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Das sagen Experten

Laut Studie werden nach Corona-Infektion häufiger Alzheimer-Symptome entdeckt

alzheimer corona: Scan von einem Gehirn eines Alzheimer-Patienten
Eine Corona-Infektion steigert einer dänischen Studie zufolge das Risiko einer Alzheimer-Diagnose Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

30.06.2022, 12:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Es ist bereits länger bekannt, dass bestimmte Atemwegserkrankungen zu Entzündungsreaktionen führen können. Wissenschaftler ermittelten nun in einer Studie, wie sich eine Corona-Infektion auf das Alzheimer-Risiko auswirkt.

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Eine Corona-Infektion steigert das Risiko einer Alzheimer-Diagnose in den darauffolgenden zwölf Monaten deutlich. Zu der Erkenntnis kam eine Studie, die beim 8th European Academy of Neurology (EAN) Congress vorgestellt wurde. In ihr analysierten Forscher die Daten von rund 920.000 Dänen, die einen Coronatest gemacht hatten. Knapp 44.000 von ihnen waren positiv getestet worden.1

Nach Corona häufiger auch Alzheimer-Diagnose

Im Vergleich zu Nicht-Infizierten hatten die Forscher bei Infizierten 3,5 Mal so häufig ein Arzt Alzheimer festgestellt. Auf „dpa“-Nachfrage betonen zwei deutsche Experten aber, dass aus ihrer Sicht die Corona-Infektion Alzheimer bei den untersuchten Fällen nicht ausgelöst, sondern lediglich Symptome einer schon bestehenden Erkrankung zutage gefördert hat.

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Ablauf der Studie

Das Team um Dr Pardis Zarifkar von der Uniklinik Kopenhagen hatte dänische Gesundheitsdaten ausgewertet und verglichen, wie häufig bestimmte neurodegenerative Erkrankungen im Zeitraum eines Jahres bei Menschen mit und ohne Corona-Infektion auftraten. Dabei stellten sie einen ähnlichen Zusammenhang wie bei Alzheimer auch beispielsweise bei Parkinson und Hirninfarkt fest. Die Forschenden betonen aber, dass bei den meisten untersuchten Erkrankungen – einschließlich Alzheimer – der Effekt nicht größer war als nach einer Grippe oder bakteriellen Lungenentzündungen.

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Beschleuniger Corona macht Symptome früher sichtbar

Es ist bereits länger bekannt, dass solche Atemwegserkrankungen zu Entzündungsreaktionen führen, die einen schädigenden Einfluss auf Nervenzellen im Gehirn verstärken können, wie Anja Schneider, Forschungsgruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn der „Deutschen Presse-Agentur“ erklärte. Das in der Studie gezeigte erhöhte Risiko einer Diagnose könne möglicherweise daran liegen, dass durch eine coronabedingte Entzündungsreaktion die Schädigung von Nervenzellen beschleunigt und Symptome schneller sichtbar würden.

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Kein erhöhtes Alzheimer-Risiko durch Corona?

Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), erläuterte, dass man aus der Studie nicht ableiten könne, dass ein Mensch nach einer Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko habe, zu einem späteren Zeitpunkt Alzheimer zu entwickeln. Es sei lediglich gezeigt worden, dass nach einer Infektion häufiger Symptome diagnostiziert werden. Er verweist darauf, dass auch äußere Faktoren – etwa das Verlieren des gewohnten Umfeldes, weil man in eine Klinik muss – dazu führen können, dass eine bereits bestehende Alzheimer-Erkrankung symptomatisch wird.

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Quellen

Themen: Alzheimer Coronavirus Demenz
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