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Dysmorphophobie

Megan Fox verrät: „Es gab nie einen Punkt in meinem Leben, an dem ich meinen Körper geliebt habe“

Megan Fox Dysmorphophobie: Megan Fox
Wer an Dysmorphophobie leidet, nimmt bestimmte Körperstellen oder sogar seinen gesamten Körper als hässlich wahr Foto: Getty Images

17.05.2023, 11:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Keine Frage, Megan Fox ist erfolgreich und attraktiv. In Filmen oder auf Instagram spielt die 37-Jährige gerne mit ihrem sinnlichen Image. Doch in Wahrheit fühlt sich die Schauspielerin mit ihrem Aussehen gar nicht wohl. Fox ist von der Körperbildstörung Dysmorphophobie betroffen. Jetzt verriet sie in einem Interview, wie sehr sie darunter leidet.

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Von außen betrachtet scheint Megan Fox alles zu haben – eine gut laufende Filmkarriere und drei süße Kinder. Und sie sieht fantastisch aus. Kein Wunder also, dass sie voller Selbstbewusstsein durchs Leben geht. Doch der Schein trügt. In einem Interview offenbarte Megan Fox, wie sehr die Dysmorphophobie ihr Leben beeinflusst: „Wir sehen vielleicht jemanden an und denken: ‚Diese Person ist so schön. Ihr Leben muss so einfach sein.‘ Doch wahrscheinlich sehen sie sich selbst gar nicht so.“

»Ich habe Dysmorphophobie

Fox weiß, wie sie aufgrund ihres Aussehens und ihres starken Auftretens auf andere wirkt: einschüchternd. Doch vieles davon ist offenbar nur Fassade. Denn im Interview mit der britischen „GQ“ verriet sie im Oktober 2021: „Ich habe Dysmorphophobie und viele tief sitzende Unsicherheiten.“ Mit anderen Worten: Megan Fox findet sich selbst eher hässlich und fokussiert sich stark auf angebliche Makel ihres Körpers. Denn genau dieser negative Blick auf den eigenen Körper macht die Körperbildstörung aus.

Während eines Shootings für „Sports Illustrated Swimsuit 2023“ gab sie nun weitere Einblicke in ihr Leben mit der Körperbildstörung. „Ich sehe mich nie so, wie andere Menschen mich sehen“, erzählte die dreifache Mutter und fügte noch hinzu: „Es gab nie einen Punkt in meinem Leben, an dem ich meinen Körper geliebt habe.“

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»War besessen davon, auf eine bestimmte Weise aussehen zu müssen

Tatsächlich fühlte sich die Schauspielerin schon als Kind nie wohl in ihrer Haut. „Als ich klein war, was ich regelrecht besessen davon. Davon, dass ich doch auf eine bestimmte Weise aussehen müsste“, so Fox. Warum sie schon so früh angefangen habe, sich um ihr Aussehen Gedanken zu machen, sich zu vergleichen und darüber zu definieren, ist eine Frage, die sie offenbar sehr beschäftigt – auf die sie aber keine Antwort kennt. „Es hatte definitiv nichts mit meiner Umwelt zu tun. Denn ich bin in einem sehr religiösen Umfeld aufgewachsen, in dem Körper im Grunde gar nicht wahrgenommen wurden“, verriet die Schauspielerin über ihre Kindheit. „Die Reise, mich endlich selbst zu lieben, wird, glaube ich, niemals enden.“ Eine Strategie, sich von dem realen oder gefühlten Druck, immer schön aussehen zu müssen, zu lösen, ist offenbar, dass sich Megan Fox immer mal wieder Social-Media-Auszeiten gönnt. Aktuell ist ihr Instagram-Account zwar auffindbar, ihre Beiträge sind jedoch nicht sichtbar.

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Was steckt hinter der Körperbildstörung?

Die körperdysmorphe Störung („body dysmorphic disorder“; BDD) oder Dysmorphophobie, wie Megan Fox sie offenbar hat, ist eine relativ häufige Störung, klinisch gekennzeichnet durch eine übermäßige Beschäftigung mit einem eingebildeten Mangel oder einer befürchteten Entstellung der äußeren Erscheinung. Die übermäßige Beschäftigung verursacht einen oft hohen Leidensdruck und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionen.1 

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Menschen, die an dieser mentalen Störung leiden, können nicht aufhören, an die Fehlbildung ihres Körpers zu denken. Dabei handelt sich es zumeist um Makel, die andere Leute beim Anblick der betroffenen Person gar nicht sehen oder zumindest als überhaupt nicht so gravierend empfinden. Die meisten an Dysmorphophobie leidenden Menschen konzentrieren sich auf folgende Körperstellen:2

  • Gesicht (zum Beispiel Nase, Teint, Falten oder Akne)
  • Haare (zum Beispiel Struktur, Ausdünnung oder Kahlheit)
  • Haut (zum Beispiel Flecken, sichtbare Venen)
  • Größe der Brüste
  • Größe und Spannkraft der Muskeln
  • Genitalien

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Symptome

  • Extreme Beschäftigung mit einem vermeintlichen Schönheitsfehler, der für andere nicht sichtbar ist oder unbedeutend erscheint
  • Starke Überzeugung, dass das Aussehen einen Fehler hat, der hässlich macht oder entstellt
  • Überzeugung, dass andere das Aussehen in negativer Weise bemerken oder sich darüber lustig machen
  • Verhaltensweisen, die darauf abzielen, den wahrgenommenen Makel zu korrigieren oder zu verbergen, und die schwer zu kontrollieren sind, wie z. B. häufiger Blick in den Spiegel, Zupfen an der Haut
  • Versuche, vermeintliche Makel durch Styling, Make-up oder Kleidung zu verbergen
  • Ständiger Vergleich des eigenen Aussehens mit anderen
  • Häufige Suche nach Bestätigung für das eigene Aussehen
  • Perfektionistische Tendenzen
  • Kosmetische Eingriffe, die nur geringe Befriedigung bringen
  • Vermeiden sozialer Situationen

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Wann man zum Arzt sollte

Vielleicht kann Megan Fox mit ihrem öffentlichen Bekenntnis zur Dismorphophobie andere Betroffene motivieren, sich Hilfe zu holen. Denn wenn jemand an der Störung leidet und sich aus Scham zudem eventuell sozial isoliert, ist der Gang zum Arzt nicht leicht. Aber er lohnt sich und ist unbedingt zu empfehlen. Denn die Störung geht nicht von alleine weg und kann unbehandelt im Laufe der Zeit zu weiteren psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen, Essstörungen und Depressionen führen.

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