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Erstaunliche Forschungsergebnisse

Beliebtes Gewürz soll vor Alzheimer schützen können

Beliebtes Gewürz kann womöglich vor Alzheimer schützen
Mit der Ernährung kann man viel tun, um möglichst lang gesund zu bleiben. Bestimmte Nährstoffe helfen auch, die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu erhalten. Foto: Getty Images

11. Oktober 2024, 3:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ein beliebtes Gewürz könnte Ihr Gehirnfunktionen schärfen und womöglich vor Alzheimer schützen! Eine Übersichtsarbeit von 40 Studien zur Wirkung von Zimt auf Gedächtnis und Lernen zeigt: Das Lebensmittel enthält Verbindungen, die unter anderem dazu beitragen, dass Tau-Fibrillen und Amyloid-Beta im Gehirn verklumpen – diese kleinen Eiweißpartikel spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit, die häufigste Form der Demenz.

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Zimt ist ein wunderbares Lebensmittel und Gewürz, das nicht nur Milchreis oder Pudding aufpeppt – nach Deutschland werden jährlich rund 5.000 Tonnen importiert, vorwiegend aus Madagaskar1 – sondern offenbar auch Gehirnfunktionen wie Gedächtnis und Lernen verbessern kann. Grund für diese positive Wirkung auf kognitive Funktionen sollen seine Bestandteile Cinnamaldehyd, Eugenol sowie Zimtsäure sein. FITBOOK hat sich eine Auswertung genauer angesehen, die 40 Studien zum Zusammenhang zwischen Zimt und Gehirnfunktionen umfasst. Kann das Gewürz vor Alzheimer schützen?

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So gesund ist Zimt

Dass Zimt mehr kann, als süßen und herzhaften Gerichten das gewisse Etwas zu verleihen, ist der Wissenschaft schon lange bekannt. Frühere Studien haben demnach gezeigt, dass Zimt entzündungshemmende, antioxidative und krebshemmende Eigenschaften hat. Das Gewürz stärkt zudem das Immunsystem, schützt das Herz und hält den Blutzucker in Schach (FITBOOK berichtete). Dass Zimt – bzw. sein Hauptbestandteil Cinnamaldehyd – möglicherweise die Bildung von Tau-Proteinen hemmt, hat bereits 2013 eine Studie der University of California in Santa Barbara gezeigt.2 Diesen spannenden Pfad des potentiellen Schutzes vor Alzheimer verfolgten 2023 Forscher der Birjand University of Medical Sciences im Iran weiter: Sie werteten 40 Studien aus, die sich mit der Wirkung von Zimt auf die Gehirnleistung befassten. Die Ergebnisse dieser Übersichtsarbeit wurden 2023 im Fachmagazin Nutritional Neuroscience veröffentlicht.3 FITBOOK hat sich die Ergebnisse genauer angesehen.

40 Studien zur Wirkung von Zimt auf das Gedächtnis untersucht

Die Übersichtsarbeit der Forscher umfasst, neben einer Vielzahl an In-vivo-Studien (Studien an bspw. Mäusen) sowie einigen wenigen In-vitro-Studien (finden außerhalb eines lebenden Organismus im Reagenzglas statt), auch zwei klinische Studien, bei denen die Wirkung von Zimt auf das Gedächtnis an einer größeren Anzahl von Probanden systematisch überprüft wurden. Die allermeisten dieser Untersuchungen heraus, dass Zimt bzw. seine Inhaltsstoffe das Lernen und das Gedächtnis bei Menschen signifikant verbessern kann. Die Ergebnisse im Detail:

Zimt kann Ablagerung von Alzheimer-Proteinen ausbremsen

  • Die In-vivo-Untersuchungen ergaben, dass die in Zimt enthaltenen Bestandteile wie Eugenol, Zimtaldehyd und Zimtsäure kognitive Funktionen positiv beeinflussen.
  • Die In-vitro-Studien zeigten obendrein, dass besagte Verbindungen das Zellwachstum und die Zelllebensfähigkeit erhöhen sowie Ablagerungen von Tau-Fibrillen und Amyloid-Beta ausbremsen. Von diesen Eiweißpartikeln weiß man inzwischen, dass sie im Gehirn von Alzheimer-Betroffenen verklumpen und sich ablagern. Dadurch wird die Kommunikation zwischen den Nervenzellen gestört und diese sterben mit der Zeit ab. 
  • Bei den klinischen Studien zeigte eine positive Effekte auf die kognitiven Funktionen, die zweite hingegen nicht.

Auch interessant: Ein harmloses Symptom kann auf Alzheimer hindeuten

Bessere Lernleistung bei Teenagern, geringeres Demenzrisiko bei Älteren

Für eine der klinischen Studien kauten Jugendliche über einen Monat lang täglich Zimt-Kaugummi. Bei ihnen zeigte sich eine Verbesserung der Gedächtnisleistung und eine Verringerung von Angstzuständen, etwa bei Prüfungsstress. Bei älteren Menschen könnte Zimt das Demenzrisiko massiv reduzieren bzw. einen schützenden Effekt haben, schreiben die Forscher.

Eine zweite klinischen Studie – für die prädiabetischen Teilnehmer täglich eine Scheibe Brot mit zwei Gramm Zimt aßen – zeigte keine nennenswerten Unterschiede hinsichtlich der Gedächtnisleistung.

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Erstaunliche Ergebnisse aus Studien müssen weiter untersucht werden

Der potenzielle Schutz vor Demenz durch Zimt ist vielversprechend. Insgesamt deutet die systematische Übersichtsarbeit der iranischen Forscher mehrheitlich darauf hin, dass Zimt eine schützende Wirkung auf das Gehirn haben könnte. Jedoch sind weiteren, insbesondere größeren, klinischen Studien nötig, um die genaue Wirkung von Zimt auf das menschliche Gehirn zu untersuchen. Denn vielleicht ist das beliebte Gewürz ein möglicher Schlüssel, um neurologische Erkrankungen oder Lernschwierigkeiten schon bald weitreichender vorzubeugen und behandeln zu können.

Themen Demenz

Quellen

  1. Statista: Menge der Importe von Zimt in Deutschland von 2010 bis 2022 (aufgerufen am 09.10.2024) ↩︎
  2. George R. C., Lew J., Graves D. J. (2013): Interaction of cinnamaldehyde and epicatechin with tau: implications of beneficial effects in modulating Alzheimer's disease pathogenesis. Journal of Alzheimers Disease. ↩︎
  3. Nakhaee, S., Kooshki, A., Hormozi, A. et al. (2023). Cinnamon and cognitive function: a systematic review of preclinical and clinical studies, Nutritional Neuroscience. ↩︎
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