Elektrischen Zahnbürsten haftete früher kein so guter Ruf an. Inzwischen aber hat sich die Technik sehr weiterentwickelt – was nicht bedeutet, dass die normale Handzahnbürste automatisch die schlechtere Wahl wäre.
Zähneputzen ist keine Wissenschaft. Und doch wird oft unterschätzt, wie wichtig die richtige Zahnputztechnik ist. Die lernt man zwar schon als Kind – muss allerdings spätestens im Erwachsenenalter noch einmal umdenken.
Handzahnbürsten richtig benutzen
Die Rotationstechnik (auch KAI-Technik genannt) ist die erste, die uns beigebracht wird, und für junge Zähne und Zahnfleisch auch sinnvoll. Mit zunehmendem Alter jedoch zieht sich das Weichgewebe im Mund mehr und mehr zurück. Durch die kreisenden Bewegungen der Rotationstechnik würden Bakterien und Zahnbeläge in Richtung Zahnfleischrand geschoben – und dadurch paradontitische Entzündungen begünstigt.
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Besser für Erwachsene geeignet ist die Fegetechnik (auch Basstechnik). Dabei wird die Zahnbürste am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn leicht schräg angesetzt und die Beläge quasi nach unten gefegt. Jemand, der diese Technik beherrscht, kann auch mit einer Handzahnbürste eine gründliche Zahnpflege gewährleisten.
Für die anderen könnte eine elektrische Zahnbürste eine gute Lösung sein. Doch auch hier kommt es auf die Technik an.
Zwei Arten elektrischer Zahnbürsten
Der Klassiker ist die elektrische Zahnbürste mit meist rundem, drehenden Bürstenkopf. Bei der Anwendung ist darauf zu achten, jeden einzelnen Zahn rundherum zu putzen. Bedeutet auch: Es genügt zur gründlichen Reinigung nicht, den Bürstenkopf einfach über den Zahn zu richten. Genau das wäre aber wohl die übliche Handhabung, wenn elektrische Zahnbürsten wirklich „für Faule“ sind, und auch der Grund, weshalb Zahnärzte früher von elektrischen Zahnbürsten abgeraten haben.

Ultraschallzahnbürsten einfacher zu handlen
Fortschrittlicher – und ganz anders (und einfacher) in der Anwendung – sind Ultraschallzahnbürsten mit vibrierendem, oft länglichem statt rundem Bürstenkopf. Mit ihren kleinen, kreiselnden Bewegungen ermöglicht sie es, den gründlichen Putzeffekt der Fegetechnik klassischer Handzahnbürsten zu erzielen, einfach, indem man die Ultraschallzahnbürste von oben nach unten über den Zahn führt.
Fazit: Es ist nicht eine von beiden Zahnbürsten-Varianten besser, sondern die Frage, wie Sie mit der elektrischen bzw. der Handzahnbürste umgehen würden. Ebenso spielen der Zustand von Zähnen und Zahnfleisch eine entscheidende Rolle. Sie sollten es daher mit einer zahnärztlichen Fachkraft besprechen, welche Zahnbürste und -putzart sich individuell für Sie empfiehlt.
Und: Auch die beste Zahnbürste und -putztechnik reicht nicht aus, wenn Sie keine Zahnseide und/oder Interdentalbürsten verwenden. Hier haben wir für Sie noch ausführlichere Pflege- und Verhaltens-Tipps für eine gesunde Mundflora.
FITBOOK hat sich bei der Zahnärztekammer Nordrhein und Oralchirurg Dr. med. Andreas Schwitalla, Fachzahnarzt für Oralchirurgie aus Berlin, zu dem Thema informiert.