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Neue Studie

Überraschender Risikofaktor für Lungenkrebs entdeckt 

risikofaktor lungenkrebs: Illustration von Lungenkrebs
Rund 57.500 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Lungenkrebs. Besonders Rauchen gilt als bedeutender Risikofaktor für diese Art von Krebs Foto: Getty Images

24.11.2022, 21:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Rauchen kann die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen, das ist hinlänglich bekannt. Forscher haben nun einen überraschenden, weiteren Risikofaktor identifiziert – und der hat nichts mit Tabak zu tun.

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Rund 57.500 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Lungenkrebs.1 Um vorzubeugen, sollte man möglichst die Finger von Tabak lassen.2 Doch offenbar spielt auch der zirkadiane Rhythmus bzw. die biologische Uhr eine wichtige Rolle. Denn Forscher aus den USA haben nun einen neuen und durchaus überraschenden Risikofaktor für Lungenkrebs identifiziert.

Was ist der zirkadiane Rhythmus?

Mit dem zirkadianen Rhythmus sind die Schlaf-Wach-Phasen gemeint. Dieser Wechsel wird auch als biologische oder innere Uhr bezeichnet. Ist dieser Rhythmus gestört, etwa aufgrund von Schichtarbeit, kann das Folgen für die Gesundheit haben – u. a. für die Entstehung von Krebs. Das konnte bereits eine Studie aus dem Jahr 2019 aufzeigen.3 Darauf aufbauend wollten Forscher des Scripps Research Institute in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der University of Rochester herausfinden, wie es sich mit dem Risiko für Lungenkrebs verhält.

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Ablauf der Lungenkrebs-Studie

Dafür führten die Forscher eine Untersuchung mit genetisch veränderten Mäusen durch. Die genetische Veränderung ahmte die Merkmale von Lungenkrebs nach, welches durch eine Mutation des KRAS-Gens ausgelöst wurde – eine häufige Ursache der Erkrankung.4 Die Mäuse wurden unter unterschiedlichen Lichtbedingungen gehalten:

  • Gruppe 1 wurde unter Lichtbedingungen gehalten, die denen der biologischen Uhr nachempfunden waren: 12 Stunden hell, 12 Stunden dunkel
  • Gruppe 2 wurde bei Lichtverhältnissen beobachtet, die einem gestörten zirkadianen Rhythmus entspricht – wie z. B. bei Menschen in Schichtarbeit oder mit anhaltendem Jet-lag

Gestörte biologische Uhr triggert Lungenkrebs-Gen

Es zeigte sich, dass die Mäuse aus der zweiten Gruppe mehr Lungentumore entwickelten als die Tiere der ersten Gruppe. Bei genauerer Untersuchung der Gene stellten die Forscher zudem fest, dass bei den kränkeren Tieren die Regulierung des HSF-1-Gens gestört war.5 Dieses gilt als Biomarker für Krebserkrankungen.6

Daher vermuten die Studienverantwortlichen, dass die entdeckte verstärkte HSF-1-Signalisierung auf einen molekularen Zusammenhang zwischen einer Störung des zirkadianen Rhythmus und einem erhöhten Krebsrisiko hinweist.

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Gezieltere Behandlung mit Medikamenten?

Die Erkenntnisse der Studie führen zu zweierlei Schlussfolgerungen. Zum einen zeigt sie, dass neben Rauchen auch ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus ein Risikofaktor für Lungenkrebs sein kann. Ebenso glauben die Wissenschaftler, dass es möglich sein könnte, die Regulation des HSF-1-Gens mithilfe von Medikamenten zu gewährleisten, insbesondere bei Menschen, die entgegen ihrer biologischen Uhr schlafen und wach sind – und daran auch so schnell nichts ändern können (z. B. aufgrund von Schichtarbeit).

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Quellen

Themen Krebs Schlaf
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