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Neue Studie

Stark verarbeitete Lebensmittel beeinflussen das Krebsrisiko erheblich

Tütensuppe
Eine britisch-portugiesisch-brasilianische Studie konnte einmal mehr aufzeigen, wie gesundheitsschädlich stark verarbeitete Lebensmittel sind Foto: Getty Images
Laura Pomer
Laura Pomer

02.02.2023, 15:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Dass Fertiggerichte aus gesundheitlichen Gründen allenfalls selten auf dem Speiseplan stehen sollten, ist inzwischen bekannt. Doch was genau sie im Körper anrichten können – dazu gibt es immer wieder neue wissenschaftliche Erkenntnisse. So erhöhen stark verarbeitete Lebensmittel einer aktuellen Studie zufolge drastisch das Risiko, an Krebs zu erkranken.

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Wurstwaren, Tiefkühlpizza, Tütensuppe und Süßigkeiten: Stark verarbeitete Lebensmittel sind solche, deren Herstellung viele Verarbeitungsschritte verlangen. Weiterhin enthalten sie meist hohe Mengen an Zutaten und Zusatzstoffen. Ihr häufiger Verzehr wird schon länger mit verschiedenen krankhaften Folgen assoziiert, etwa einem veränderten Darmmikrobium und Entzündungsprozessen im Körper, und in der Konsequenz oft mit einem erhöhten Sterberisiko. Nun haben sich Forscher des Londoner Imperial College und der Universitäten von São Paulo und Lissabon mit dem Thema in einer gemeinsamen Studie auseinandergesetzt.1 Wie sich dabei zeigte, sind stark verarbeitete Lebensmittel wohl vor allem krebserregend.

Stark verarbeitete Lebensmittel laut Studie sehr krebserregend

Der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln sei verglichen mit anderen europäischen Ländern im Vereinigten Königreich besonders hoch. So steht es in einer Presseveröffentlichung zur Studie.2 Gründe dafür seien der häufig relativ günstige Preis von Fertiggerichten, dass diese auf unkomplizierte Weise sättigten und zudem stark beworben würden. Umso mehr gelte es, die Gefahren solcher Mahlzeiten zu kennen.

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Foto: Getty Images / Montage FITBOOK

Ablauf der Studie

Die Untersuchung basiert auf Gesundheitsdaten von rund 200.000 Erwachsenen aus der Langzeitstudie UK Biobank. Die Forscher ermittelten die Ernährungsgewohnheiten der Probanden und verfolgten, wie sich deren Gesundheitszustand im Verlauf von zehn Jahren nach Untersuchungsaufnahme entwickelte. Im Fokus standen dabei ihr allgemeines sowie spezifisches Krebsrisiko.

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Erhöhtes Krebs- und damit verbundenes Sterberisiko

Die Analyse ergab: Diejenigen Probanden, deren Ernährung zu großen Teilen aus stark verarbeiteten Lebensmitteln bestand, hatten ein signifikant erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. In Zahlen ausgedrückt steigern Menschen demnach pro zehnprozentigem Plus an solchen Lebensmitteln ihr allgemeines Krebsrisiko um zwei Prozent. Bei den weiblichen Probanden sei vor allem ein stark (um 19 Prozent) erhöhtes Eierstockkrebsrisiko aufgefallen.

Weiterhin verschlechtern Fast Food und Co. der Dokumentation zufolge auch die Prognosen von Krebserkrankungen. So stellten die Forscher eine um sechs Prozent erhöhte Sterblichkeit für Krebspatienten fest, wenn diese die Zufuhr an stark verarbeiteten Lebensmitteln um zehn Prozent steigerten. Bei Eierstockkrebs-Patientinnen war das Sterberisiko um sogar 30 Prozent erhöht, im Fall von Brustkrebs-Erkrankungen um immerhin noch 16 Prozent.

Kausale Zusammenhänge nicht bewiesen

Ein häufiges Problem von Ernährungsstudien ist, dass die tatsächliche Beziehung zwischen Ursache und Wirkung fraglich bleibt. Denn letztlich ist nicht mit Sicherheit zu sagen, wie wesentlich die Essgewohnheiten für die Entstehung von Krankheiten waren, wenn sich andere Faktoren (z. B. Rauchen, Bewegungsmangel, starkes Übergewicht, Umwelteinflüsse) nicht ausschließen lassen.

So erklärt auch in diesem Fall Studienleiterin Dr. Eszter Vamos, dass die Untersuchung keine Kausalität beweisen kann. Es sei weitere Forschung nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen. Doch betont sie, dass „die Reduzierung von stark verarbeiteten Lebensmitteln in der Ernährung wichtige gesundheitliche Vorteile bieten kann“. Minimal verarbeitete und frische Lebensmitteln sollten folglich subventioniert werden, damit auch einkommensschwächere Verbraucher gesündere Ernährungsentscheidungen treffen können.

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Quellen

Themen fast food
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