Sie wollten in die Laufschuhe schlüpfen, sind aber doch im Jogginganzug auf dem Sofa gelandet? Eine Umfrage zeigt: Nicht immer trägt der innere Schweinehund die Schuld.
Stress abschütteln, sich gut im eigenen Körper fühlen, etwas für die Gesundheit tun: Es gibt viele gute Gründe für Bewegung. Und wenn es bloß der abendliche Spaziergang um den Block ist. Doch vielen Menschen fällt es schwer, Bewegung in ihr Leben einzubauen. Woran liegt’s, wenn Sport-Vorsätze im Alltag scheitern? Einen Überblick gibt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes.
Übersicht
Sport-Vorsätze scheitern – der häufigste Grund ist …
Die Hürde, mit der sich am meisten Befragte konfrontiert sehen, wenn es um Bewegung geht: fehlende Zeit. 49 Prozent berichten, dass der Beruf, andere Freizeitaktivitäten oder sonstige Verpflichtungen dem Plan in die Quere kommen, sich zu bewegen.
Dabei sollte der Zeitfaktor nie ein Grund sein, ausgerechnet das Training zu streichen. Denn es sind keine langen Workouts nötig, um positive Effekte für Gesundheit und Fitness zu erzielen. Entscheidender ist etwas anders, wie Fitness-Ikone Mark Lauren in einem Interview mit FITBOOK verraten: „Das Wichtigste beim Training ist Regelmäßigkeit. Wenn Kosten und Nutzen in keinem guten Verhältnis stehen, brechen viele ab.“ Deshalb habe er ein 9-Minuten-Workout-Programm entwickelt, um die Eintrittshürde möglichst gering zu halten.
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Was ebenso vom Sport abhält
Fast ebenso häufig ist es der innere Schweinehund, der uns vom Sport abhält: 47 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen häufig Lust und Motivation fehlen. Auf Platz drei der häufigsten Bewegungs-Hürden: Andere Dinge werden als wichtiger empfunden – und daher priorisiert (42 Prozent).
Als Grund, warum Sport-Vorsätze im Alltag scheitern, gab fast ein Drittel der Befragten außerdem an, dass ihnen im Alltag die Energie für Bewegung und Sport fehlt (30 Prozent). Und 28 Prozent verzichten auf körperliche Aktivität, wenn es draußen regnet oder die Temperaturen nicht passen. Dass sie keinen Sinn in Bewegung sehen – das antworten lediglich fünf Prozent der Befragten.
Hürden umgehen
„Ich kenne es aus eigener Erfahrung: Wenn man erschöpft von der Arbeit nach Hause kommt, ist der Ausblick von der Kanapee-Nordwand verlockend. Gebe ich dem Impuls nach, ist der Rest des Abends aus sportlicher Sicht gelaufen. Wenn man solche Reflexe bei sich erkennt, sollte man unbedingt Strategien entwickeln, um gegenzusteuern. Für mich funktioniert es, gleich am Schrank in die Sportkleidung zu schlüpfen, einen Schluck Wasser zu trinken und dann ab zum Laufen oder ins Gym zu gehen – und das Sofa keines Blickes zu würdigen“ Alexandra Grauvogl, Redaktionsleiterin FITBOOK
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Fast jeder Zehnte zieht durch
Es gibt aber auch eine kleine Fraktion, die das Vorhaben mit der Bewegung im Alltag unbeirrt durchzieht: Insgesamt 11 Prozent lassen sich nicht von Hürden ausbremsen, sondern ziehen es einfach durch.
Zwischen dem 20. Juli und dem 3. August 2023 hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa für die repräsentative Umfrage 1509 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahren befragt.
Mit Material von dpa