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Abnehm-Trend mit Fastentag

Was kann die gehypte 6:1-Diät?

Sandwiches, Nudeln, Fleisch – an sechs Tagen der Woche ist alles erlaubt, dafür ist an einem Tag Fasten angesagt. Da heißt es dann z. B. fleißig Wasser trinken
Sandwiches, Nudeln, Fleisch – an sechs Tagen der Woche ist alles erlaubt, dafür ist an einem Tag Fasten angesagt. Da heißt es dann z. B. fleißig Wasser trinken Foto: Getty Images
Laura Pomer
Laura Pomer

26.09.2020, 07:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die 6:1-Diät erlebte vor ein paar Jahren ihren ersten Hype, durch den Trend des Intervallfastens ist sie wieder im Gespräch. FITBOOK sprach mit einem Ernährungswissenschaftler darüber, wie es beim Abnehmen helfen soll, wenn man sechs Tage lang „normal“ essen darf und dafür an einem Tag fastet.

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Uwe Knop ist Diplom-Ernährungswissenschaftler und Medizin-PR-Experte. Sein Spezialgebiet ist die Verwertung von wissenschaftlichen Studien mit Fokus auf Ernährungstrends und deren Einfluss auf die Gesundheit. Ebenso das „kranke Abspeck-Business“, wie er es nennt. FITBOOK sprach mit ihm über den Hype um die 6:1-Diät.

Nach der 5:2- kommt die 6:1-Diät

Mediziner Tilman Friedrich und die Gesundheitsautorin Nadja Nollau beschreiben in ihrem Buch „Die 6:1-Diät: 6 Tage essen, 1 Tag fasten“ (Südwest-Verlag) die „einfachen Regeln“ der 6:1-Diät. Wie’s funktioniert? Fast die ganze Woche lang darf nach Lust und Laune gegessen werden, an Tag sieben sind nur Brühen, kalorienarme Getränke und eine Auswahl an Smoothies erlaubt. Das erinnert an die 5:2-Diät.

Und tatsächlich: Die 6:1-Diät ist quasi die softere Version der 5:2-Diät, die (mit dem Opfer von immerhin zwei Fastentagen pro Woche) noch vor wenigen Jahren Abnehmerfolge versprach. Die Grundidee ist die gleiche: durch den Nahrungsverzicht einen Anteil der Wochenkalorien einsparen und dadurch abnehmen.

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Fasten wird immer beliebter

Verschiedene Gesundheitsexperten, Sport- und Ernährungswissenschaftler sind vom positiven Effekt regelmäßiger Fastenperioden überzeugt. Etwa Dr. Matthias Riedl. Der Ernährungsexperte aus Hamburg beruft sich auf unsere Urahnen, die ihre Nahrung noch selbst jagen oder sammeln mussten und regelmäßige Mahlzeiten daher nicht gewohnt waren. Ein Wechsel zwischen Fastenzeiten und Nahrungsaufnahme sei daher „die für den Menschen artgerechte Ernährung“, so Riedl.

Ebenso empfiehlt der Konstanzer Sportwissenschaftler und Gesundheitsberater Dr. Dr. Michael Despeghel, an zwei Tagen in der Woche die Zufuhr auf 500 Kalorien pro Tag zu reduzieren und an den anderen fünf Tagen „normal“ zu essen – Stichwort Intervallfasten!

Aber kann man so wirklich abnehmen?

Wie auch immer regelmäßiges Fasten der Gesundheit zuträglich sein soll – an einen Abnehmeffekt durch die 6:1-Diät glaubt Diplom-Ökotrophologe Knop nicht. Am Ende des Tages entscheide nichts Anderes als die Energiebilanz: Der Körper nimmt ab, wenn man ihm weniger Kalorien zuführt, als er verbraucht. Und genau diese Rechnung gehe durch die 6:1-Methode eben nicht auf. „Durch einen einzigen Fastentag schafft man es nicht, auf die Woche gerechnet genügend Kalorien einzusparen, um abnehmen zu können – im Gegenteil. Der Körper holt sich an den anderen sechs Tagen alles zurück, was er am Fastentag vermisst hat“, erklärt uns der Experte.

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Fazit

Wer nicht unter chronischen Erkrankungen, Essstörungen oder Kreislaufproblemen leidet und sich bereits mit dem Thema Fasten auseinandergesetzt hat, kann die 6:1-Methode ohne Bedenken ausprobieren. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die ausgefallene Nahrung nicht durch hemmungsloses Schlemmen nachgeholt wird. Um Heißhungerattacken zu vermeiden, empfehlen sich als erste Mahlzeit nach dem Fastentag fett- und eiweißbasierte Speisen, beispielsweise Rührei oder Omelette mit Schafskäse oder Lachs. Sie sättigen nachhaltig und versorgen den Körper mit den Makronährstoffen, die an den Brühe- und Safttagen zu kurz gekommen sind.

Dennoch: Einen bemerkenswerten Gewichtsverlust braucht man durch einen kalorienreduzierten Tag pro Woche nicht zu erwarten.

Themen: Diäten Gesund abnehmen
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