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Arzneimittelbehörde

EMA warnt! Semaglutid könnte Schilddrüsenkrebs auslösen

Semaglutid
Medikamente mit dem Wirkstoff Semaglutid stehen im Verdacht, das Risiko von Schilddrüsenkrebs zu erhöhen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

23.06.2023, 12:34 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine offizielle Warnung bezüglich verschiedener Medikamente veröffentlicht, darunter auch solche mit Semaglutid – eigentlich ein Wirkstoff zur Behandlung von Diabetes, der seit einigen Monaten auch bei Nicht-Diabetikern als Abnehmmittel eingesetzt wird. Demnach könnte die Einnahme das Risiko erhöhen, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken.

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Präparate mit dem Wirkstoff Semaglutid können Diabetes-Patienten dabei helfen, an Gewicht zu verlieren. Auch bei Nicht-Erkrankten hat es diesen Effekt. Deshalb haben ihn enthaltende Präparate in den vergangenen Monaten als Abnehmmittel einen regelrechten Hype erfahren, erst im Mai waren sie vielerorts vergriffen. Dabei warnte die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie bereits im vergangenen November vor der unkontrollierten Anwendung. Nun schlägt auch die EMA Alarm – offenbar droht Anwendern ein erhöhtes Schilddrüsenkrebsrisiko.1

Semaglutid könnte Schilddrüsenkrebs auslösen

Die Warnung beruht auf Hinweisen aus einer aktuellen Studie. Diese zeigten laut einem EMA-Sprecher bei Diabetes-Patienten einen möglichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Semaglutid und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Im Fokus stehen dabei Medikamente des Arzneimittelherstellers Novo Nordisk, von Sanofi, Astrazeneca und Eli Lilly. Die EMA fordert sie auf, bis 26. Juli 2023 weiterführende Untersuchungsergebnisse zu veröffentlichen.

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Es gab bereits entsprechende Hinweise

Semaglutid und Schilddrüsenkrebs – keine ganz neue Assoziation. Tatsächlich ist in den Beipackzetteln der Abnehmspritze Wegovy nachzulesen, dass der Wirkstoff bei Nagetieren Tumore in der besagten Hormondrüse ausgelöst hat. Für den Menschen galt die Einnahme offenbar als undenklich. Zumindest fehlten wohl zuverlässige Daten, die einer Zulassung in den USA widersprochen hätten. Personen mit einer familiären Vorgeschichte von Schilddrüsenerkrankungen rät aber auch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA von der Einnahme ab.

So reagieren die Hersteller

In einer Stellungnahme von Novo Nordisk beruft sich ein Konzernsprecher auf frühere großangelegte Studien. Darin sei „kein kausaler Zusammenhang“ zwischen der Einnahme von Semaglutid und Schilddrüsenkrebs feststellbar gewesen. Jedoch stehe die Patientensicherheit an oberster Stelle. Man werde daher „eine gründliche Bewertung aller relevanten Daten liefern, um den Sachverhalt aufzuklären“, zitiert die Nachrichtenagentur „Reuters“.

Auch die US-amerikanische Firma Eli Lilly hat reagiert. Man wolle einen möglichen Zusammenhang zwischen der entsprechenden Medikamenteneinnahme und einem erhöhten Krebsrisiko genauer erforschen. Zu diesem Zweck kooperiere man mit den Zulassungsbehörden und wolle zeitnah zwei Studien durchzuführen. Sanofi und Astrazeneca haben sich noch nicht geäußert.

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Themen Diabetes Krebs
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