian Freie Autorin

27.07.2022, 04:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Neue Studienergebnisse zeigen, dass Menschen, die auch lange nach einer Corona-Infektion noch Gesundheitsprobleme haben, ein breiteres Spektrum an Symptomen aufweisen als bisher angenommen. Ein Forscherteam fand nun neue Long-Covid-Anzeichen.

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Die Liste mit denen Menschen, die auch nach einer Corona-Infektion mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen haben, wächst. Bereits in einer früheren britischen Studie gaben Betroffene im Durchschnitt 56 Symptome für durchschnittlich neun Organe an.1 Nun hat ein anderes britisches Forscherteam diese Liste um einige weitere Long-Covid-Symptome ergänzt.2 Sie befragten 2,4 Millionen Menschen und verglichen Corona-Erkrankte mit einer Kontrollgruppe nicht infizierter Personen. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass 62 Symptome auch Wochen nach der Erstinfektion besonders häufig genannt wurden.

Liste mit 62 Long-Covid-Symptomen

Wissenschaftler der Universität Birmingham analysierten zusammen mit einem Team von Medizinern und Forschern aus ganz England anonymisierte, elektronische Gesundheitsakten von 2,4 Millionen Menschen in Großbritannien. Dabei umfassten die zwischen Januar 2020 und April 2021 erhobenen Daten etwa 480.000 Menschen mit einer früheren Infektion und 1,9 Millionen Menschen ohne Coronavirus-Infektion. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Berichte über 62 Symptome der Patienten mit einer Coronavirus-Infektion häuften und auch noch zwölf Wochen ihrer Erstinfektion auftraten.

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Haarausfall und Libido-Störung

Das Forscherteam konnte drei verschiedene Kategorien von Leidensmuster identifizieren, die von Personen mit anhaltenden Gesundheitsproblemen berichtet wurden. Die Liste der Long-Covid-Symptome gruppierte sich grundsätzlich in Atemwegssymptome, psychische und kognitive Probleme sowie in ein breiteres Spektrum von Symptomen.

Zu den häufigsten genannten Anzeichen aus letzterer Kategorie zählten:

  • Verlust des Geruchssinns
  • Haarausfall
  • Minderung der Libido
  • Erektionsstörungen
  • Brustschmerzen
  • Fieber

Das Team entdeckte aber auch Patienten mit

  • Amnesie
  • Darminkontinenz
  • Halluzinationen
  • Schwellungen der Gliedmaßen
  • Apraxie – die Unfähigkeit, vertraute Bewegungen oder Befehle auszuführen

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Wer hat das höchste Risiko für Long-Covid?

Die Wissenschaftler haben mit ihren Ergebnissen aber nicht nur die Liste der Long-Covid-Symptome um weitere Faktoren ergänzt, sondern auch wichtige demografische Gruppen und Verhaltensweisen ausfindig machen können, die ein erhöhtes Risiko in sich tragen. Dass Rauchen und Fettleibigkeit dazu gehören, ist bereits bekannt. Aber auch andere Faktoren wie das biologische Geschlecht und die ethnische Zugehörigkeit scheinen eine Rolle zu spielen, erklärt Anuradhaa Subramanian, Hauptautorin der Studie. Außerdem sollen auch Frauen, Jüngere und BIPoC sowie Menschen aus weniger wohlhabenden Verhältnissen oder mit bereits bestehenden Gesundheitsproblemen häufiger an Long Covid erkranken. Dass Frauen öfter betroffen sind als Männer erklärt sich Subramanian damit, dass sie mitunter häufiger unter Autoimmunkrankheiten leiden. Es bleibe damit die Frage, ob Autoimmunität oder andere Ursachen bei ihnen das erhöhte Risiko erklären.

Studie liefert Basis für künftige Froschung

Eine wesentliche Stärke der Studie ist der große Stichprobenumfang und der Vergleich mit einer Kontrollgruppe. Trotzdem ist noch vieles unklar. Die bisher identifizierten Long-Covid-Symptome auf der Liste sind extrem breit gefächert und können nicht ausschließlich durch Risikofaktoren des Lebensstils oder chronische Gesundheitszustände erklärt werden. Dennoch sollen die identifizierten Gesundheitsprobleme nach einer Corona-Erkrankung Medizinern bei der Beurteilung von Long-Covid-Patienten helfen. Die Studienergebnisse bieten eine gute Basis, um die Symptombelastung zukünftig besser bewältigen zu können.

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Quellen

Themen Coronavirus
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