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Experten über B.1.1.529

Helfen Corona-Impfungen auch gegen die neue Virusvariante?

B.1.1.529 impfungen: Corona-Vakzine plus Equipment auf einem Tablett
Die Ausbreitung einer neuen Virusvariante im Süden Afrikas löst Besorgnis aus. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 hoch ansteckend sein könnte. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

26.11.2021, 16:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Aktuell grassiert die Delta-Variante des Coronavirus in Europa und bringt viele Gesundheitssysteme bereits an ihre Grenzen. Jetzt löst eine neue Variante in Südafrika große Besorgnis aus. Können uns die Impfstoffe vor ihr nicht mehr schützen?

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Noch ist B.1.1.529 in Deutschland nicht nachgewiesen worden. Aber das scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Aus diesem Grund bereitet die neue Corona-Variante schon jetzt große Sorgen. Ist sie noch gefährlicher als Delta? Und was bedeutet die Virusvariante B.1.1.529 für die Impfungen? Was Experten wissen und was sie vermuten – ein Überblick.

Schützen die Impfungen auch vor Virusvariante B.1.1.529?

Die derzeit verfügbaren Corona-Impfstoffe sind nach Ansicht eines britischen Experten „fast sicher“ weniger effektiv gegen die im südlichen Afrika (zuerst in Botswana) entdeckte neue Virusvariante B.1.1.529. Das sagte James Naismith, Professor für Strukturbiologie an der Universität Oxford, in der Radiosendung „BBC 4 Today“.

Um mit Sicherheit zu bestimmen, ob die Variante auch leichter übertragbar sei, reichten die bisherigen Daten noch nicht aus. „Wir vermuten das und es gibt einige frühe Daten“, fuhr Naismith fort. Sollte sich eine leichtere Übertragbarkeit bestätigen, sei es unvermeidlich, dass die Variante auch nach Großbritannien gelange, so der Experte weiter.

So war es bereits früher dieses Jahr auch mit der Delta-Variante geschehen, die zuerst in Indien entdeckt worden war. Daraufhin verbreitete sie sich in ganz Europa und kam auch in Deutschland an.

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Höhere Übertragungsrate wahrscheinlich

Die Wissenschaftlerin Susan Hopkins vom „Imperial College“ in London bezeichnete die neue Variante als „die besorgniserregendste, die wir je gesehen haben“. Die in Südafrika bislang festgestellte Übertragungsrate (R-Wert) liege bei 2. Das ähnele den Werten zu Beginn der Pandemie, so Hopkins im BBC-Radio. Aber es seien noch mehr Daten notwendig, um zu einer abschließenden Bewertung zu kommen.

Ein erneuter Anstieg von Infektionen in einem stark durchseuchten Land wie Südafrika lege jedoch nahe, dass dafür zumindest teilweise neue Variationen verantwortlich zu machen seien, fuhr Hopkins fort. Sollte sich eine höhere Übertragbarkeit bewahrheiten, würde die Variante „ein massives Problem“ bedeuten. Womöglich könnte sie es dann auch schaffen, den in der Bevölkerung bestehenden Immunschutz zu umgehen.

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Experteneinschätzung zur Virusvariante aus Südafrika

Auch aus Sicht des südafrikanischen Virologen Shabir Madhi schützen die Impfungen mit den herkömmlichen Vakzinen gegen die neue Corona-Variante B.1.1.529 nur bedingt. Dem TV-Sender „eNCA“ in Johannesburg sagte er am Freitag: „Wir gehen davon aus, dass es noch einiges an Schutz gibt.“ Es sei aber wahrscheinlich, dass bisherige Impfstoffe weniger wirksam sein dürften.

Die neue Corona-Variante ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher noch nicht in Deutschland entdeckt worden. „Bis halb 10 ist mir nicht bekannt, dass in Europa oder in Deutschland diese Variante bislang gefunden wurde“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in der Bundespressekonferenz in Berlin. Zugleich betonte er: „Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge.“

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Fazit

Die Lage wird nun also weiter genau beobachtet. Denn noch sind viele Fragezeichen zu B.1.1.529 offen. Aktuell kann man nicht mit Sicherheit sagen, wie ansteckend die neue Variante ist und wie gut oder schlecht die existierenden Impfstoffe wirken. Auch die Schwere der Krankheitsverläufe bei dieser Variante sind zum aktuellen Zeitpunkt noch ungewiss.

mit Material von dpa

Themen: Coronavirus Impfen
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