Winterzeit ist Nüsschen-Zeit – doch sollten vereinzelt muffig schmeckende Exemplare keineswegs tapfer runtergeschluckt werden. Denn bittere Nüsse könnten mit Schimmelpilzen belastet und damit giftig sein.
Nüsse, ganz gleich welche Sorte, gehören zu den gesündesten Snacks überhaupt. Im Winter greifen wir besonders gerne zu, zumal immer mehr Studien darauf hinweisen, dass sie nicht nur wahre Nährstoff-Wunder sind, sondern trotz ihres hohen Fettgehalts nicht dick machen. Dennoch sollte man beim Nuss-Genuss genau „hinschmecken“, warnt das das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in einer aktuellen Pressemitteilung. Ist der Geschmack der Nüsse bitter, könnte das ein Zeichen für giftigen Schimmelpilzbefall sein.
Nuss-Schimmelpilze geruchlos – aber am Geschmack erkennbar
Die Rede ist von sogenannten Mykotoxinen, die während der Ernte, des Transports aber auch durch falsche Lagerung entstehen können. Das Gefährliche: Hohe Temperaturen – sprich backen, rösten oder kochen – können diesen Schimmelpilzen nichts anhaben. Auch sind ie mit bloßem Auge nicht zu erkennen und zudem geruchlos. Lediglich ein muffiger oder bitterer Geschmack deutet auf den Befall hin.
Auch interessant: Nährstoff-Check: Das sind die „Superkräfte“ von Mandel, Macadamia, Cashew und Co.
Pistazien und Erdnüsse besonders belastet
Eine Analyse sämtlicher Meldungen betroffener Nüsse aus dem Jahr 2019 ergab: Fast die Hälfte positiv getesteten stammten aus der Türkei, ein weiteres Drittel aus Ägypten. Während Mandeln und Walnüsse nur gering kontaminiert waren, zeigte sich ein besonders hoher Befall bei Erdnüssen und Pistazien (33 bzw. 44 Prozent).
Auch interessant: Wie gesund ist Nussmus?
Mykotoxine können schwere Krankheiten auslösen
Die Pilze können „können bei Menschen zu unterschiedlichen Krankheiten führen, die Entstehung von Krebs begünstigen, Nieren und Leber schädigen, das Immunsystem beeinträchtigen oder Durchfall und Erbrechen verursachen“, warnt das BVL eindringlich und rät deshalb, bitter schmeckende Nüsse umgehend auszuspucken.
Damit giftige Mykotoxine gar nicht erst entstehen, sollten Mandeln, Walnüsse, Cashews und Co. und stets trocken und kühl gelagert werden. Plan B: Nüsse zählen übrigens auch zu den Lebensmitteln, die man bedenkenlos einfrieren kann – ob mit oder ohne Schale und auch gemahlen. Lagerzeit im Tiefkühler: maximal ein Jahr.