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Lange unerkannt

Ryan Reynolds Vater litt an kaum bekannten Parkinson-Symptomen

Schauspieler Ryan Reynolds
Ryan Reynolds Vater kämpfte die letzten 20 Jahre mit seiner Parkinson-Erkrankung Foto: Getty Images for Disney

19. August 2024, 11:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sowohl in der Filmrolle Deadpool als auch privat kennt man den Schauspieler Ryan Reynolds als eine humorvolle Person. Obwohl der US-Amerikaner sonst immer mit seiner lustigen Art für ein Lächeln sorgt, wendet er sich dieses Mal mit einem ernsten Thema an die Öffentlichkeit: Er spricht über die Parkinson-Erkrankung seines verstorbenen Vaters.

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Ryan Reynolds stößt einen traurigen und zugleich ernsten Tonfall an: Als er 22 Jahre alt war, diagnostizierte man die neurodegenerative Erkrankung Parkinson bei seinem Vater James Chester Reynolds. Zugleich offenbarte der Hollywood-Star die traurige Wahrheit, dass sich sein sowieso schon schwieriges Verhältnis zu seinem Vater durch die Krankheit noch verschlechterte. Rückblickend wisse er nun, dass Symptome, die man jahrelang nicht als diese gedeutet, sondern eher als schwierige Eigenart abgestempelt hatte, ein Grund dafür waren. Rund neun Jahre nach dem Tod seines Vaters öffnet sich der „Deadpool“-Darsteller und skizziert, wie die Parkinson-Erkrankung die Beziehung zu ihm beeinflusste.

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Beziehung zu Ryans Vater schon vor Diagnose schwierig

Noch bevor die neurodegenerative Erkrankung bei James festgestellt wurde, pflegten er und sein Sohn Ryan nicht das beste Verhältnis. Der Grund, wie der Hollywood-Star ihn beschreibt: James Reynolds sei zwar seinen väterlichen Pflichten nachgekommen, konnte jedoch seine Gefühle nicht richtig mitteilen und zulassen. Als der ehemalige Polizist aufgrund der Parkinson-Erkrankung Halluzinationen und Verfolgungswahn entwickelte, zerstörte dies die Vater-Sohn-Beziehung vollständig.

„Mein Vater war wirklich in einem Kaninchenbau gelandet, in dem er nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden konnte. Und in der Folge verloren alle anderen in seinem Leben den Glauben und das Vertrauen in seine Ansichten“, erklärte Ryan in einem Video für die Kampagne „More to Parkinson’s“. So spann sein Vater Verschwörungstheorien wie „das passiert gerade“ und „diese Leute könnten hinter mir her sein“.

Auch interessant: Ryan Reynolds spricht offen über seine Angststörung

Die Parkinson-Krankheit – auch als „Morbus Parkinson“ oder „Parkinson-Syndrom“ bekannt – zählt weltweit zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die das Nervensystem betreffen. Durch die Krankheit sterben mit der Zeit Nervenzellen im Gehirn ab. Dadurch kommt es zu einem Mangel am Botenstoff Dopamin. Diese äußert sich im frühen Stadium z. B. durch Riech- und Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Störungen der Feinmotorik und Unruhe.
Im weiteren Verlauf kann sich Parkinson durch verlangsamte Bewegungen, Zittern, Steifheit der Muskeln und mangelnde Stabilität in der Körperhaltung bemerkbar machen. Auch Halluzinationen oder eine „Parkinson-Demenz“ können sich entwickeln. Mehr zum Krankheitsverlauf und den Symptomen lesen Sie hier.

Halluzinationen nicht als Parkinson-Symptome erkannt

Die Halluzinationen führten letztendlich dazu, dass sich Vater und Sohn immer weiter voneinander entfernten. „Das hat meine Beziehung zu ihm wirklich destabilisiert, weil ich nicht wirklich wusste, was los war“, so Ryan. Er habe das Verhalten seines Vaters damals nicht richtig als Parkinson-Symptome einordnen können.

„Ich setze ständig Teile der Geschichte zusammen. Ich habe meine eigene Verantwortung nicht wirklich akzeptiert. Es war sehr einfach für mich, mich an der Vorstellung zu ergötzen, dass mein Vater und ich in nichts einer Meinung sind und dass eine echte Beziehung zu ihm unmöglich ist“, weiß es der Schauspieler heute besser. Mittlerweile sei er sich bewusst, dass das distanzierte Verhältnis zum Teil auch an seiner fehlenden Bereitschaft gelegen habe, sich seinem Vater und der beängstigenden Situation zu stellen. „Ich hätte vielleicht gegen Ende bei ihm sein können, aber ich war es nicht. Er und ich haben uns einfach auseinandergelebt, und damit werde ich für immer leben müssen.“ 

Wie die Krankheit auch Pflegenden zusetzen kann

„Ich glaube, meine Mutter hat mit meinem Vater viele, viele Jahre lang ein Leben in absoluter Isolation geführt. Und wenn jemand nicht unbedingt aus seiner Grundhaltung oder seinem richtigen Geisteszustand heraus spricht, kann er dem einzigen Menschen, der da ist, das Leben wirklich schwer machen“, äußert sich der Schauspieler. Er sei sich bewusst, dass die Krankheit seines Vaters seine Mutter stark mitgenommen habe – und kommt in diesem Zuge auf Fatigue bei Pflegenden zur sprechen.

Dieser Zustand beschreibt eine extreme Müdigkeit, gepaart mit mangelnden Energiereserven oder einem stark erhöhtem Bedürfnis nach Ruhe, ohne dass man sich körperlich oder geistig verausgabt hat. Reynolds möchte mit dem Beispiel seiner Mutter darauf aufmerksam machen, dass Fatigue eine ernstzunehmende Folge für die Bezugspersonen des Parkinsonpatienten sein kann.

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So denkt Ryan Reynolds heute über seinen Vater

Trotz allem ist Ryan Reynolds seinem Vater überaus dankbar, denn er sei vor der dem Parkinson-Ausbruch immer für ihn dagewesen – auch wenn er keine Gefühle zeigen konnte. Aus diesem Grund schrieb der Schauspieler seinem Vater fünf Monate vor seinem Ableben einen Brief mit einer Liste von allen schönen Erinnerungen. „Ich bin super dankbar, dass ich ihm diesen Brief geschickt habe und er ihm die Welt bedeutet hat. Ich habe also diesen Abschluss gefunden, aber ich war trotzdem nicht bei ihm, als er starb. Und ich wünschte, ich wäre es gewesen.“

Themen Parkinson Stars
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