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FITBOOK-Autorin

„Wie schwer ist es, 1000 Kalorien pro Tag mehr zu verbrennen? Ein Selbstversuch!“

1000 Kalorien extra am Tag verbrennen – wie schwierig ist das?
Kein fanatisches Kalorienzählen bitte! Aber mit Alltagsbewegung und Sport lässt sich der Kalorienverbrauch auf gesunde Weise steigern. Foto: Getty Images/Nina Ponath; Collage: FITBOOK
Nina Ponath
Freie Autorin

6. Juli 2025, 17:03 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

FITBOOK-Autorin Nina hat eine Woche lang jeden Tag zusätzlich zu ihrem Grundbedarf 1000 Kalorien durch Bewegung verbrannt. Wie hat sie das geschafft und wie hat es sich angefühlt?

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Wie genau ist eigentlich die Anzeige an der Smartwatch? Oder anders gefragt: Wie viele Kalorien verbrennt man eigentlich täglich? Bei mir sind es laut Smartwatch im Schnitt so 2600, wobei gut ein Drittel davon durch Bewegung zustande kommt. „Aktivitätskalorien“ nennt man diese Art des Kalorienverbrauchs, der bei mir vor allem durch viele, viele Schritte (ich habe zwei Hunde) und Sport, rund fünfmal die Woche, besteht. Meine Aktivitätskalorien liegen deshalb fast immer bei rund 700 bis 900, ohne dass ich mich extra anstrenge. Im Urlaub, wo ich noch aktiver bin, einfach, weil ich zwischendurch nicht am Schreibtisch sitzen muss, ist der Verbrauch eher höher. Oft habe ich dann auch wesentlich mehr Hunger und bin gern auch mal etwas „hangry“. Wie sieht es also aus, wenn ich jeden Tag konstant 1000 Kalorien extra verbrenne? Ist das sehr anstrengend? Habe ich dadurch mehr Hunger? Werde ich automatisch erschöpft sein oder schlecht schlafen? Ich möchte es wissen und beschließe, es die nächsten sieben Tage in einem Selbstversuch darauf ankommen zu lassen.

Kurze Trigger-Warnung!

Falls Sie ein ungesundes Verhältnis zu Essen und Kalorien haben, Ihre Ernährung Sie übermäßig beschäftigt und Sie im Kampf mit Ihrem Körper stehen, lesen Sie diesen Artikel bitte nicht. Das hier soll keine Anleitung zum Kaloriensparen sein, sondern eine Beobachtung, wie sich ein erhöhter Aktivitätslevel auf den Alltag, das Energielevel und das Körpergefühl auswirkt.

Kalorienverbrauch und abnehmen

Um ein Kilo Fett abzunehmen, braucht man ein Defizit von ca. 7000 Kalorien. Das heißt also: Wenn man plötzlich jeden Tag 1000 Kalorien mehr als sonst verbrennt, kann man theoretisch ein Kilo in der Woche verlieren – wenn man nicht mehr isst, also auf diese Weise Kalorien zuführt. Um damit aber in der Praxis tatsächlich ein Kilo in der Woche abzunehmen, müsste man O Kalorien durch Aktivitäten verbrannt haben (was sehr unwahrscheinlich ist, sofern man nicht bettlägerig ist …). Es ist zudem ziemlich wahrscheinlich, dass Ihr Körper die verbrannten Kalorien ausgleichen möchte, und sich deshalb mit einem penetranten Hunger zu Wort meldet (aber hierzu später mehr …).

7 Tage lang täglich 1000 Kalorien extra verbrauchen – so bin ich vorgegangen

1. Tag

Ich wähle für den Start meines Selbstversuchs den Pfingstmontag Anfang Juni. Während andere also noch schlafend im Bett liegen oder sich ihr erstes Feiertags-Brötchen schmieren, nehmen mein Partner und ich um halb acht unsere zwei Hunde an die Leine und gehen gut sechs Kilometer spazieren. Die ersten 250 Kalorien wären damit verbrannt, da können wir beim anschließenden Frühstück gern doppelt zugreifen.

Am frühen Nachmittag gehen wir eine kleine Runde von drei Kilometern laufen und machen anschließend ein kurzes Workout aus 20 Burpees, 500 Metern Sprinten und 20 Squats. Das Resultat sind insgesamt weitere 400 verbrannte Kalorien. Obwohl ich zwischendurch hauptsächlich saß und nur ein bisschen durch unser Haus getigert bin, komme ich so insgesamt schon auf über 700. Der restliche Tag wird dann relativ entspannt mit einer Hunde-Runde, Erdbeerenpflücken und mit meinem Neffen beim Eisessen verbracht.

Abends ist die Smartwatch leer. Das macht aber nichts, da ich eh nur noch völlig erledigt eine Serie auf dem Sofa gucke. Kalorien verbrennen macht müde.

Spazieren gehen statt Training

2. Tag

Ich wache mit mörderischem Hunger auf. Vielleicht habe ich gestern nach all der Bewegung zu wenig gegessen? Mein Körper macht das ziemlich deutlich, und so habe ich absolut keine Lust auf Sport, was mir sonst eher selten passiert. Zum Ersatz breche ich gemeinsam mit den Hunden auf einen langen Spaziergang auf. Es muss ja nicht immer „Sport“ im klassischen Sinn sein, ein wenig Bewegung tut es auch. Meine Smartwatch sieht das genauso und bestätigt mir abends rund 700 Kalorien, die ich nur durch zahlreiche Schritte mit den Hunden, beim Einkauf und beim Telefonieren verbraucht habe. Abends unterrichte ich einen Yogakurs und fahre mit der U-Bahn. Dadurch muss ich noch mal rund 1000 Schritte von der Bahn zum Fitnessstudio gehen und schaffe es am Ende des Tages auf einen Verbrauch von mehr als 1000 Kalorien, obwohl ich mich nie gehetzt fühlte. Diese Erkenntnis ist neu: Mit Schritten (und Hunden) geht eine ganze Menge, auch, ohne dass man Sport macht.

