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Herzgesundheit

Was ist eine Arrhythmie?

Das Reizleitungssystem des Herzens
Elektrische Signale im Herzen steuern die Pumptätigkeit des Herzens. Gerät sie aus dem Takt, spricht man von einer Herzrhythmusstörung (Arrhythmie) Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

13.01.2023, 04:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Arrhythmien bzw. Herzrhythmusstörungen treten oft ohne jegliche Symptome auf. Daher ist es sinnvoll, mehr über Formen, Diagnose, mögliche Ursachen und Folgen zu erfahren – und seinen Ruhepuls zu kennen, der einen guten Vergleichsmaßstab darstellt. Auch können Arrhythmien Hinweise auf andere Erkrankungen geben.

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Während einer Herzrhythmusstörung kommt es zu einem unregelmäßigen Verlauf des Herzschlags. Eine solche Arrhythmie wird in vielen Fällen auch als Herzstolpern oder Herzrasen wahrgenommen. In manchen Fällen wird sogar eine deutliche, kurze Pause des monotonen Herzschlags wahrgenommen. Was man über Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) wissen sollte, lesen Sie hier.

Wie funktioniert der Herzschlag?

Für den elektrischen Impuls, der für das Zusammenziehen des Herzmuskels zuständig ist, sorgt das Herz selbst. Die sogenannten Sinusknoten, die sich im oberen Bereich des rechten Herzvorhofs (Atrium)befinden, geben dabei den Takt vor. Diese Impulse gelangen von dort aus über die Wände der Vorhöfe zum sogenannten Atrioventrikularknoten (kurz: AV-Knoten), auch Vorhof-Kammer-Knoten genannt. Im Ruhezustand schlägt das Herz eines Erwachsenen normalerweise ungefähr 60 bis 80 Mal pro Minute. Bei Senioren kann der Ruhepuls leicht ansteigen (60 bis 90), Neugeborene und Kinder haben einen deutlich höheren Ruhepuls (120 bis 140 bzw. 100 bis 120).1

Formen der Arrhythmie

Weicht der Herzschlag aufgrund von Störungen und Weiterleitung der elektrischen Impulse von seinem normalen Takt ab, spricht man von einer Arrhythmie (Herzrhythmusstörung). Arrhythmien können im Bereich des Vorhofs des Herzens auftreten oder im Bereich der Herzkammer, unterschieden werden drei Formen: Bei einem zu schnellen Herzschlag (dauerhaft über 100 Schläge pro Minute) spricht man von Tachykardie. Schlägt das Herz dauerhaft zu langsam, nennt man das Bradykardie. Bei Sportlern, die aufgrund eines vergrößerten Herzens einen niedrigeren Ruhepuls als normal haben, spricht man nicht von einer krankhaften Bradykardie. Die dritte Form ist der unregelmäßige Herzschlag.

Symptome einer Arrhythmie

Bei zu langsamem Herzschlag

Klare Symptome sind in diesem Fall selten, weil entsprechende Signalausfälle am oben genannten Sinusknoten erst einmal kompensiert werden. Ein zu langsamer Herzschlag führt erst zu Symptomen, wenn es

  • Puls deutlich unter Ruhepuls (Dieser kann, je nach Trainingsstand, extrem unterschiedlich sein. Sportler haben aufgrund des trainierten Herzens teilweise einen sehr niedrigen Ruhepuls, was völlig unproblematisch ist)
  • Übelkeit
  • Bewusstseinsstörung (Ohnmacht)
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Puls deutlich unter Ruhepuls

Zum Thema Ruhepuls: Dieser kann, je nach Trainingsstand, extrem unterschiedlich sein. Sportler haben aufgrund des trainierten Herzens teilweise einen sehr niedrigen Ruhepuls, was völlig unproblematisch ist.

Auch interessant: So (un)genau messen Fitnesstracker den Puls

Bei zu schnellem Herzschlag

  • unangenehm spürbarer Herzschlag (Herz „pocht“)
  • Bewusstseinsstörung (Ohnmacht)
  • Übelkeit
  • Panik, Unruhe
  • Kurzatmigkeit

Bei unregelmäßigem Herzschlag

  • Gefühl, als ob das Herz „stolpert“
  • (extreme) Unruhe

Diagnose und Behandlung

Arrhythmien können harmlos oder lebensbedrohlich sein. Der Arzt erfragt Vorerkrankungen und Begleiterscheinungen, misst Herztöne, Blutdruck und Ruhepuls. Letztendlich Aufschluss gibt das Elektrokardiogramm im Ruhezustand (EKG), ein 24-Stunden-Langzeit-EKG, sowie ein Belastungs-EKG und eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens.

Medikamente, die den Puls senken, sind die häufigste Therapiemethode. Reicht die medikamentöse Therapie nicht aus, wird kann auch ein Herzschrittmacher eingesetzt werden, oder, in lebensbedrohlichen Fällen, ein Defibrillator implantiert werden.

Auch interessant: Was Ihr Ruhepuls über Ihr Sterberisiko aussagen könnte

Mögliche äußere Ursachen

Herzrhythmusstörungen können viele Auslöser haben. Dazu zählen beispielsweise:

  • Nikotin und Koffein
  • Nervosität, Aufregung und Angst
  • Drogen
  • Medikamente
  • Vergiftungen
  • hoher Blutverlust
  • Reizung des Karotissinus (Rezeptor an der Hauptschlagader am Hals bspw. durch eine plötzliche Drehbewegung des Kopfes)

Organische Ursachen

Neben den äußeren Ursachen können auch organische Beschwerden eine Arrhythmie auslösen:

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Quellen

Themen Herzgesundheit
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