Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Supplement für die Muskelausdauer

Wirkung, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen von Beta Alanin

Mann beim Krafttraining
Beta Alanin soll die Muskelausdauer verbessern. Stimmt das wirklich – und gibt es Nebenwirkungen? FITBOOK hat sich schlaugemacht Foto: Getty Images
Laura Pomer
Laura Pomer

24.06.2020, 16:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Von Beta Alanin haben Sie noch nie gehört? Mag sein. Er dürfte Ihnen aber schon begegnet sein: als einer unter mehreren Inhaltsstoffen von Nahrungsergänzungsmitteln. Inzwischen nehmen ihn mehr und mehr Sportler auch als Einzelpräparat ein. Was man darüber wissen sollte.

Artikel teilen

Beta Alanin ist eine nicht essenzielle Aminosäure. Heißt: ein Proteinbaustein, den der Körper selbst herstellen kann, wenn man ihm die dafür nötigen Makronährstoffe zuführt. Durch die Ernährung gelingt das mit verschiedenen tierischen Eiweißlieferanten, vor allem mit Fleisch – jedoch nicht in den großen Mengen, die Sportler aufnehmen wollen. Was sie sich davon versprechen?

Die Wirkung von Beta Alanin

Durch die Einnahme soll man seine Muskelausdauer erhöhen können. Praktisch bedeutet das, man schafft mit dem gleichen Gewicht mehr Wiederholungen und unterstützt so auf indirekte Weise den Muskelaufbau.

Was genau im Körper passiert: Beta Alanin erhöht den Carnosinspiegel in den Zellen und verhindert so, dass sich der PH-Wert reduziert. So wird der Effekt von Milchsäure auf die Muskulatur ausgehebelt, der irgendwann zur Muskelermüdung führen würde. Je höher der Carnosinspiegel, desto länger lassen sich Ermüdungserscheinungen hinauszögern – für viele Fitness-Begeisterte eine feste Überzeugung und der Grund,  es als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Auch interessant: Was bringen BCAA wirklich?

Die richtige Dosierung

Es gibt Beta Alanin als Pulver oder Kapseln. Die Pulverform ist vielen Konsumenten lieber, da sie sich bequem in Wasser, Saft oder den üblichen Eiweißshake mischen lässt. Hersteller empfehlen, zwischen 3 bis 6 Gramm pro Tag einzunehmen, „am besten zwischen den Mahlzeiten.“ In der Regel wird ein Dosierlöffel mitgeliefert.

Was bringt die Kombination von Beta Alanin und Kreatin?

Meistens wird Beta Alanin in einem Atemzug mit Kreatin genannt. Sportler nutzen Kreatin in intensiven Belastungsphasen, wie in Vorbereitung auf einen Wettkampf, um ein höheres Trainingsvolumen zu erreichen und schnell ihre Leistung zu verbessern und/oder an Masse zu gewinnen. Noch größere Effekte soll es bringen, wenn man auf die Kombination mit Beta Alanin setzt.

FITBOOK fragte bei Eduard Isenmann nach. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf und setzt sich mit dem molekularen Aufbau von Nahrungsergänzungsmitteln zur Leistungssteigerung auseinander, sichtet diesbezügliche Studien und probiert einiges aus – so auch Beta Alanin. Warum also soll es sich mit Kreatin so gut ergänzen?

„Kreatin füllt die Kreatinphosphatspeicher auf und erhöht so die Energiebereitstellung. Es wirkt teilweise regenerationsfördernd, wird aber in erster Linie zur Leistungssteigerung genommen“, sagt der Experte. Beta Alanin dagegen soll den durch Sport verursachten Stress für den Körper reduzieren, indem es in erster Linie die Muskelerholung unterstützt. Vereinfacht gesagt: Durch den Mix der beiden Supplements kann man länger trainieren und ist danach schneller wieder fit. Das glauben zumindest Anhänger.

Auch interessant: Das ist der ideale Zeitpunkt für Koffein vor dem Training

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Isenmann berichtet aus Erfahrung, dass es bald im Gesicht anfängt zu kribbeln, nachdem man Beta Alanin eingenommen hat. Das ist (auch für verschiedene andere Supplements) ganz normal. Ansonsten passiert nach der ersten Einnahme – nichts…? „Man muss Beta Alanin eine Weile lang genommen haben, damit es sich im Körper aufbaut. Erst dann zeigt es Effekt. Das dauert zwischen acht und 16 Wochen.“

Isenmann berichtet von Studien, die aufzeigen, dass nur drei bis sechs Prozent (!) des aufgenommenen Beta Alanins wirklich vom Körper umgesetzt werden. Dennoch sollte man die auf der Verpackung angegebene Tagesdosis nicht einfach erhöhen. Warum? „Dann hätte das Mittel wahrscheinlich Nebenwirkungen“, warnt Isenmann. Er erklärt, dass die von den Herstellern definierten drei Gramm täglich ungewünschte Begleiterscheinungen ausschließen sollen. Wer mehr einnimmt, riskiert Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall.

Auch interessant: Trainingsbooster nehmen oder nicht? Das sagt ein Experte

Mehr zum Thema

Uneindeutiges Fazit

„Bin ich jemand, der mit Sport sein Geld verdient und immer ans Limit geht?“ Sofern man sich diese Frage nicht mit einem Ja beantworten kann, würde Isenmann von der Einnahme abraten – ganz einfach aus Kostengründen. Die Wirkung des Mittels ist im Zweifelsfall überschaubar. Wenn man es sich aber leisten kann und will, sollte man bei der Einnahme von Beta Alanin nicht über die empfohlene Dosierung gehen.

Themen Muskelaufbau und Krafttraining Nahrungsergänzungsmittel
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.