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Typisches Winterproblem

Was hilft wirklich bei trockenen Augen?

Frau reibt sich trockene Augen
Daran herumzureiben bringt nichts! FITBOOK weiß von Experten, was wirklich gegen trockene Augen hilft. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

15.12.2020, 17:47 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Gerade im Winter leiden viele Menschen unter trockenen Augen. Warum das Problem saisonbedingt gerade verbreiteter ist und was Betroffene dagegen tun können – FITBOOK hat mit Experten gesprochen.

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Draußen ist es kalt und windig, drinnen läuft die Heizung – deshalb sind trockene Augen vor allem ein Winterproblem. Zum einen führt der Windzug zu einem schnelleren Verdunsten der Tränenflüssigkeit, und die trockene Heizungsluft in Räumen tut ihr Übriges. Die Schleimhäute in den Augen (und auch in Mund und Nase) werden dadurch gereizt, das macht uns anfälliger für Infektionen.

Denn die zu gering durchfeuchteten Schleimhäute können nicht mehr zuverlässig vor Erregern schützen. Auch bei trockenen Augen wächst die Gefahr auf Erkrankungen, beispielsweise eine Bindehautentzündung, da der fehlende Tränenfilm Keime nicht mehr gut wegspülen kann. Es gibt aber auch individuelle gesundheitliche Faktoren, die das gesamte Jahr über – im Winter aber besonders – zu trockenen Augen führen können.

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Die Funktion des Tränenfilms

Der Tränenfilm hat eine wichtige Funktion: Er befeuchtet die Augen und ermöglicht so einwandfreies Sehen. Zuständig für die Produktion der Tränenflüssigkeit ist größtenteils die Tränendrüse. Sie produziert die wässrige Schicht, die unter anderem Kochsalz enthält. Die Bindehaut stellt die Schleimschicht her, die sogenannte Meibomsche Drüse produziert die Fettschicht.

Aus diesen drei Schichten besteht der Tränenfilm. Da kommt es auf die richtige Mischung an.

Der Tränenfilm gelangt über mehrere Gänge zum Auge und sorgt zum Beispiel dafür, dass die Lider ohne Probleme gleiten. Zudem befeuchtet er die Hornhaut und spült Fremdkörper aus den Augen. Wird zu wenig Tränenflüssigkeit produziert, droht der Tränenfilm zu reißen oder löchrig zu werden.

Die Ursachen für trockene Augen

Abnehmende Aktivität der Tränendrüsen

Relativ unabhängig von Umweltfaktoren nimmt mit zunehmendem Alter die Aktivität der Tränendrüsen ab. In der Folge produzieren sie weniger Tränenflüssigkeit, die das Auge benetzen soll. Dazu kann es übrigens schon in jüngeren Jahren als Folge verschiedener (Autoimmun- und oder Hormon-)Krankheiten kommen. Je nach Schwere der Erkrankung kann die Vergabe spezieller Medikamente zum Einnehmen helfen. Hierzu informieren Sie sich bitte bei Ihrem behandelnden Arzt.

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Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit

Etwas neuer ist die Erkenntnis, dass in vielen Fällen nicht die geringe Menge der Tränenflüssigkeit die Beschwerden verursacht, sondern ihre Zusammensetzung. In dem Fall ist der Fettanteil der Tränen zu gering und der Tränenfilm entsprechend löchrig oder zu dünn. Schuld sind in dem Fall eine mangelnde Funktionsfähigkeit der Meibom-Drüsen, die eigentlich dafür zuständig sind, das Fett zu binden und über die Lidränder in das Auge abzusondern. Ist dieser Prozess gestört, kann das Sekret klumpig werden, den Tränenkanal verstopfen und entsprechend Entzündungen begünstigen. Je nach Qualität des Tränenfilms reißt er auch schneller „ab“, verdunstet also, wodurch die Augenoberfläche schneller trocken wird und sich auch so anfühlt.

Kontaktlinsen

Auch durch ständiges Tragen von Kontaktlinsen können die Augen austrocknen oder schon bestehende Probleme noch schlimmer werden.

Medikamente

Zudem besteht bei bestimmten Arzneimitteln die Gefahr, dass sie die Produktion der Tränenflüssigkeit hemmen. Dazu zählen:

  • Betablocker
  • Antidepressiva
  • Antibabypille
Mann am Computer
Auch die Arbeit am Bildschirm reizt die Augen. Daher wichtig: Maßnahmen ergreifen! Foto: Getty Images
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Was bei trockenen Augen hilft

Immer wieder das Fenster öffnen!

