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17 Modelle geprüft

Körperfettwaagen bei „Stiftung Warentest“ – bei diesem Messwert enttäuschen sie

Frau steht auf einer Körperfettwaage
Stimmen die Körperanalysedaten der Waage? Eine Untersuchung von „Stiftung Warentest“ zeigt: Einige der 17 Modelle im Test leisten sich erstaunliche Ungenauigkeiten. Foto: Getty Images/Science Photo Library RF

24. September 2024, 19:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Egal, ob man abnehmen oder Muskeln aufbauen möchte – um ihre Fortschritte im Blick zu behalten, setzen viele Menschen auf Körperfettwaagen. Sie erhoffen sich genaue Informationen zum Anteil von Fett und Muskeln in ihrem Körper. Doch wie verlässlich sind die Werte, die die Waagen liefern? Dem gingen die Experten von „Stiftung Warentest“ und prüften 17 Modelle.

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Wie genau sind Körperfettwaagen wirklich, wenn es darum geht, Muskelmasse und Körperfettanteil zu messen? Eine Untersuchung der „Stiftung Warentest“ zeigt, dass diese Waagen trotz moderner Technik oft nicht ganz präzise arbeiten. Dennoch gibt es gute Modelle – und das sogar zu erschwinglichen Preisen.

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Waagen berechnen mehr, als sie messen

Wer sich schon einmal gefragt hat, wie eine Körperfettwaage den Fettanteil oder die Muskelmasse bestimmen kann, sollte wissen: Diese Werte werden in erster Linie berechnet, nicht direkt gemessen. Laut der „Stiftung Warentest“ arbeiten die Waagen mit einem schwachen Wechselstrom, der über die Fußsensoren durch den Körper fließt. Da Muskelmasse elektrischen Strom besser leitet als Fett, nutzt das Gerät diese Information, um in Kombination mit Daten wie Alter, Geschlecht und Fitnesslevel den Körperfettanteil zu errechnen. Diese Messung ist jedoch nicht immer präzise.

Ungenauigkeiten bei der Muskelmasse

Ein zentrales Problem bei vielen Modellen ist die Bestimmung der Muskelmasse. Von den 17 getesteten Körperanalysewaagen zeigte etwa ein Drittel deutliche Ungenauigkeiten, so die „Stiftung Warentest“ in ihrer Ausgabe 10/2024.1 Während die Waagen Körperfett, Körperwasser und Gewicht meist relativ genau ermitteln, liefern sie bei der Muskelmasse teils absurde Werte. Zwei Modelle bestimmten bei einigen Testpersonen eine Muskelmasse von 75 Prozent – ein unrealistischer Wert, der laut den Testern ausreichte, um Weltrekorde in der Leichtathletik zu brechen. Ein realistischer Anteil liege bei etwa 40 Prozent. Um die Genauigkeit der Waagen zu prüfen, wurden die Ergebnisse mit einem professionellen medizinischen Gerät verglichen.

Modelle mit oder ohne App

Wer sich eine Körperanalysewaage zulegen möchte, hat die Wahl: Modelle mit App-Anbindung bieten in der Regel eine bessere Darstellung der Messergebnisse, da die kleinen Displays der Waagen schnell unübersichtlich werden können. Allerdings kann die Ersteinrichtung der Apps für technisch weniger versierte Nutzer eine Herausforderung darstellen.

Die Körperfettwaagen-Testsieger

Wer auf eine App verzichten möchte, findet mit der „Ines“-Waage von ADE den Testsieger unter den einfachen Modellen (Note 2,0) – und das für nur etwa 30 Euro. Bei den App-kompatiblen Geräten führte die „BF 500 Super Black Edition“ von Beurer mit der Note 2,2 das Feld an. Preislich liegt dieses Modell bei rund 35,50 Euro.

Tipps für die korrekte Nutzung

Damit die Messergebnisse möglichst genau sind, sollten einige Dinge beachtet werden.

Trockene Füße

Die Messung funktioniert nur zuverlässig, wenn die Füße trocken sind und nicht in Socken stecken.

Gleiche Bedingungen

Um Werte über längere Zeit vergleichen zu können, empfiehlt „Stiftung Warentest“, immer zur gleichen Tageszeit und unter den gleichen Bedingungen zu messen, beispielsweise morgens nach dem Aufstehen und dem ersten Toilettengang.

Handsensoren

Einige Waagen verfügen über zusätzliche Handsensoren, die genauere Messungen ermöglichen sollen. Der Test konnte jedoch nicht bestätigen, dass diese Modelle signifikant bessere Ergebnisse liefern.

Vorsicht bei Schwangerschaft oder Herzschrittmacher

Schwangere oder Personen mit Herzschrittmacher sollten auf die Nutzung von Körperfettwaagen verzichten. Obwohl der durch den Körper geleitete Strom schwach ist, könnte er laut „Stiftung Warentest“ ein Gesundheitsrisiko darstellen.

Körperfettwaage – mit oder ohne App?

Körperfettwaagen können hilfreiche Informationen liefern, sind jedoch keine präzisen medizinischen Geräte. Insbesondere bei der Bestimmung der Muskelmasse gibt es oft erhebliche Abweichungen. Wer auf einfache Bedienung setzt und keine App-Unterstützung benötigt, findet bereits für etwa 30 Euro gute Modelle. Für technikaffine Nutzer bieten App-kompatible Geräte eine erweiterte Darstellung der Messdaten – ebenfalls zu erschwinglichen Preisen.

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Wie sinnvoll sind Körperfettwaagen überhaupt?

Sowohl wenn es darum geht, muskulöser zu werden als, auch wenn es darum geht, abzunehmen, können die detaillierteren Körperfettwaagen helfen, sich vom Gesamtkörpergewicht in die Irre leiten zu lassen. Bekanntlich sind Muskeln schwerer als Fett, was bedeutet, dass jemand, der trainiert, um abzunehmen, dabei aber Muskeln aufbaut, womöglich vergeblich auf purzelnde Kilos auf der Waage hofft. Körperfettwaagen können hier immerhin anzeigen, wie hoch der Anteil des Körperfetts wirklich ist.

Womöglich ist es gerade diese Differenzierung, die motivierend wirkt und dazu beiträgt, dass Abnehmwillige besser durchhalten. Körperfettwaagen scheinen bei Abnehmwunsch jedenfalls von Vorteil zu sein, wie eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte. Diese hatte Probanden untersucht, die eigenverantwortlich ihren Gewichtsverlust mithilfe von Körperfettwaagen überwachten. Viele übergewichtige und fettleibige Personen konnten auf diese Weise erfolgreich abnehmen, wobei der Effekt bei Menschen mit Adipositas sogar noch größer ausfiel.2 Da die Untersuchung während der Coronapandemie stattfand, ist jedoch nicht klar, inwieweit dadurch bedingte äußere Faktoren, wie z. B. Lockdowns, eine Rolle spielten.

Mit Material von dpa

Themen Gesund abnehmen

Quellen

  1. Stiftung Warentest. Einige leisten sich fette Mess­fehler. (aufgerufen am 24.9.2024) ↩︎
  2. Huang, X., Li, M., Shi, Y. et al. (2022). Self-managed weight loss by smart body fat scales ameliorates obesity-related body composition during the COVID-19 pandemic: A follow-up study in Chinese population. Frontiers. ↩︎
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