Dass Walnüsse im Allgemeinen ziemlich gesund sind, ist nichts Neues. Lange wurden ihnen vor allem positive Auswirkungen auf die Hirnfunktion nachgesagt. Mehr und mehr Studien attestieren Walnüssen aber auch positiven Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Funktion, Entzündungswerte, und und und. Walnüsse essen soll sogar die Lebenserwartung steigern.
Zink, Eisen, Kalium, B-Vitamine, Vitamin E, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe – die meisten Nüsse punkten mit wertvollen Inhaltsstoffen. Das gilt auch für die Walnuss. Trotz einer hohen Energiedichte gelten Walnüsse daher als überaus gesunder Snack. Wie Studien zeigen, helfen sie, gesund zu altern, sind entzündungshemmend, gut fürs Herz und den Blutdruck. Alles in allem soll Walnüsse essen sogar helfen, die Lebenserwartung zu steigern.
Übersicht
Gesunde Walnüsse – entzündungshemmende Wirkung
Offenbar weist das Blut von Menschen, die das 60. Lebensjahr überschritten haben, geringere Entzündungswerte auf, wenn diese regelmäßig Walnüsse essen. Das haben Forscher*innen des Universitätskrankenhauses Hospital Clínic de Barcelona und der kalifornischen Loma Linda University in einer gemeinsamen Arbeit herausgefunden. Ihre Studie ist Teil der weltweit umfangreichsten Untersuchung zu den Thema mit dem Namen WAHA („Walnuts and Healthy Aging“ = „Walnüsse und gesundes Altern“)1.
Entzündungswerte gelten als wesentlicher Risikofaktor für die Gesundheit. Sie werden u. a. mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Arterienverkalkung assoziiert und können das Herz-Kreislauf-System auf Dauer schwer belasten. FITBOOK hat über Entzündungswerte, auch „stille Entzündungen“ genannt, bereits ausführlicher berichtet. Die Ergebnisse wurden im „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht. Wie die Forscher*innen darin weiter erklären, soll eine walnussreiche Ernährung auch die Funktion des gesamten Endothels verbessern; also der inneren Zellschicht von Blut- und Lymphgefäßen.
Gut für die Herzgesundheit
Die Ergebnisse der genannten Studie aus 2020 bestätigen auf objektive Weise das, was bereits 2018 in einer Untersuchung der Pennsylvania State University zutage kam.2 Diese war zumindest teilweise von der California Walnut Commission, also der kalifornischen Walnusskommission, finanziert worden. Bei ihrem Ablauf, dokumentiert im Fachblatt „Journal of the American Heart Association“, scheint es jedoch mit rechten Dingen zugegangen sein.
Positive Wirkung auf den Blutdruck
Damals kamen die Forscher*innen unter der Leitung von Prof. Penny Kris-Etherton zu der Erkenntnis, dass neben ihren wertvollen Fettsäuren in Walnüssen weitere bioaktive Stoffe stecken, die sich positiv auf den Blutdruck auswirken.
An der Studie hatten 45 übergewichtige bis adipöse Frauen und Männer zwischen 30 und 65 Jahrern teilgenommen – alle von ihnen zu Beginn mit erhöhten Cholesterinwerten und einem dadurch erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme. Sie bekamen von der Forschungsleitung über einen Zeitraum von sechs Wochen täglich drei auf ihren individuellen Energieumsatz angepasste Mahlzeiten vorgegeben.
Bei Proband*innen, deren Mahlzeiten ganze Walnüsse oder zumindest Walnussöl enthielten, hatten sich verschiedene Messwerte zur Beurteilung der Herzgesundheit signifikant verbessert. Ähnliche Beobachtungen machten die Forscher*innen bei den Probandengruppen, aus deren Mahlzeiten sie gesättigte Fettsäuren gestrichen und durch ungesättigte ersetzt hatten.
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Walnüsse essen kann die Lebenserwartung verlängern
Eine Studie aus dem Jahr 20133 und veröffentlicht im „Natural Medicine Journal“ setzte Walnusskonsum mit Sterblichkeitsrisiko in Zusammenhang. Untersucht wurden 7447 Männer im Alter von 55 bis 80 Jahren und Frauen im Alter von 60 bis 80 Jahren. Getestet wurde die Wirkung einer mediterranen Ernährung mit Walnüssen im Gegensatz zu einer Low-Fat-Diät (Kontrollgruppe). Alle Proband*innen hatten aufgrund von Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, hohes Cholesterin, Diabetes oder der familiären Krankheitsgeschichte ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren zeigte sich, dass Nüsse einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben können. Im Vergleich zu den Mitgliedern der Kontrollgruppe wiesen die Teilnehmer*innen, die regelmäßig Nüsse aßen, ein 39 Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko auf.
Unterstützung der Hirnfunktion
Auch unabhängig von diesen Erkenntnissen kann man sicher sein, dass der Griff in die Nussschale eine gute Entscheidung ist. Walnüsse sollen schließlich unter anderem die Hirnfunktion unterstützen, die Konzentrationsfähigkeit steigern und darüber hinaus reichlich Melatonin enthalten, welches sich positiv auf den Schlafrhythmus auswirken kann.
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Quellen
- 1. Rajaram S, Valls-Pedret C, Cofán M et. al. Hospital Clinic Barcelona, Loma Linda University California. The Walnuts and Healthy Aging Study (WAHA): Protocol for a Nutritional Intervention Trial with Walnuts on Brain Aging. Frontiers in Aging Neuroscience. (2016, aufgerufen am 13.7.2021)
- 2. Tindall AM, Petersen KS et.al. Replacing Saturated Fat With Walnuts or Vegetable Oils Improves Central Blood Pressure and Serum Lipids in Adults at Risk for Cardiovascular Disease: A Randomized Controlled‐Feeding Trial. JAHA Journal of the American Heart Association. (2019, aufgerufen am 13.7.2021)
- 3. Guasch-Ferré M, Bulló M, Martínez-González MA, et al. Frequency of nut consumption and mortality risk in the PREDIMED nutrition intervention trial. BMC Med. (2013, aufgerufen am 13.7.2021)