Zum Inhalt springen
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Verbraucherschützer klären auf

Ist Meersalz besser als gewöhnliches Speisesalz?

Meersalz Jod
Meersalz galt aufgrund seines vermeintlich höheren Jodgehalts lang als „das bessere Salz“ Foto: Getty Images
FITBOOK Logo
FITBOOK Redaktion

31. Mai 2025, 11:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Gemeinhin wird vor einer sehr salzreichen Ernährung gewarnt. Zu viel Salz erhöht den Blutdruck und dami das Risiko für weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Einzig Meersalz genoss lange Zeit ein besseres Image. Die Gründe dafür – fraglich. Man geht wohl davon aus, dass hier der Jodgehalt höher ist, so wie schließlich auch bei anderen aus dem Meer gewonnen Lebensmitteln (z. B. Seefisch und Algen). Nun sprechen Verbraucherschützer Klartext!

Artikel teilen

Meersalz schmückt den Tisch! Das meist in Kristallen daherkommende Mineral hat einen besseren Ruf als schnödes Speisesalz. Wer hier in das Schälchen greift, auch öfter im Verlauf einer Mahlzeit, macht scheinbar nicht so ganz viel falsch – Meersalz soll schließlich mehr Mineralstoffe enthalten. Insbesondere einen höheren Gehalt an Jod sagt man ihm nach. Doch das ist offenbar ein Irrtum.

Jetzt dem FITBOOK-Kanal bei Whatsapp folgen!

Warum Meersalz beliebter ist als normales Speisesalz

Seine Kristalle sind zwar meist gröber, doch sein Geschmack dafür umso feiner. Auch deshalb liegt Meersalz wohl im Trend. Profiköche schätzen es, weil es sich recht schnell auflöst. Das ist praktisch beim Abschmecken von Suppen, Nudeln, Reis oder Kartoffeln.

Aus gesundheitlicher Sicht ist Meersalz aber kaum besser als normales Kochsalz. So ist etwa die Annahme, dass es zumindest mehr Jod enthalte, nicht richtig. Darauf weist die Verbraucherzentrale NRW hin.

Auch interessant: Symptome, die auf Jodmangel hindeuten

Speisesalz ist häufig Steinsalz

Woher kommt unser Salz eigentlich? Etwa 70 Prozent des weltweit produzierten Salzes ist sogenanntes Steinsalz, welches aus Ablagerungen urzeitlicher Meere stammt und tief unter der Erde abgebaut wird. Meersalz hingegen entsteht durch die Verdunstung von Meerwasser in flachen Becken. Der Unterschied liegt also lediglich in der Ar der Gewinnung.

Meersalz enthält nicht mehr Jod als Speisesalz

Sowohl Meer- als auch Steinsalz bestehen hauptsächlich aus Natriumchlorid. Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern weiß: „Meersalz enthält zwar ein paar Mineralstoffe mehr, wie Magnesium oder Calcium, aber in so geringen Mengen, dass es gesundheitlich nicht ins Gewicht fällt.“

Denn von Natur aus steckt nicht besonders viel Jod in Meersalz. Die Verbraucherschützerin empfiehlt auf den Hinweis „jodiertes Speisesalz“ zu achten, nur dann sei wirklich Jod enthalten – egal, ob es sich um Meer- oder Steinsalz handelt. Denn in dem Fall wurde das Salz mit Jod angereichert.

Mehr zum Thema

Experten empfehlen Jodsalz

Die Jodversorgung in Deutschland ist rückläufig: 32 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben ein erhöhtes Risiko für eine Unterversorgung.1 Aus diesem Grund empfehlen die Verbraucherschützer beim Salzen grundsätzlich jodiertes Salz zu verwenden. Auch wer sich ausgewogen ernährt, könne nur maximal die Hälfte der täglich empfohlenen Jodzufuhr abdecken. Tipp der Verbraucherzentrale: Wer gerne Meersalz verwenden möchte, findet in gut sortierten Geschäften mittlerweile auch mit jodhaltigen Algen angereicherte Varianten.

Wenn Salz, dann Jodsalz – aber nicht zu viel!

„Die rückläufige Jodversorgung ist ein ernst zu nehmendes Problem. Schließlich ist Jod ein lebensnotwendiges Spurenelement, welches unser Körper nicht selbst bilden kann. Ohne Jod würde etwa unsere Schilddrüse nicht funktionieren – und die Schilddrüsenhormone sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen sowie unserem Wärmehaushalt beteiligt. Bei Kindern spielt Jod eine wichtige Rolle für das Wachstum, die Knochenreifung und Gehirnentwicklung.

Deshalb ist mein Credo: wenn Salz, dann Jodsalz! Allerdings essen wir hierzulande ohnehin übermäßig viel Salz. Dabei sollten es laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung eigentlich nicht mehr als sechs Gramm am Tag sein, um Bluthochdruck vorzubeugen. Wer dennoch auf seine Jodzufuhr achten möchte, ist mit anderen Jodquellen wie Seefisch, etwa Hering oder Kabeljau, gut beraten.

Wichtig: Bei vereinzelten Vorbelastungen ist eine übermäßige Jodzufuhr, und so womöglich die Verwendung von Jodsalz, nicht empfohlen. Dies betrifft etwa Betroffene der Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoditis. Besprechen Sie sich im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.“

Mit Material von dpa

Themen Nährstoffe

Quellen

  1. Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Jodversorgung in Deutschland: Ergebnisse des Jodmonitorings bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. (aufgerufen am 28.05.2025) ↩︎

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.