Seit Bekanntwerden ihrer Multiple-Sklerose-Erkrankung wird Christina Applegate für ihren offenen Umgang mit der Krankheit und ihre Tapferkeit gefeiert. Doch die Realität ist auch, dass die MS das Leben der Schauspielerin immer mehr einschränkt. Wie sehr, hat sie jetzt in einem Interview verraten.
Christina Applegate versteckt ihre Krankheit nicht, sondern möchte mit ihrer Geschichte mehr Bewusstsein für Multiple Sklerose sowie für frühe Anzeichen der Erkrankung schaffen. Und sie möchte Betroffenen Mut machen und zeigt deshalb, wie sie selbst mit MS umgeht und sogar öffentliche Auftritte meistert. Doch jetzt steht sie auch ganz offen zu den schwierigen Seiten der fortschreitenden Erkrankung. Denn die Multiple Sklerose hat zunehmend Auswirkungen auf den Alltag von Christina Applegate, etwa auf scheinbar so einfache Handlungen wie das Duschen.
„Mit der Krankheit MS gibt es nie einen guten Tag.
Nachdem sich Christina Applegate bei ihrer Ehrung mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood noch kämpferisch und mit stylischen Gehstöcken gezeigt hatte, gab sie nun in einem Interview mit dem Magazin „Vanity Fair“ Einblicke in ihren alltäglichen Kampf mit MS. Und ihre Worte machen deutlich: Das Leben mit Multiple Sklerose gestaltet sich für die Schauspielerin zunehmend schwierig: „Mit der Krankheit MS gibt es nie einen guten Tag. Man hat nur kleine beschissene Tage.“
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Christina Applegates Angst vor dem Duschen
Deutlich macht die 51-Jährige dies an einem konkreten Beispiel – nämlich einer alltäglichen Sache, die die meisten Menschen wohl entweder mal eben wie nebenbei erledigen oder sogar aus Vergnügen in die Länge ziehen. „Die Leute fragen: ‚Warum duschst du denn nicht öfter?‘ Nun, weil es beängstigend ist, in die Dusche zu gehen. Man kann fallen, man kann ausrutschen, man kann sich die Beine verknacksen. Vor allem, weil ich eine Glasdusche habe. Es macht mir Angst, da reinzugehen“, verriet Christina Applegate.
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Was für andere selbstverständlich ist, schafft die Schauspielerin kaum noch
Das Dusch-Szenario ist nur eines von vielen, das Christina Applegate täglich als Hürde begegnet. „Es gibt einfach bestimmte Dinge, die die Menschen in ihrem Leben als selbstverständlich ansehen, die ich als selbstverständlich angesehen habe. Die Treppe hinuntergehen, Dinge tragen – das kann man nicht mehr tun. Das ist echt schrecklich. Ich kann immer noch kurze Strecken mit dem Auto fahren. Ich kann meinem Kind das Essen hochbringen. Hoch, niemals runter“, offenbarte die Schauspielerin im Interview.
Besonders das Gleichgewicht bereitet Christina Applegate zunehmend Schwierigkeiten, ob beim Duschen oder beim Tragen von Essen. Bei der Anekdote mit ihrer Tochter bezieht sie sich darauf, dass sie es zwar noch schaffe, ihr etwas die Treppe nach oben zu tragen, es aber später nicht wie früher wieder über die Treppe nach unten tragen könne.
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So bewältigt die Schauspielerin den Alltag
Um den zunehmend schwieriger zu meisternden Alltag zu bewältigen, hat sich Christina Applegate Hilfe gesucht: „Ich habe eine Freundin, die unter der Woche hier wohnt und mir bei der Betreuung meiner (zwölfjährigen Tochter; Anmerk. d. Red.) Sadie hilft. Und am Wochenende habe ich eine Betreuerin.“ Zu viele Menschen möchte die 51-Jährige aber nicht um sich herum haben – aus guten Gründen. „Ich möchte eigentlich nicht mit vielen Menschen zusammen sein, weil ich immungeschwächt bin“, so die Schauspielerin. „Außerdem möchte ich nicht, dass mein Nervensystem zu sehr stimuliert wird, denn das kann für mich ein bisschen zu viel sein. Ich möchte es so ruhig und sanft wie möglich halten.“