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FITBOOK-Reporter steigt mit MMA-Weltmeisterin in den Käfig

Flavio Treppner

14.09.2020, 21:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

MMA oder auch Mixed Martial Arts ist ein Vollkontaktsport, bei dem verschiedenste Kampfsportarten im Ring aufeinandertreffen – Reporter Flavio kennt keine von ihnen. Nichtsdestotrotz stellte er sich der Challenge und stieg mit einer MMA-Weltmeisterin in den Käfig.

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MMA gilt als die Königsklasse des Kampfsports und als eine der härtesten Sportarten überhaupt. Grund genug für mich, um herauszufinden, wie anstrengend ein Workout wirklich ist. Dazu habe ich mir schlagkräftige Unterstützung gesucht.

Mit wem stieg ich in den Ring?

Als erste deutsche Frau wurde sie MMA-Europa- und Weltmeisterin im Federgewicht. Darüber hinaus ist sie erfolgreich im Judo und Sumo-Ringen – einzigartig auf der Welt. Die Rede ist von Julia Dorny. Die als „MMA-Queen“ bekannte Berlinerin begeisterte sich früh für Kampfsport. Mit 14 Jahren trat sie bereits in der Judo-Bundesliga an, mit 18 erhielt sie den Schwarzgurt. Mit Mitte zwanzig startete sie ihre Sumo- und MMA-Laufbahn und erkämpfte sich 2018 den WM-Titel. Auf dem Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere gewährte mir die 30-jährige Kampfmaschine einen Einblick in ihren Trainingsalltag. An zwei Tagen durfte ich die Weltmeisterin begleiten und jeweils zwei Stunden mit ihr trainieren – auch im Käfig.

Wie habe ich mich vorbereitet?

Je näher das Training kam, desto nervöser wurde ich. Als jahrelanger Fitnessstudiogänger war mir klar: Ich bin weder konditionell noch koordinativ für ein solches Workout geschaffen. Also habe ich schnell einen guten Freund angerufen und zum abendlichen Training geladen. Im heimischen Fitnessstudio wurde ich kurzfristig auf das bevorstehende Martyrium vorbereitet. Er zeigte mir verschiedene Griffe und Bodenübungen sowie Kontervarianten auf mögliche Angriffe. Hängen geblieben ist ehrlicherweise nichts. Ich wurde nur noch nervöser. Schon das kurze, 20-minütige Intermezzo ließ mich erschöpft zusammenfallen. An der Seite von Julia Dorny musste ich allerdings zwei Stunden überstehen. Und die sollten es in sich haben.

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Wie hart ist ein MMA-Workout?

Als ich die Tür zum Spitfire-Gym öffnete, stiegen schlagartig Zweifel in mir auf. Ein Schwall aus Schweiß begrüßte mich und das Klatschen der Boxhandschuhe trieb mir den Angstschweiß auf die Stirn. Gerne hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht. Als unbescholtenen Reporter schüchterte mich die Athletik und die körperliche Verfassung der Trainierenden durchaus ein. Doch dann betrat Julia Dorny das Gym, und plötzlich gab es kein Zurück mehr.

Jetzt hieß es: Umziehen und ab auf die Trainingsfläche! Mit weichen Knien verließ ich die Umkleide und hoffte auf Welpenschutz – Fehlanzeige. Die erste Herausforderung war nicht einmal körperlicher Natur. Bevor das Workout überhaupt begann, musste ich mir die Hände bandagieren. Durch die zunehmende Nervosität schwand die Konzentration. Welche Lasche um welchen Finger und in welcher Reihenfolge? Es trieb mich an den Rand der Verzweiflung. Sämtliche Anweisungen von Julia trafen bei mir auf eine sehr lange Leitung, sodass die Weltmeisterin schlussendlich selbst Hand anlegen musste. Somit gingen die ersten 20 Minuten schon mal ins Land.

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Dann schlossen wir uns ohne lange Worte einer Trainingsgruppe an und begannen mit dem Warm-up. Vor mir stand ein Parkour aus Pylonen und einer Koordinationsleiter (oder auch Agility-Leiter). Fehler in der Übungsreihenfolge wurden mit Liegestützen bestraft. Nach jeder Übung ergoss sich unter mir ein See aus Schweiß, das Klima im Gym glich dem der Tropen. Nach 20 Minuten Auf und Ab war ich nicht aufgewärmt, sondern ausgebrannt. Das anschließende Dehnen ließ mich wenigstens kurz verschnaufen. Der anstrengendste Teil sollte erst noch kommen, denn jetzt ging es in den Käfig.

Sekunden später liege ich schon am Boden. „Mach dich schwerer“, schreit Julia Dorny. Wie kann man sich schwerer machen? Ich bin überfordert. Selbst 40 Kilogramm Gewichtsunterschied schützen mich nicht davor, wie eine Frisbee durch den Ring geworfen zu werden. Schon wieder klatsche ich mit dem Rücken auf den Boden. Jeder Versuch, mich zu wehren, wird im Keim erstickt. Endlich bin ich an der Reihe, mich zu revanchieren und darf selbst mal versuchen, den MMA-Profi auf die Matte zu befördern. Doch Julia bewegt sich keinen Zentimeter – irgendwie scheint es doch möglich zu sein, sich schwerer zu machen. Es sich fühlte sich jedenfalls so an, als würde die 65 Kilogramm schwere Athletin plötzlich mehr wiegen als ich. Nach etlichen Würfen und Würgegriffen, bei denen ich fast das Bewusstsein verlor, sacke ich schließlich zusammen. Nichts geht mehr! Im Video oben erhalten Sie Einblick in mein Martyrium.

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Fazit

Das MMA-Workout war das anspruchsvollste Training, das ich bisher absolviert habe. Zumal ich kein Freund von ausgiebigen Cardio-Einheiten bin. Die ständige Belastung ohne längere Pausen brachte mich an meine Grenzen und offenbarte mir meine Defizite. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie so viel geschwitzt.

Hinweis: Die Aufnahmen für das Video entstanden vor dem Corona-Lockdown.

Themen Challenge Kampfsport
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