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Lästige Infektion

Fußpilz erkennen, behandeln und vorbeugen

Fußpilz kann schon durch kleine Risse in der Haut entstehen, wenn der Fuß viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist
Besonders in den Sommermonaten ist das Risiko für Fußpilz erhöht. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

4. Juli 2025, 22:09 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Über alle möglichen Wehwehchen tauschen sich die Leute nur zu gern aus. Aber Fußpilz? Darüber redet niemand. Dabei wären Tipps vermutlich sehr willkommen. Wie Sie eine Infektion erkennen, Ansteckungen verhindern und ihn behandeln.

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Auch wenn der Gedanke unangenehm ist: Pilze befinden sich überall auf der Haut. Ein Problem stellen sie aber nur dann dar, wenn sie über kleine Risse oder Verletzungen in die Haut gelangen und Entzündungen provozieren. Dann kann Fußpilz die Folge sein. Und der ist viel mehr als ein Schönheitsmakel. Unbehandelt kann er sich den Fuß entlang bis zur Ferse, die Schenkel hoch bis zum Gesäß ausbreiten. Befällt er Nägel, dann werden sie rau, brüchig und krümelig. Umso wichtiger ist es, dass die Behandlung frühzeitig geschieht.

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Fußpilz erkennen und behandeln

Typische Symptome sind:

  • Anhaltender Juckreiz, insbesondere zwischen den Zehen, der trotz Pflege nicht nachlässt.
  • Weiche, feuchte Hautbereiche zwischen den Zehen, häufig mit weißlichen Belägen und unangenehmem Geruch.
  • Rötungen, Hautschuppen oder Bläschenbildung im Zehenzwischenraum, mitunter begleitet von Pusteln.
  • Trockene, schuppende Hautareale an der Fußsohle, oft weißlich oder leicht gerötet.
  • Verdickte Hornhaut, Schuppenbildung oder feine Hautrisse an den Fußrändern, teilweise mit Spannungsgefühl.

Zur Behandlung können gesunde Erwachsene erst einmal versuchen, dem Pilz in Eigenregie zuleibe zu rücken: Entsprechende Cremes, Gels und Sprays gegen Pilzinfektionen sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Sie werden etwa ein- bis zweimal täglich großflächig um die betroffenen Stellen herum aufgetragen.

Was Patienten keinesfalls tun sollten: die Therapie einfach abbrechen. Denn auch wenn die Symptome schnell abklingen, sollte die Therapie mindestens zwei Wochen erfolgen.1

Auch interessant: Die verschiedenen Formen von Hautpilz und ihre Symptome

Diese Varianten gibt es

Bei Fußpilz unterscheidet man, je nachdem, welche Hautbereiche betroffen sind und welchem Muster die Symptome folgen.2

Fußpilz zwischen den Zehen (interdigitaler Typ)

Dies ist die mit Abstand häufigste Variante. Sie tritt vor allem in den Zwischenräumen zwischen dem vierten und fünften Zeh auf, weil es dort am häufigsten feucht und schlecht belüftet ist. Erste Anzeichen sind meist aufgeweichte Hautstellen. Im weiteren Verlauf kann es zu Rötungen, Schuppungen und schmerzhaften Rissen kommen. Nicht selten entsteht zusätzlich ein unangenehmer Geruch.

Verhornender Fußpilz (squamös-hyperkeratotischer Typ/Mokassin-Typ)

Bei dieser Form sind in erster Linie die Fußsohlen betroffen, oft auch die Ränder und Fersen. Typisch ist eine trockene, schuppende Haut mit feinen Rissen. Die entzündliche Reaktion ist überwiegend nur schwach ausgeprägt. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich die Verhornung verstärken, insbesondere an den Fersen. Dies führt zu tiefen und schmerzhaften Schrunden. Das Befalls-Muster erinnert häufig an einen Mokassin, weshalb auch von der „Mokassin-Form“ gesprochen wird.2

Fußpilz mit Bläschen (vesikulös-dyshidrotischer Typ)

Diese Variante äußert sich durch kleine, juckende Bläschen, die sich vor allem an den Fußsohlen und Fußkanten zeigen. Die Bläschen sind oft mit Flüssigkeit gefüllt, platzen aber aufgrund der starken Verhornung der Haut nicht von selbst auf. Sie trocknen stattdessen ein und bilden Krusten. Die damit verbundenen Spannungsgefühle, Juckreiz und Entzündungszeichen sind oft besonders ausgeprägt.

