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Experten warnen

Fotofilter führen zu unrealistischen Schönheits-OP-Wünschen

schönheits-ops fotofilter: Frau beim Chirurgen
Schönheitschirurgen berichten, dass die Verbreitung von gefilterten Fotos teils zu unrealistischen Korrekturwünschen führt Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

06.05.2023, 07:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Fotofilter verschleiern die Realität im Handumdrehen und verleihen Nutzern ein makelloses Aussehen. Auch die Figur lässt sich digital korrigieren. Schönheitschirurgen sehen die Folgen davon mit Sorge.

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Retuschierte Bilder und Foto mit Filtern führen bei manchen Nutzern sozialer Netzwerke zu unrealistischen Schönheitsidealen. Und damit auch zu unrealistischen Ansprüchen an ihr eigenes Aussehen. Das berichten Schönheitschirurgen. Die Folge ist, dass die bearbeiteten Motive und Fotofilter sogar die Nachfrage bei Schönheits-OPs verändern.

Schönheits-OPs aufgrund von Fotofiltern

Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) schlägt vor allem bei jüngeren Patientinnen und Patienten Alarm. Sie erkenne bei ihnen die Tendenz, dass sie Korrekturwünsche auf Basis von bearbeiteten Fotos äußern. Dies teilte der Verband nun in Berlin mit. Die Betroffenen kämen mit gefilterten Fotos etwa von Influencern bei TikTok oder Instagram in die Praxen, aber auch mit eigenen bearbeiteten Fotos, sagte Alexander Hilpert, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, auf Anfrage.

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Folge sind unrealistische Korrekturwünsche

Solche Filter erlauben es bei Smartphone-Selfies zum Beispiel, sich mit wenigen Klicks zu schminken. Auch Falten glätten und die Gesichtsform verändern, ist ganz einfach möglich. Digitale Werkzeuge erlauben es heutzutage auch Laien, mit ein paar Klicks die Figur auf Fotos zu verändern. Weniger Bauch, mehr Dekolleté oder mehr Hintern auf Knopfdruck sozusagen. Eine solche Bearbeitung führe oft zu einem „gemorphten und verzerrten Körperbild“ und entsprechend unrealistischen Korrekturwünschen, sagte Hilpert.

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Wenn Patienten dem Look der bearbeiteten Bilder entsprechen wollen, führe er als Arzt die „verzerrte Realität“ der Fotos vor Augen und weise darauf hin, dass bestimmte Wünsche oft nicht realistisch seien. Die VDÄPC empfehle, bei Minderjährigen keine ästhetischen Operationen durchzuführen.

Hilpert warnte auch vor Trends, die sich in sozialen Medien rasend schnell verbreiten. Diese stünden oft in keinem Verhältnis mehr zu den medizinisch sinnvollen und realistischen Möglichkeiten. Als aktuelles Beispiel nannte er Eingriffe, bei denen Fettpölsterchen aus der Wange entfernt werden, um die Wangenknochen zu betonen und das Gesicht markanter zu machen (Buccal Fat Removal).

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Fettabsaugung und Oberlidstraffung besonders häufig

In der neuen Behandlungsstatistik für 2022 weist der Verband knapp 37.800 durchgeführte Schönheits-OPs und fast 60.800 minimalinvasive Eingriffe (etwa Botox-Behandlungen gegen Falten) aus. Die häufigsten Schönheits-OPs sind demnach Fettabsaugungen, vor Oberlidstraffungen und Brustvergrößerungen. Die meisten Kunden sind Frauen. Berücksichtigt wurden OPs und Eingriffe von rund 100 Mitgliedern der Vereinigung in Praxen und Kliniken.

Ein zentrales deutsches Register für Schönheits-OPs und weitere Eingriffe gibt es nicht. Die Internationale Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (ISAPS) hatte die jährliche Gesamtzahl an OPs und Behandlungen in Deutschland nach jüngsten verfügbaren Zahlen von 2021 auf über eine Million geschätzt, darunter knapp 606.000 minimalinvasive Eingriffe.

Mit Material von dpa

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