2. Oktober 2024, 17:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Ausbruch des Marburg-Virus in Ruanda bestätigt. Nun führte der Verdacht eines ersten Falls in Deutschland sogar zur kurzfristigen Schließung des Hamburger Hauptbahnhofs.
Am 27. September 2024 bestätigte das Gesundheitsministerium von Ruanda einen Ausbruch des Marburg-Virus in dem ostafrikanischen Land. So schreibt die WHO in einem aktuellen Bericht.1 Derweil besteht der Verdacht, dass ein aus Ruanda einreisender, infizierter Medizinstudent das Virus nach Deutschland, genauer Hamburg, gebracht haben könnte.2 FITBOOK erklärt den Erreger, wie gefährlich er ist – und woher er eigentlich seinen Namen hat.
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Übersicht
Was ist das Marburg-Virus?
Bei dem Erreger, der die Marburg-Viruskrankheit auslöst, handelt es sich um ein RNA-Virus. Es gehört zur Familie der Filoviren und ist mit dem Ebola-Erreger verwandt.3 Das Marburg-Virus trat bisher im östlichen, zentralen und südlichen Afrika auf. 2021 wies man das Virus erstmals auch in Westafrika nach.4
Wie der Erreger entdeckt wurde und zu seinem Namen kam
Entdeckt wurde das Virus 1967, nachdem es in Serbien und Deutschland (Marburg und Frankfurt) zu Fällen der Viruserkrankung kam. Die Übertragung auf den Menschen ließ sich am Ende auf Kontakt mit Zooaffen in Marburg, die aus Uganda stammten, zurückführen. Nach Pressekonferenzen in Hamburg und Marburg, auf denen Experten erstmals über den neuen Erreger informierten, erhielt dieser den Namen Marburg-Virus.5
Die Symptome
Die Inkubationszeit, also der Zeitraum von der Ansteckung bis zur Erkrankung, liegt zwischen zwei und 21 Tagen. Mit folgenden Symptomen kann die Viruskrankheit sich bemerkbar machen:6
- hohes Fieber
- starke Kopfschmerzen
- ausgeprägtes Unwohlsein
- Muskel- und Gliederschmerzen
- starke, wässrige Durchfälle (Blut im Stuhl)
- Bauchschmerzen
- Krämpfe
- Übelkeit
- Erbrechen (Blut im Erbrochenen)
- extreme Lethargie
- (nicht juckender) Hautausschlag
Betroffene können zudem „geisterhaft“ wirkende Gesichtszüge, tief liegende Augen und ausdruckslose Gesichter haben.
Darum ist das Marburg-Virus gefährlich
Laut der WHO geht die Viruserkrankung mit einer Sterblichkeitsrate von 88 Prozent einher. Das macht das Marburg-Virus zu einem durchaus gefährlichen Erreger. Bei einer guten Patientenversorgung lässt sich das Sterberisiko aber wesentlich reduzieren.
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Die Behandlung
Bei der Versorgung geht es vor allem darum, die Symptome zu behandeln. Besonders wichtig ist, dass Marburg-Virus-Patienten ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden. Durch starke Durchfälle und Erbrechen besteht die akute Gefahr der Dehydrierung.
Eine antivirale Behandlungsmöglichkeit oder einen Impfstoff zum Schutz vor einer Ansteckung gibt es gegenwärtig nicht.