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Die Wirkung von Licht beim Schlafen auf die Gesundheit

Studie aus den USA

Schon geringe Lichtmengen während des Schlafs schaden Herz und Stoffwechsel

Licht Schlaf: Frau schläft mit angeknipster Nachttischlampe
Schon kleine Lichtquellen können den Körper daran hindern, sich zu erholen – auch wenn es Sie selbst gar nicht stört.Foto: Getty Images

Lassen Sie nachts die Jalousien oben oder schlafen mit angeknipster Nachttischlampe? Wenn ja, könnte sich das negativ auf die Gesundheit auswirken.

Forscher der Northwestern University in Illinois (USA) haben herausgefunden, dass schon wenig Licht während des Schlafs dem Herz-Kreislauf-System sowie dem Stoffwechsel schaden kann. Grund dafür: Bei Helligkeit steigt die Herzfrequenz an und der Körper kann sich nicht richtig erholen.

Laborstudie mit 20 Teilnehmern

An der Parallelgruppen-Studie nahmen insgesamt 20 junge, gesunde Erwachsene teil. Zunächst schliefen die Probanden eine Nacht bei schwachem, gedimmtem Licht (unter 3 Lux). Die darauffolgende Nacht verbrachten sie unter dem Einfluss von mäßigem Licht (100 Lux) von oben.

Gemessen wurde sowohl die Herzfrequenz während der Nacht, als auch die Insulinresistenz am nächsten Morgen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die nächtliche Herzfrequenz bei den Studienteilnehmern, die bei einer Lichtstärke von 100 Lux schliefen, erhöht war. Ebenso ihre Insulinresistenz am nächsten Morgen.1

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Der Einfluss von Licht auf den Körper

Dass Licht einen entscheidenden Einfluss auf unseren Körper und unsere „innere Uhr“ hat, ist keine Neuigkeit. Bei Tageslicht wird das vegetative Nervensystem aktiviert und die Herzfrequenz erhöht. Nachts, bei Dunkelheit, wechselt der Körper in eine Art Ruhemodus. Die zirkadiane Rhythmik wirkt sich auch auf die Ausschüttung von Hormonen und den Blutdruck aus.2

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Wie die Wissenschaftler herausfanden, kann Licht beim Schlafen einen ähnlichen Effekt auf das Nervensystem hervorrufen, wie der Einfluss von Licht bei Tag. Die Lichteinwirkung führt dazu, dass der Körper in Alarmbereitschaft versetzt wird. In diesem Zustand erhöht sich die Herzfrequenz sowie die Geschwindigkeit, mit der das Blut durch den Körper fließt. Der Körper kann sich demnach nicht richtig ausruhen und regenerieren. Ein Zustand, der auch am nächsten Tag noch spürbar ist – etwa durch eine erhöhte Insulinresistenz.

Auswirkungen auf Gesundheit

Schon 2018 konnte herausgefunden werden, dass bereits eine einzige Nacht mit Lichteinwirkung während des Schlafes zu einer erhöhten Insulinresistenz am nächsten Morgen führen kann. Bei einer Insulinresistenz ist der Körper nicht mehr dazu in der Lage, Glukose aus dem Blut zur Energiegewinnung zu nutzen. Um das auszugleichen, produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin. Der Blutzuckerspiegel steigt. Langfristig kann dies zur Entstehung von Diabetes Typ 2 führen.3

Studienautorin Dr. Phyllis Zee, Leiterin der Schlafmedizin an der Feinberg School of Medicine der Nothwestern University, erklärt in einer Mitteilung der Universität: „Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass nur eine einzige Nacht mit mäßiger Raumbeleuchtung während des Schlafs die Glukose- und Herz-Kreislauf-Regulierung beeinträchtigen kann, was Risikofaktoren für Herzkrankheiten, Diabetes und das metabolische Syndrom sind.“ Sie betont daher: „Für Menschen ist es wichtig, die Lichteinwirkung während des Schlafs zu vermeiden oder zu minimieren.“4

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Tipps zur Vermeidung von Lichteinfluss beim Schlafen

Künstliche Lichtquellen machen es uns in unserer modernen Gesellschaft zunehmend schwerer, sich nachts vor störenden Lichtquellen fernzuhalten und den natürlich Tag-Nacht-Rhythmus beizubehalten. Dr. Phyllis Zee empfiehlt daher:

  1. Nachts kein Licht anschalten. Wird Licht benötigt, sollte die Quelle möglichst schwach und nah am Boden sein.
  2. Rotes und orangefarbenes Licht stimuliert das Gehirn weniger. Weißes oder blaues Licht sollte daher nicht verwendet werden.
  3. Augenmasken und Verdunkelungsvorhänge können dazu beitragen, trotz äußerer Lichtquellen in einen erholsamen Schlaf zu finden. Auch die Ausrichtung des Bettes kann ein entscheidender Faktor sein.

Quellen

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