Trockene Augen kennen nicht zuletzt Menschen, die sich den ganzen Tag in geschlossenen Räumen aufhalten UND am Computer arbeiten. Kommen zur trockenen Büroluft lange Bildschirmzeiten hinzu, greift das Ihr Auge besonders an – umso wichtiger ist es, die Augen zwischendurch ruhen zu lassen und den Blick vom Flimmern abzuwenden. Ebenso wichtig: frische Luft in die Räumlichkeiten lassen, indem Sie zwischendurch stoßlüften. Wenn das nicht geht, sind gelegentliche Spaziergänge um den Block empfohlen.

Viel trinken!

Um den Flüssigkeitshaushalt aufzustocken: Bitte unbedingt ausreichend viel trinken. Bei einem erwachsenen Menschen sollten es laut der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.“  (DGE) über den Tag verteilt rund 1,5 Liter sein. Diese Empfehlung ist vor allem für ältere Menschen nützlich, da sich mit zunehmendem Alter der Durst weniger zuverlässig meldet. Sie laufen daher Gefahr, zu wenig zu trinken, sollten sich also daran erinnern. Übrigens: Auch Kaffee, dem lange nachgesagt wurde, er würde Wasser entziehen, kann zur täglichen Trinkmenge addiert werden.

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Die richtige Ernährung!

Neben dem Trinken ist auch das richtige Essen von Bedeutung. Lebensmittel wie Gurken, Tomaten, Salat und Melonen sind gesund, bestehen zu über 90 Prozent aus Wasser und zahlen daher in das Flüssigkeitskonto ein.

Wer sich mit dem Thema trockene Augen und Ernährung bereits beschäftigt hat, dürfte davon gehört haben, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren (entweder durch eine fischölreiche Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel) von innen gegen trockene Augen helfen sollen. Inzwischen gilt diese Ansicht als überholt: Das „US National Eye Institute“ hat in einer randomisierten Studie – veröffentlicht im Fachblatt „New England Journal of Medicine“ – ermittelt, dass man mit Omega-3-Kapseln den gleichen Effekt erzielt wie mit einem Placebo aus Olivenöl. Aber keine Sorge: Eine Omega-3-Supplementierung bringt den Augen vielleicht nicht so viel, dafür aber unzählige andere gesundheitliche Vorteile. Diese können Sie hier nachlesen.

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Augentropfen verwenden!

Bei stärkeren Beschwerden hilft der Griff zu Augentropfen. Es gibt verschiedene rezeptfreie Präparate in der Apotheke, die unterschiedlich zusammengesetzt sind – welche Ihnen guttun, sollten Sie selbst ausprobieren! Fachleute unterscheiden zwischen „künstlichen Tränen“, die dem trockenen Auge mit Wirkstoffen wie Hyaluronsäure (diese befeuchtet am längsten, man muss also seltener nachtropfen), Cellulosederivaten, Hypromellose oder wässrigen Polymer-Lösungen Feuchtigkeit spenden.

Noch stärker und langfristiger wirken Tropfen mit Lipiden (Fett). Präparate mit Fettanteil sind dem echten Tränenfilm nachempfunden und eignen sich daher für schwerer Betroffene und ältere Patienten, deren Tränenzusammensetzung sich mit der Zeit von Natur aus verändert. Sind die Augen zusätzlich gereizt und gerötet, können Apotheker Sie über die Verwendung von lindernden Wirkstoffen wie Dexpanthenol beraten.

Generell ist bei Augentropfen darauf zu achten, dass das Produkt keine Konservierungsstoffe enthält, da diese Allergien auslösen können. Als Dosiersystem empfehlen sich Mehrdosen-Flaschen anstatt Einmal-Ampullen, die nach jedem Gebrauch Plastikmüll verursachen. Moderne Flaschen verfügen über besondere Verschluss- und Applikationssysteme, die keine Keime eindringen lassen und deshalb auch ohne Haltbarmacher nach Anbruch bis zu sechs Monate lang verwendbar sind. Es gibt dünnflüssige und gelartige Texturen. Erstere sind tagsüber besser geeignet, da Gels die Sicht kurzzeitig trüben können. Diese hingegen empfehlen sich als wohltuende Anwendung über Nacht.

Themen: Augengesundheit
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