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US-Studie legt nahe

Unregelmäßiges Essen kann zu Herzerkrankungen führen

unregelmäßiges Essen Herzerkrankung: Ein Mann hält sich mit schmerzverzehrtem Gesichtsausdruck eine Hand an die Brust vor dem Herzen
Unregelmäßige Essenszeiten können sich negativ auf die Herzgesundheit auswirken Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

19.11.2020, 20:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer jeden Tag seine Mahlzeiten zu anderen Uhrzeiten einnimmt, stresst seinen Körper. Forscher gehen bei ihrer Schlussfolgerung im Rahmen einer Studie sogar noch weiter: Unregelmässiges Essen soll zu Herzerkrankungen führen.

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Unter der Woche essen viele Menschen zu anderen Zeiten als am Wochenende, und je nach Terminplan können die Mahlzeiten auch an Werktagen zu ganz unterschiedlichen Uhrzeiten stattfinden. Das Problem: Nicht nur was wir essen ist wichtig für die Gesundheit, sondern auch wann. So kann die Herzgesundheit darunter leiden, isst man immer wieder zu verschiedenen Zeitpunkten. Unregelmäßiges Essen führt nach Ansicht von Forschern dazu, dass man schnell zunimmt. Zudem kann sich die Zusammensetzung des Körperfetts verändern, Blutdruck und Blutzucker steigen. Das alles ist nicht gut für die Pumpe: Die Risikofaktoren durch unregelmäßiges Essen führen schnell zu Herzerkrankungen.

Warum fördert unregelmäßiges Essen Herzerkrankungen?

Nour Makarem ist leitende Forscherin an der Columbia Universität in New York (USA). In früheren Untersuchungen hat sie gezeigt, dass zu viel Essen am Abend das Risiko für Herzerkrankungen erhöht. In einer aktuellen Studie kommen sie und ihr Team von Wissenschaftlern zum Schluss, dass nicht nur der Zeitpunkt des Essens wichtig ist. Essentiell für eine gesunde Nahrungsaufnahme ist auch die tägliche Regelmäßigkeit, sowohl unter der Woche als auch am Wochenende.

Wer wurde in der Studie untersucht?

Studienleiterin Makarem und ihr Forscherteam haben insgesamt 116 Frauen über längere Zeit wissenschaftlich begleitet und ihre Essgewohnheiten dokumentiert und analysiert. Das Alter der Teilnehmerinnen lag zwischen 20 und 64 Jahren. Zu Beginn der Untersuchung mussten diese eine Woche lang ein elektronisches Ernährungstagebuch benutzen. Das Gerät zeichnete auf, welches Essen die Frauen zu sich nahmen und zu welchem Zeitpunkt. Ein Jahr darauf kehrten 99 der Frauen zurück, um sich wiederholt untersuchen zu lassen.

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Sozialer Jetlag durch unregelmäßiges Essen

Kandidat für das Wort des Jahres: „Sozialer Jetlag“. Darunter verstehen Makarem und ihr Team die Tatsache, dass viele Menschen am Wochenende meist länger ausschlafen als unter der Woche. Damit verschiebt sich zeitlich auch das Frühstück, womöglich das Mittagessen und das Abendbrot. Die Wissenschaftler haben das Jetlag-Essen genauer unter die Lupe genommen. Wichtige Fragen: Wann war der erste und der letzte Zeitpunkt, wann die Studienteilnehmerinnen gegessen haben? Wie lange waren sie über Nacht ohne Essen? Wie viele Kalorien wurden verbraucht zwischen 17 und 20 Uhr?

Fazit der Wissenschaftler: Nach 17 Uhr mussten die untersuchten Frauen ihre Kalorienzufuhr nur um zehn Prozent steigern, schon erhöhte sich auch der Blutdruck signifikant. Es zeigte sich ein Anstieg um fast drei Prozent.

Zudem haben die Wissenschaftler bei den teilnehmenden Frauen eine deutliche Veränderung des Blutzuckers feststellen können, gemessen am HbA1c-Wert. Dieser ist wichtig für die Diagnose von Diabetes. Wer nach 20 Uhr gegessen hatte, nahm außerdem zu. Das maßen die Forscher anhand des Taillenumfangs und des Body-Mass-Index. Beides sind Anhaltspunkte für Körperfett und Gewicht.

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Am Wochenende essen wir nach der natürlichen Uhr

Makarem betont, dass es nicht unbedingt schlechter sei, wenn sich der Zeitpunkt zum Essen am Wochenende verschiebt. An Wochentagen würden viele eher einer sozialen Uhr folgen. Meint: Das Essen ist oftmals nach dem Arbeitsalltag getaktet. Am Wochenende folgen viele hingegen der natürlichen Uhr. Also essen, wann es passt und Spaß macht. Was unser Körper als natürlich betrachtet, wird durch die Anforderungen und Zeitabläufe des alltäglichen Lebens eingeschränkt. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler steuert die sogenannte „innere Uhr“ maßgeblich den Stoffwechsel. Letztlich: Immer auf den Bauch hören! Wann ist man hungrig, wann ist es genug.

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Warum essen viele am Wochenende später?

Viele Menschen essen am Wochenenden nicht nur später, sondern oftmals auch mehr. Oder kalorienreicher. Stichwort: Fernsehen und Couch. Diese Faktoren müssen bei der Studie über verschiedene Essgewohnheiten zwischen Woche und Wochenende beachtet werden. Im Fachmagazin der US-amerikanischen Herz-Gesellschaft rückt Deepak Bhatt die Ergebnisse der Studie zurecht. Der Herzspezialist des Herzzentrums in Boston (USA) erklärt, dass Menschen, die spät aufstehen und spät essen, wahrscheinlich nicht so gut schlafen. Auch das könne die Gewichtszunahme beeinflussen. Wer dagegen tagsüber esse, baue durch Bewegung viel schneller überschüssige Kalorien wieder ab.

Themen: Herzgesundheit
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