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Covid-19 in Deutschland

Kann ich trotz Coronavirus-Gefahr noch sorglos ins Fitnessstudio gehen?

Mehrere Frauen auf Laufbändern in einem Fitnessstudio
Kann ich trotz Corona-Ausbreitung weiter sorglos ins Fitnessstudio gehen? FITBOOK klärt auf. Foto: Getty Images
Flavio Treppner

15.03.2020, 19:20 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Große Menschenmengen sollen momentan wegen des Coronavirus gemieden werden. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn solle jeder Einzelne prüfen, worauf er im Alltag verzichten könne, um die Verbreitung des Virus bestmöglich zu verlangsamen. Also besser nicht ins Gym gehen? FITBOOK klärt auf.

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Wer nicht auf den Gang ins Fitnessstudio verzichten will, fragt sich, wie sicher das Training für die eigene Gesundheit ist und ob die Studiobetreiber schon auf den Virus reagiert haben.

++UPDATE++ Erste Bundesländer schließen Fitnessstudios

„Der Berliner Senat hat am Samstag (14.03.) mit sofortiger Wirkung alle staatlichen sowie privaten Sportstätten geschlossen. Schleswig-Holstein zog wenig später nach und auch in Stuttgart sind die Gyms dicht. An Sonntag folgte Jena. Ab Dienstag bleiben die Fitnessstudios in ganz Nordrhein-Westfalen vorerst bis zum 19. April zu.“

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Ist das Fitnessstudio ein Ansteckungsherd?

Gerade an Orten, bei denen viele Körperflüssigkeiten wie Schweiß ausgetauscht werden, besteht eine erhöhte Ansteckungsgefahr. In vollen Kursen ist der Abstand zwischen den Trainierenden zudem meist nicht sonderlich groß.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät den Bürgern aktuell davon ab, Fitnessstudios aufzusuchen, wenn in der Umgebung Verdachtsfälle gemeldet wurden (Business Insider berichtete).

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betonte, dass dieselben Verhaltensweisen, wie bei einer Grippe oder Erkältung gälten – Hände waschen und Abstand halten. 

Also erst mal kein Grund zur Panik! 

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Wie reagieren die Studiobetreiber auf die Infektionswelle?

Wo viele Menschen sind, gibt meist auch viele Keime. Fitnessstudios sind da keine Ausnahme. Aber wie gehen Fitnessstudios mit der Infektionswelle um? Wir haben bei McFit und FitX nachgefragt.

Wir können die Sorgen verstehen und nehmen diese selbstverständlich ernst. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitglieder sowie Mitarbeiter steht an oberster Stelle und aus diesem Grund haben wir auch direkt mit Bekanntwerden der ersten Infektionen in Deutschland reagiert“, erklärt McFit in einem Statement gegenüber FITBOOK. 

Auch FitX weiß um die Sorgen der Mitglieder: „Wie die gesamte Öffentlichkeit verfolgen auch wir die aktuelle Entwicklung intensivMit den entsprechenden Gesundheitsbehörden stehen wir seit einigen Tagen in Kontakt und setzen deren allgemeinen präventiven Handlungsempfehlungen in unseren Studios konsequent um.“ 

Doch wie sieht die Umsetzung konkret aus? 

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Welche Maßnahmen werden von Studio-Seite eingeleitet, um die Ansteckungsgefahr zu mindern?

Laut dem Robert-Koch-Institut stieg die Zahl der Infektionen in Deutschland über 1000 Fälle. Welche Anstrengungen werden unternommen, um das Virus einzudämmen?

McFit setzt auf ein wirksames Desinfektionsmittel. Die Anzahl der Geräte-Reinigungsspender wurde flächendeckend erhöht und diese mit einem viruziden Desinfektionsmittel befüllt. Es hat einen extrem breiten Wirkungsgrad – auch gegen das Coronavirus“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens.

Prävention als wirksame Gegenmaßnahme ist auch bei FitX angesagt. „Wir werden an verschiedenen Stellen im Studio, sowie an unseren Getränkebars zusätzliche Hinweis-Schilder für verstärkte Hygiene platzieren unHanddesinfektionsspender in weiteren vier Studiobereichen aufstellenReinigungsgänge finden stündlich statt. Das Studiopersonal wurde auch dahingehend nochmals sensibilisiert, hierauf den Fokus zu verstärken“, heißt es in einem Statement gegenüber FITBOOK.

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Gibt es Notfallpläne im Falle einer studiointernen Ansteckung?

Auf das Worst-Case-Szenario ist FitX vorbereitet: „Wir sind auf mehrere mögliche Szenarien vorbereitet und es gibt einen gemeinsam mit den Behörden abgestimmten Stufenplan. Allerdings kommt es hier auch immer auf den Einzelfall in Abhängigkeit der Situation an. Wir werden jeden Fall individuell sehr genau prüfen und im Ernstfall in enger Abstimmung mit den Behörden über eine mögliche Schließung entscheiden. 

In Berlin, Schleswig-Holstein und Stuttgart wurde die Schließung der Gyms bereits am Samstag (14.03.) veranlasst. Als eine der ersten Fitnessketten reagiert McFit auf die neue Situation. In einem Statement erklärt man, dass betroffene Mitglieder durch die behördlichen Schließungen keinen Nachteil erlangen sollen und am Ende der Mitgliedschaft die gesamte Dauer der jetzigen Schließung beitragsfrei ersetzen werden soll. Darüber hinaus werden für die Zeit der Schließung (die bis auf weiteres sind) die Homeworkouts der Cyberobics für die Betroffenen freigeschaltet.

Auch bei FitX reagierte man auf die Lage. Auf FITBOOK-Anfrage erklärten die FitX-Geschäftsführer Markus Vancraeyenest und Burkhard Revers: „Die Herausforderungen, die die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus mit sich bringen, betreffen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und somit leider auch FitX. Das ist schade für unsere Mitglieder, aber wir entsprechen mit der Schließung selbstverständlich den Anweisungen der Landesregierung.“

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Wie sollte man sich im Studio verhalten?

Beim Aufenthalt in öffentlichen Räumen sollte man das Berühren der Nasenschleimhäute und das Reiben der Augen vermeiden, sagte der Greifswalder Hygienefacharzt Günter Kampf: „Das Virus will in die Atemwege.“

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Auch die McFit-Mitglieder sind in der Verantwortung: „Auch wenn wir uns an sämtliche Hygiene-Richtlinien halten, ist der größtmögliche Schutz nur mit ihnen gemeinsam zu gewährleisten. Bislang funktioniert das sehr gut und es ist in unseren Studios noch keine einzige Infektion bekannt. Im Studio sollte man sich an die allgemeinen Hygienerichtlinie halten: Hände waschen, Geräte desinfizieren, in die Armbeuge Husten und Niesen, sich nicht ständig ins Gesicht fassen.

Fakt ist: Die meisten Infizierten weisen einen leichten Krankheitsverlauf auf, mit wenig bis gar keinen Symptomen. Stärker betroffen sind ältere Menschen und Infizierte mit Vorerkrankungen. Nichtsdestotrotz sollte jeder Studiobesucher angehalten sein, die hygienischen Vorschriften und Hausordnungen des jeweiligen Gyms einzuhalten und Rücksicht auf seine Mitmenschen nehmen.

Themen Coronavirus
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