VG Wort
Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Harvard-Studie

Low-Carb-Ernährung kann Sterblichkeit um 38 Prozent erhöhen

Low-Carb Sterblichkeit_ Beispiel einer ketogenen Mahlzeit
Forscher zeigten in einer Studie, warum Low-Carb-Ernährungsformen auf Dauer nicht gesund sind Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

04.05.2023, 14:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Low Carb oder Low Fat – was ist gesünder? Eine aktuelle Harvard-Studie ist diesem alten Ernährungsstreit erneut nachgegangen und kam zu überraschenden Ergebnissen.

Artikel teilen

In den 90er-Jahren und frühen 2000ern galt noch das Credo: Low Fat ist die beste Ernährungsform, wenn man schlank und gesund ein hohes Alter erreichen möchte. Dann wurde Zucker bzw. Weißmehl zum Hauptfeind erklärt, sodass fettreiche Low-Carb-Diäten wie Atkins oder Keto wieder salonfähig wurden. Eine neue Untersuchung stellt sich gegen den aktuellen Trend und sagt: Eine Low-Carb-Ernährung erhöht auf Dauer die Sterblichkeit – und zwar überraschend drastisch.

Langzeitstudie mit 371.159 Amerikanern

Die Forscher analysierten detaillierte Ernährungsinformationen von 371.159 Amerikanern. Diese waren zu Beginn der Studie (1995) zwischen 50 und 71 Jahre alt. Dabei suchten sie vor allem nach Zusammenhängen zwischen Ernährung und Lebenserwartung. Die Teilnehmer wurden in Gruppen eingeteilt, wobei die 20 Prozent, die die wenigsten Kohlenhydrate aßen, in eine Kontrollgruppe gesteckt und mit den 20 Prozent verglichen wurden, deren Ernährung die meisten Kohlenhydrate enthielt. Dabei wurde noch einmal in „gesunde“ und „ungesunde“ fettarme Ernährung unterteilt – je nachdem, ob die Kohlenhydrate aus Vollkorn-Quellen oder Zucker und Weißmehl stammten. Insgesamt registrierten die Forscher innerhalb der 23 Studienjahre 165.698 Todesfälle, heißt in der Untersuchung, die im Fachmagazin „Journal of Internal Medicine“ veröffentlicht wurde.1

Auch interessant: Brendan Fraser verrät, wie sich die Low-Carb-Diät auf sein Gehirn auswirkte

Selbst „gesunde“ Low-Carb-Diäten erhöhen die Sterblichkeit

Eine Ernährung, die auf magerem Fleisch und viel Gemüse basiert, ordneten die Forscher als „gesund“ ein, während jemand, der viel raffinierten Zucker und verarbeitete Lebensmittel isst, sich „ungesund“ ernährt. Und trotzdem fanden die Wissenschaftler heraus, dass Menschen, die sich fettarm ernährten – ob gesund oder nicht – ein höheres Alter erreichten, verglichen mit Menschen, die sich fettreich ernährten. Sprich: Low Carb begünstigt offenbar eine höhere Sterblichkeit, und zwar laut Studie um bis zu 38 Prozent. Menschen mit einer keto-ähnlichen Ernährung starben im Vergleich zu ihren kohlenhydratreichen Altersgenossen zu 28 Prozent häufiger an irgendeiner Ursache, darunter vor allem Herzprobleme und Krebs.

Fettarm laut Forschern immer die „gesündere Ernährungsform“

Eine ausgewogene, fettarme Diät ist und bleibt laut Forschern die beste Methode, langfristig Gewicht zu verlieren und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Genauer: Laut der Studie kann die klassische Low-Fat-Ernährung das Risiko eines frühen Todes jedes Jahr um bis zu 34 Prozent verringern. Was auf den Tellern landen sollte: viel frisches Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Olivenöl. Tabu sind gesättigte Fette und Transfette, die für den lebensverkürzenden Effekt verantwortlich sein sollen. Dazu gehören rotes Fleisch, Wurst, Butter, Käse, Vollmilch sowie stark verarbeitete und frittierte Produkte. „Eine gesunde Low-Fat-Diät mit wenig gesättigten Fettsäuren senkt das Risiko eines frühen Todes für Menschen ab 50 Jahren. Unsere Studie stützt diese Vermutung erneut“, heißt es abschließend in einer Studienmitteilung.2

Mehr zum Thema

Quellen

Themen Ketogene Diät Low carb
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.