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Heidelbeeren gegen Arthritis

Lassen sich Entzündungen wegessen?

Heidelbeeren, auch als Blaubeeren bekannt, in einer Schüssel auf einem Tisch
Heidelbeeren (auch Blaubeeren genannt) sollen entzündungshemmend wirken Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

04.09.2017, 10:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Bestimmten Obstsorten wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt – allerdings gibt es dafür keinen stichhaltigen Beleg. Dennoch kann die Ernährung Krankheiten günstig beeinflussen.

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Heidelbeeren, Ananas und Kirschen sind nicht nur lecker, sie sollen angeblich auch entzündungshemmend wirken. Im Internet wimmelt es von solchen Aussagen. Aber stimmt das auch?

Nachweis bisher nur im Reagenzglas und an Mäusen

Also einfach eine Portion Obst essen ­– und schon bessert sich die Akne, heilt die Harnwegsinfektion, und Entzündungsherde im Körper verschwinden? So einfach ist es leider nicht. Zwar schadet das Obstessen nicht. „Aber eine seriöse Studie, die die entzündungshemmende Wirkung von Obst belegt, gibt es nicht“, sagt Prof. Hans Hauner, Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der Technischen Universität München.

Die entzündungshemmende Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen wurde bislang lediglich bei Versuchen im Reagenzglas nachgewiesen, betont Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Solche Ergebnisse können nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen werden.“ Eine japanische Studie aus dem Jahr 2020 konnte immerhin belegen, dass der in Blaubeeren vorkommende Wirkstoff Pterostilben (PSB) chronische Darmentzündungen (Colitis ulcerosa) bei Mäusen signifikant lindert. Eine Entdeckung, die den Forschenden Hoffnung auf ein neues Medikament für erkrankte Menschen macht.

Zu viel Fleisch und Wurst fördert Entzündungen

Omega-3-Fettsäuren könnten helfen

Einer kleinen Studie des Ernährungsmediziners Olaf Adam zufolge geht es diesen Patienten auch besser, wenn sie zusätzlich Fischöl-Kapseln einnehmen. Das könnte an den in den Kapseln enthaltenen Omega-3-Fettsäuren liegen. „Zum Stillstand bringen sie die entzündlich bedingte Gelenkzerstörung letztendlich allerdings nicht“, betont Hauner. Denn die eigentliche Gelenkzerstörung läuft über andere Mechanismen ab, auf die etwa eine Reduzierung der Arachidonsäure keinen Einfluss hat. Das bedeutet: Eine wurst- und fleischarme Kost verbunden mit der Einnahme von Fischöl-Kapseln kann zwar bei Arthritis hilfreich sein, sie ist aber kein Ersatz für die Einnahme von Medikamenten.

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. Das ist allerdings durchaus umstritten, die Ergebnisse sind konträr. Forscher konnten in einer Studie die schützende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei ersten Anzeichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweisen. Genau das Gegenteil zeigte eine Untersuchung südkoreanischer Forscher. „Stichhaltige Belege für einen Nutzen der Kapseln fehlen also“, sagt Hauner. Er empfiehlt aber, dass auf dem Speiseplan möglichst zweimal pro Woche Fisch steht – auch wegen anderer wertvoller Inhaltsstoffe wie Eiweiß und Jod.

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Lachs ist ein guter Eiweiß-Lieferant Foto: Getty Images
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Expertentipp: Mediterrane Ernährung

Fisch ist ein wichtiger Bestandteil der mediterranen Ernährung. Sie besteht auch aus Gemüse, Obst, Olivenöl, Vollkornprodukten und Nüssen. „Die Mittelmeerkost kann etwa Gicht, aber auch Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen günstig beeinflussen“, erklärt Hauner. Außerdem hilft sie, schlank zu bleiben und auch auf diese Weise Erkrankungen vorzubeugen.

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Themen: Superfoods
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