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Studie aus den USA

Der erschreckende Einfluss von künstlichen Süßstoffen auf das Gedächtnis

Süßstoffe Gedächtnis: Cola
Sind Süßstoffe besser als Zucker? Es häufen sich wissenschaftliche Belege dafür, dass dem nicht so ist. Foto: iStock/carlosalvarez
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FITBOOK Redaktion

27.10.2022, 20:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Machen Cola Light und Co. bereits in jungen Jahren vergesslich? Ja, sagt eine US-Studie, die herausgefunden haben will, dass künstliche Süßstoffe dem Gedächtnis schaden.

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Anhand von Labormodellen entdeckten Wissenschaftler, dass drei weit verbreitete künstliche Süßstoffe selbst in zugelassenen Mengen zu Veränderungen im Gehirn führen und damit die Funktion des Gedächtnisses beeinträchtigen. Dies gilt besonders für Gehirne, die sich noch im Wachstum befinden.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Süßstoff-Studie

Zucker ist schlecht für das jugendliche Wachstum, doch haben Produkte mit Zuckeraustauschstoffen mitunter fatalere Folgen, so eine Studie der University of Southern California (USC).1 Genauer handelt sich es um die Süßstoffe Acesulfam K, Stevia und Saccharin. Diese drei finden vor allem in Light-Getränken oder Lifestyle-Protein-Produkten Anwendung. Die drei Haupterkenntnisse der Studie:

  • Der Konsum von kalorienarmen Süßstoffen beeinflusst die Stoffwechselsignale im Körper, was zu Diabetes und anderen stoffwechselbedingten Erkrankungen führen kann.
  • Die Ergebnisse stimmen mit denen früherer Studien überein, die besagen, dass heranwachsende  Ratten, die Zucker konsumieren, unter anhaltenden Gedächtnisstörungen leiden.
  • Ratten, die als Jungtiere kalorienarme Süßstoffe ins Futter bekamen, konsumierten als Erwachsene viel mehr Zucker, sofern dieser ohne Anstrengung zu bekommen war.

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Süßstoffmenge im Versuch entsprach menschlichem Verzehr

Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen zu künstlichem Süßstoff stellten die Forscher der aktuellen Studie sicher, dass sie den realen Bedingungen für Menschen entsprach. „Forschungen mit Nagetiermodellen und kalorienarmen Süßungsmitteln verwenden Mengen, die die zugelassenen Grenzwerte für die akzeptable Tagesdosis bei Weitem übersteigen, und es wird überwiegend nur ein einziger Süßstoff verwendet“, erklärt Studienleiter Prof Scott Kanoski in einer Universitätsmitteilung.2 „Um unsere Forschung besser auf den Menschen anwendbar zu machen, haben wir die Verzehrmengen im Normbereich gehalten und mehrere kalorienarme Süßstoffe verwendet, um festzustellen, ob die Wirkungen spezifisch für einen bestimmten Süßstoff oder allgemein für alle Süßstoffe waren.“

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So lief das Experiment ab

Die Ratten bekamen entweder mit Stevia, Acesulfam K oder Saccharin gesüßtes oder reines Wasser zur Verfügung gestellt. Nach einem Monat wurde ihr Gedächtnis mit zwei verschiedenen Methoden getestet. Die Wissenschaftler prüfen zum einen, ob sie sich an ein Objekt erinnerten, das sie zuvor gesehen haben, und zum anderen, wie gut sie sich in einem Labyrinth zurechtfanden.

Wie sich zeigte, erinnerten sich die Ratten, die Süßstoffe konsumierten, weniger gut an einen Gegenstand oder den Weg durch das Labyrinth als jene, die reines Wasser tranken. Es braucht also nur vier Wochen täglich Süßstoffe, um das Gedächtnis der Ratten massiv zu schädigen.

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Weitere Beobachtungen

Neben Problemen mit dem Gedächtnis beobachteten die Forscher bei den Süßstoff-Ratten weitere Veränderungen:

  • Sie hatten weniger Geschmacksrezeptoren auf der Zunge.
  • Der biologische Mechanismus im Darm, der Glukose ins Blut transportiert, war verändert.
  • Das Gehirn zeigte weitere äußere Auffälligkeiten. Insbesondere in Regionen, die mit Gedächtniskontrolle und belohnungsmotiviertem Verhalten verbunden sind.

Bleibt abschließend die Frage, inwieweit sich das Ergebnis auf den Menschen übertragen lässt. Genau dies soll in kommenden Studien geklärt werden.

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Süßstoffe besser mit Vorsicht genießen

Sollten Süßstoffe fortan komplett aus dem Speiseplan verbannt werden, um sein Gedächtnis zu schützen? Die Wissenschaftler geben Entwarnung: Ganz so streng muss man es nicht handhaben, so Kanoski: „Doch weist die Studie darauf hin, dass der gewohnheitsmäßige Verzehr kalorienarmer Süßstoffe im frühen Leben unbeabsichtigte, lang anhaltende Auswirkungen haben kann.“

Haben Sie eine Frage aus dem Bereich Fitness oder Ernährung? Schicken Sie uns diese gerne zu – per Mail an info@fitbook.de. Wir wählen die interessantesten Fragen aus und beantworten sie mit Unterstützung unseres Experten-Teams und der aktuellen Studienlage. Wir sind gespannt!

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Quellen

Themen Süßungsmittel
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