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Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für Herzerkrankungen – FITBOOK

Studie mit 300.000 Personen

Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für Herzerkrankungen

Illustration eines kranken Herzen
Ein krankes Herz kann viele Ursachen haben, eine wichtige Rolle spielt auch die ErnährungFoto: Getty Images

Eine der bislang umfangreichsten Studien zu Vitamin D und Herzgesundheit lässt vermuten, dass Vitamin-D-Mangel nicht nur den Knochen schadet, sondern das Risiko für Herzerkrankungen erheblich erhöht.

Das „Sonnenvitamin“ Vitamin D entpuppt sich immer mehr als Allrounder-Nährstoff, der eben nicht nur für die Knochengesundheit wichtig ist, sondern womöglich für Körper und Organe auf ganzer Linie bedeutend. Nachdem erst jüngst eine Studie herausgefunden hat, dass eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung das Darmkrebsrisiko senkt, kommt eine weitere Untersuchung zu dem Schluss, dass Vitamin-D-Mangel das Risiko für Herzerkrankungen steigert. Das macht es laut Forschern umso wichtiger, seinen Spiegel regelmäßig überprüfen zu lassen.

Groß angelegte Vitamin-D-Studie mit neuem Ansatz

Mit einem neuartigen analytischen Ansatz haben Forscher der University of South Australia Vitamin-D-Mangel als einen zusätzlichen Faktor ausgemacht, der die Wahrscheinlichkeit von Herzerkrankungen erhöhen kann. Entdeckt haben sie ihn mit einer Methode, in der über einen Zeitraum von drei Jahren 295.788 Teilnehmer aus der UK Biobank zwischen 37 und 73 Jahren involviert waren. Diese füllten nicht nur Fragebögen aus, die umfassende Informationen zu Gesundheit und Lebensstil zu Studienbeginn lieferten, sondern stellten auch Blutproben für Biomarker und genetische Assays zur Verfügung. Von allen Probanden litten 44.519 Personen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Was die Forscher anhand der Daten nun herausfinden wollten, ist, ob die Diagnose womöglich auch im Zusammengang mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel steht. Die Ergebnisse dazu wurden kürzlich im „European Heart Journal“ veröffentlicht.1

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Vitamin-D-Spiegel mit Auftreten von Herzerkrankungen verglichen

Anschließend führte das Forschungsteam für jeden genetische Assays mit vollständigen Informationen über die 25(OH)D-Konzentrationen durch. Bei dem 25(OH)D-Spiegel im Blutserum handelt es sich um den etablierten Marker für den Vitamin-D-Status. Es zeigte sich:

  • 11,4 % (32.868) der Teilnehmer hatten Konzentrationen unter 25 nmol/l, was für einen Mangel spricht
  • 41,3 % (119.243) der Teilnehmer hatten Konzentrationen zwischen 25 und 49,9 nmol/l, was einen leichten Mangel darstellt

Weniger als die Hälfte der Personen waren also optimal mit Vitamin D versorgt. Es wird geschätzt, dass ein Drittel der Deutschen unter leichtem bis schweren Vitamin-Mangel leidet.

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Vitamin-D-Mangel steigert das Risiko einer Herzerkrankung um 11 Prozent

Die Ergebnisse verglichen die Forscher nun mit einer Kontrollgruppe ohne Herzerkrankungen. Nach eingehender Berechnung stellten die Wissenschaftler fest, dass ein Vitamin-D-Mangel von 25 nmol/l und weniger das Risiko für Herzerkrankungen um 11 Prozent steigert. Bei Personen, die 50 nmol/l und mehr aufwiesen, ließ sich dagegen kein erhöhtes Risiko feststellen. „In unserer Studienpopulation schätzen wir, dass 4,4 Prozent aller Krankheitsfälle hätten verhindert werden können, indem wir Menschen mit Vitamin-D-Mangel auf mindestens 50 nmol/l angehoben hätten“, erklärt die leitende Forscherin Prof. Elina Hyppönen in einer Universitätsmitteilung.2 Interessanterweise haben Werte über 50 nmol/l keinen nennenswerten Einfluss. Eine Überversorgung mit Vitamin D im Sinne von „viel hilft viel“, bringt der Herzgesundheit offenbar keinen Vorteil.

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor häufigste Todesursache

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind geschätzt für 17 Millionen Todesfälle weltweit pro Jahr verantwortlich.3 Ebenso ist Vitamin-D-Mangel ein weit verbreitetes Phänomen. Zwar spielen bezüglich Herzgesundheit viele Faktoren wie Familiengeschichte und Lebensstil eine Rolle, dennoch könnte laut Hyppönen „ein bevölkerungsweiter Ansatz zur Beseitigung des Vitamin-D-Mangels die globale Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.“ Leider reichen Lebensmittel wie fetter Fisch, Eier und Pilze nicht aus, um ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein. Seinen Tagesbedarf kann der Körper nur mithilfe von Sonne decken – oder im Winter mit einem hochwertigen Präparat. Daher ist es für Menschen jenseits des Äquators umso wichtiger, seinen Vitamin-D-Spiegel regelmäßig überprüfen zu lassen.

Quellen

  1. Ang Zhou, Joseph B Selvanayagam, Elina Hyppönen. (2021) Non-linear Mendelian randomization analyses support a role for vitamin D deficiency in cardiovascular disease risk, European Heart Journal
  2. University of South Australia. (2021) The sunshine vitamin that ‘D’elivers on cardio health.
  3. WHO (2021). Neuer Bericht der WHO verdeutlicht: Bevölkerungsweite Reihenuntersuchungen auf Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewirken keine Senkung der Mortalität.

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