Rauchen ist extrem ungesund, das würde wohl niemand bestreiten. Bei Wein ist man gemeinhin nicht so streng und gönnt sich gelegentlich ein Glas. Eine Flasche pro Woche erscheint da kaum viel – soll sich bei Frauen aber genauso gesundheitsschädigend auswirken wie ZEHN Zigaretten. Bei Männern soll der Effekt immer noch mit fünf Zigaretten vergleichbar sein. Das behaupten britische Forscher.
Im Gegensatz dazu, was bereits über die Krebsgefahr durch Zigarettenrauch bekannt ist, werde der mögliche Schaden durch Alkohol gemeinhin nicht richtig eingeschätzt. So leiten die Studienautoren vom University Hospital Southampton im Fachjournal „BioMedCentral Public Health“ ihre Untersuchung ein. Dafür haben sie sich aus Daten aus dem „Health Survey for England“ bedient, das jedes Jahr aktuelle Gesundheitsinformationen zur britischen Bevölkerung bereithält. Für die Auswertung waren die Forscher davon ausgegangen, dass das generelle Risiko im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken, sowohl bei Frauen als auch Männern bei etwa 50 Prozent liegt.
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Zwischen Weiß- und Rotwein machen die Forscher keinen Unterschied. Sie weisen darauf hin, dass sich die Untersuchung auf einen relativ geringen Alkohol- und Zigarettenkonsum bezieht. Um ihre Ergebnisse auf andere Mengen übertragen zu können, legten sie für Alkohol Einheiten – „Units“ – fest. Eine Flasche Wein entsprach dabei zehn Einheiten, drei Flaschen waren mit 30 Einheiten gleichzusetzen.
Die Auswertung ergab, dass von 1.000 Nicht-Rauchern und Nicht-Raucherinnen, die jeweils pro Woche eine Flasche Wein (10 Einheiten) trinken, rund zehn Männer und sogar 14 Frauen irgendwann an Krebs erkranken wird. Wären es pro Kopf sogar drei Flaschen Wein (30 Einheiten), stieg die Zahl der betroffenen Männer auf 19 und die der an Krebs erkrankten Frauen sogar auf 36 an.

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Forscher hoffen auf vernünftigere Entscheidungen in puncto Lebensstil
Bei Frauen würde insbesondere das Risiko auf Brustkrebs steigen, behaupten die Forscher. Bei Männer würde der Genuss von Wein die Wahrscheinlichkeit an Krebs im Magen-Darm-Trakt erhöhen. Mit den Studienergebnissen wollen die Forscher bewirken, dass auch moderater Alkoholkonsum als ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit angesehen wird, und hoffen, damit zu einem gesundheitsbewussterem Lebensstil zu motivieren.