19. September 2024, 20:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eigentlich versprach 2023 ein gutes Jahr für Hayden Panettiere zu werden. Die Schauspielerin war endlich clean und weg von Alkoholexzessen, ihre Karriere nahm wieder Fahrt auf. Doch dann verstarb ihr jüngerer Bruder – ein unerwarteter Schicksalsschlag, der ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. So kehrte u. a. kehrte eine längst verdrängte Angststörung zurück.
Der Tod einer geliebten Person ist ein schreckliches Ereignis, der einen in ein tiefes Trauma stürzen kann. Einige Menschen können diesen nur mit therapeutischer Hilfe verarbeiten. Zusätzlich verstärkt werden kann der Effekt eines solchen Schicksalsschlags, wenn man eine seelisch und mental ohnehin vorbelastete Vergangenheit hat. Wie zum Beispiel im Fall von Hayden Panettiere. Die 35-Jährige kämpfte jahrelang gegen ihre Suchterkrankung und eine postpartale Depression nach ihrer Schwangerschaft 2014 an. Durch Therapien, eine Personaltrainerin und den Aufenthalt in einer Klinik besiegte sie diese Dämonen. Bis zum Februar 2023, als der Tod ihres Bruders die Rückkehr ihrer Agoraphobie auslöste – und mehr.
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Übersicht
Angststörung kehrte zurück
Denn da schlug das Schicksal mit voller Härte zu. Panettieres jüngerer Bruder Jansen starb unerwartet an einem nicht diagnostizierten Herzleiden im Alter von nur 28 Jahren. Ein unfassbarer Schock, der lange Zeit nachwirken sollte. Die Schauspielerin erlebte einen Rückfall in ein Leiden, das sie von früher kannte, aber scheinbar überwunden hatte. „Meine Agoraphobie kam zum Vorschein, etwas, mit dem ich in der Vergangenheit zu kämpfen hatte“, blickte Hayden Panettiere kürzlich im US-Magazin „People“ zurück.
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Agoraphobie: Definition, Symptome, Behandlung
Diese besondere Form einer Phobie beschreibt die Angst bzw. Furcht vor Situationen oder Orten, bei denen das Gefühl entsteht, im Falle einer Panikattacke nicht entkommen zu können bzw. keine Hilfe zu erhalten. Besonders häufig kann dieses Gefühl in der Öffentlichkeit bzw. in allgemein unübersichtlichen und unkontrollierbaren Situationen, wie in einem überfüllten Supermarkt, öffentlichen Verkehrsmittel (Bus, Tram, U-Bahn) oder Einkaufszentrum, auftreten. Oft wird die Agoraphobie auch mit Platzangst in Verbindung gebracht.
In solchen Momenten kann sich Agoraphobie durch unterschiedliche Symptome äußern, z. B. Schweißausbrüche, Atemnot und Erstickungsgefühl.1 Diagnostiziert wird die Angststörung dann, wenn dieses Verhalten mindestens sechs Monate andauert und in mindestens zwei Situationen auftritt. Darunter fallen u. a. das Anstehen in einer Menschenmenge, das Alleinsein außerhalb der eigenen Wohnung oder der Aufenthalt in geschlossenen Bereichen. Behandelt wird die Agoraphobie durch verschiedene Therapien, darunter die kognitive Verhaltenstherapie und zum Teil auch Antidepressiva.2
„Ich bin einfach aufgebläht“
Die Rückkehr der Agoraphobie war nicht die einzige Veränderung, die Hayden Panettiere in dieser schwierigen Zeit bemerkte. „Ich bin einfach aufgebläht. Es war egal, was ich tat, was ich aß. Ich weiß, dass Stress und Cortisol, die durch den Körper fließen, so etwas verursachen können. Ich glaube, mein Körper wollte sich selbst schützen, sich vor der Welt abschirmen“, beschrieb die „Scream 6“-Darstellerin.
So nahm sie laut eigener Aussage in kurzer Zeit 40 Pfund, also fast 20 Kilogramm, zu. Die Gewichtszunahme bewirkte zusätzlich, dass sich die Schauspielerin in den eigenen vier Wänden verkroch. Sie war kaum in der Lage, das Haus zu verlassen. „Ich musste schreckliche Paparazzi-Bilder von mir sehen, als ich von Jansens Beerdigung kam, die an einem sehr privaten Ort stattfand, und es war schockierend“, sagt sie. „Ich habe mich selbst nicht wiedererkannt.“
Cortisol fördert Gewichtszunahme durch Stress
Das von Panettiere angesprochene Cortisol erfüllt als lebenswichtiges primäres Stresshormon wichtige Aufgaben. So sorgt dieser Neurotransmitter u. a. dafür, dass der Körper Stress und Belastung bewältigen kann. Außerdem ermöglicht die Cortisolausschüttung, dass man aus bedrohlichen Situationen lernt. Darüber hinaus bekämpft Cortisol Entzündungen und es macht einen wach.
Problematisch dagegen wird ein konstant erhöhter Cortisolspiegel. Denn dann werden u. a. der Appetit angeregt und das Sättigungsgefühl gedämpft. Als Konsequenz darauf nimmt man also im Endeffekt ungewollt zu. Und da Cortisol auch noch für eine verstärkte Einlagerung von Bauchfett sorgt, wird der Anstieg der Kilos noch zusätzlich gefördert.
Mit Sport und Glückshormonen aus der Depression
Hilfe musste her und die fand Panettiere durch Fitnesstrainerin Marnie Alton. Vor allem lange gemeinsame Spaziergänge, die wie eine Therapie wirkten, halfen der Ex-Freundin des ehemaligen Boxers Wladimir Klitschko. Die überschüssigen Kilos gingen langsam wieder runter, was einen wahren Endorphinschub freisetzte. Mit Folgen: „Mein Körper begann, zu reagieren, nicht nur durch das Training.“ Die Unsicherheiten und Zweifel verschwanden, auch die Agoraphobie trat den Rückzug an. „Es gibt nichts Schöneres, als in den Spiegel zu schauen und das Gefühl zu haben, dass man gut genug aussieht, wenn man vor die Tür zu geht“, zeigte sie sich erleichtert.
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Panettiere-Video hinterlässt Fragezeichen
Während Panettieres Worte darauf hindeuten, dass es ihr besser geht, lässt eine Videoaufnahme des erwähnten „People“-Artikels doch Fragen zum wirklichen Zustand der Schauspielerin aufkommen. Die 35-Jährige hat hörbar Probleme mit der Aussprache und Artikulation der Worte, es wirkt, als lalle sie. Zugleich ist ihr Blick sehr unfokussiert. Geht es der Schauspielerin vielleicht doch nicht besser?
Vertreter von Panettiere verneinten gegenüber „Page Six“ einen Rückfall. So sei es für sie lediglich „sehr emotional gewesen, zum ersten Mal über ihren Bruder zu sprechen“. Weiter heißt es: „Es war ein langer und anstrengender Tag für sie. Sie war nicht alkoholisiert.“ Eine zweite Quelle fügte hinzu, dass sie „während des Interviews voll und ganz kooperierte und ihr Team für die Dauer des Drehs am Set gewesen sei“.