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3. Tag

Ich habe gut sieben Stunden geschlafen und fühle mich wie neu. Auch heute knacke ich die 1000 Kalorien ganz easy, indem ich zu meinen Terminen zu Fuß zur Bahn laufe. Wer das Auto stehen lässt, verbrennt pro Weg locker 50 bis 60 Kalorien. Auf dem Rückweg halte ich beim Supermarkt und decke mich mit Haferflocken und Bananen ein. Mein Frühstück fällt diese Woche etwas größer aus als sonst.

Hunde halten auf Trab

4. Tag

Der Tag beginnt ganz normal mit einem ausgedehnten Spaziergang mit meinem 13-jährigen Hund und einer kleinen Laufrunde mit meiner einjährigen, fitten Hündin. Am Nachmittag spüre ich dann ein leichtes Tief; mein Körper scheint nach den letzten Tagen etwas durchzuhängen. Ich esse heute deutlich mehr als sonst. Das ist okay, und der Hunger fühlt sich auch eher nicht nach Langeweile oder Lustessen an, sondern vielmehr wie ein ehrlicher Bedarf nach Energie. Mein Körper scheint einzufordern, was er verbraucht hat. Abends gehe ich satt und ziemlich müde schlafen und bin innerhalb von nur ein paar Minuten weg. Auch das scheint ein Nebeneffekt der Bewegung zu sein.

Beim Feiern Kalorien verbrennen

5. Tag

Heute bin ich schon früh unterwegs, um einen morgendlichen Yogakurs zu unterrichten. Die jeweils zwei Kilometer Wegstrecke laufe ich. Am Abend wird es dann noch richtig lang, weil eine Freundin Geburtstag feiert. Wir tanzen, reden, bewegen uns, und auch wenn die Batterie meiner Smartwatch irgendwann im Laufe des Abends und bei rund 1000 Kalorien den Geist aufgibt, bin ich mir sicher, dass ich heute locker über die 1200 Kalorien komme. Fun Fact am Rande: Feiern verbrennt überraschend viel, solange man nicht nur mit einem Drink in der Hand in der Ecke sitzt.

6. Tag

Heute nehme ich bewusst etwas Tempo raus. Ich fühle mich etwas erschöpft und beschließe, den Tag entspannter anzugehen. Am Morgen mache ich einen langen Spaziergang, später radle ich gemütlich in die Stadt und gehe abends noch einmal eine kleine Runde mit den Hunden. Ohne gezieltes Workout komme ich am Ende auf rund 980 Kalorien. Fast geschafft, ohne dass es sich wirklich nach „Sport“ angefühlt hätte. Die letzten 20 Kalorien erlasse ich mir großzügig, da ich mich gestern etwas mehr als das Ziel bewegt habe und ich ohnehin nicht glaube, dass die Zahlenangabe ganz genau ist. Man kann offensichtlich auch ohne durchgeplante Trainingsblöcke aktiv leben, wenn man einfach Bewegung in den Alltag einbaut.

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Sport, Alltagsbewegung – und zur Belohnung ein Eis

7. Tag

Der letzte Tag meiner Challenge fällt auf einen Sonntag, ich habe deshalb genügend Zeit für Sport. Theoretisch zumindest. Praktisch bin ich aber doch etwas „platt“ nach dieser Woche, deshalb starte ich langsam mit einem langen Spaziergang zusammen mit meinem Partner und den Hunden. Mittags laufen wir bei bestem Wetter eine Runde, bummeln im Anschluss daran durch die Stadt und gehen ein Eis essen. Um 17 Uhr zeigt meine Watch 800 verbrannte Kalorien an.

Abends lassen wir den Tag beim Grillen ruhig ausklingen. Durch das Tischdecken, Abräumen und Herumtigern im Haus schaffe ich es bis 20 Uhr auf 1000 Kalorien und lege zufrieden die Beine hoch. Dass ich mir heute noch ein zweites Eis gönne, muss ich nicht extra sagen, oder?

Nina Ponath
Freie Autorin

Alltagsbewegung kann richtig viel

„Die vielleicht wichtigste Erkenntnis dieser Woche? Schritte zählen lohnt sich. Und zwar wortwörtlich. Ein kleiner Spaziergang, ein bewusster Umweg oder einfach öfter vom Tisch aufstehen – schon summieren sich die Kalorien. Es ist beeindruckend, wie stark man seinen Verbrauch erhöhen kann, ohne ein einziges Workout zu absolvieren. 1000 Kalorien täglich zusätzlich zu verbrennen ist für mich auf Dauer jedoch zu viel. Am Abend merke ich richtig, wie leer mein Akku ist. Ich liebe Bewegung, ich bin lieber unterwegs als zu sitzen, aber irgendwo ist auch meine Grenze. Kalorien bewusst zu knacken, fühlt sich außerdem komisch an. Durch meine Hunde und meine Arbeit bin ich ohnehin sehr aktiv – ohne bewusst darauf hinzuarbeiten. Die 1000 Extrakalorien knacke ich sonst nur an Urlaubstagen oder bei besonders vollen Wochenenden und so soll das bitte auch bleiben. Alles andere fühlt sich zumindest für meinen Körper wie Stress an.“

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