Ursachen und Risikofaktoren

Ob im Schwimmbad, in der Sauna oder im Hotelzimmer – wer dort barfuß unterwegs ist, setzt seine Füße einem erhöhten Risiko aus. Denn Pilzsporen fühlen sich auf feuchtwarmen Böden besonders wohl und benötigen nur eine minimale Eintrittspforte: etwa eine aufgeweichte Hautstelle, eine kleine Verletzung oder Risse zwischen den Zehen. Gelangen sie auf diese Weise in die Haut, kann sich Fußpilz entwickeln.

Als häufigste Erreger gelten sogenannte Dermatophyten, das sind Fadenpilze, die sich bevorzugt in der Hornsubstanz der Haut ansiedeln. Doch auch Hefepilze oder Schimmelpilze können eine Infektion auslösen.3 Besonders günstige Bedingungen entstehen, wenn Füße über längere Zeit in luftundurchlässigem Schuhwerk stecken. Wer synthetische Socken trägt oder stark schwitzt, schafft damit ein dauerhaft feuchtwarmes Klima und somit ideale Voraussetzungen für die Ausbreitung der Erreger.

Weitere Risikofaktoren sind ein geschwächtes Immunsystem, etwa durch Vorerkrankungen, bestimmte Medikamente oder hohen Stress. Auch chronische Krankheiten wie Diabetes mellitus erhöhen das Risiko, da sie die Durchblutung der Füße beeinträchtigen und die Haut anfälliger für Schäden machen. Ebenso begünstigen Durchblutungsstörungen im Alter oder eine eingeschränkte Fußpflege die Entstehung von Fußpilz.

Nicht zuletzt spielt die Hygiene eine entscheidende Rolle: Wer seine Füße nach dem Waschen nicht gründlich abtrocknet, insbesondere zwischen den Zehen, oder sich in Gemeinschaftseinrichtungen keine Badeschuhe anzieht, kann sich leichter mit den Erregern infizieren.

Auch interessant: Wie oft kann man duschen, ohne der Haut zu schaden?

Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?

Fußpilz lässt sich in vielen Fällen mit frei verkäuflichen Präparaten aus der Apotheke gut behandeln. Dennoch gibt es Situationen, in denen ärztlicher Rat unerlässlich ist. Das gilt vor allem dann, wenn sich die Beschwerden trotz Behandlung nicht innerhalb von zwei bis drei Wochen bessern oder sich sogar verschlimmern. Auch bei wiederkehrenden Infektionen oder stark ausgeprägten Symptomen wie schmerzhaften Rissen, nässenden Hautstellen oder Bläschenbildung sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Besondere Vorsicht ist bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem geboten. Dazu gehören Betroffene von Diabetes mellitus, wenn Sie an Durchblutungsstörungen leiden oder unter der Einnahme bestimmter Medikamente stehen. Auch ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit, die ihre Füße nicht ausreichend kontrollieren können, sollten bei ersten Anzeichen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Nicht zuletzt kann es auch aus diagnostischen Gründen sinnvoll sein, medizinischen Rat einzuholen: Denn nicht jede Rötung oder Schuppung am Fuß ist automatisch ein Pilzbefall. Ekzeme, Schuppenflechte oder bakterielle Hauterkrankungen können ähnliche Symptome verursachen. Eine genaue Diagnose ermöglicht eine gezielte Therapie und verhindert unnötige Behandlungsversuche mit ungeeigneten Mitteln.

Tipps zur Vorbeugung

Ist die Fußpilzerkrankung abgeheilt, sollte man sich wappnen, um sich nicht gleich den nächsten Pilz einzufangen. Vorsicht ist beispielsweise dort geboten, wo viele Menschen barfuß gehen. Das ist nicht nur in öffentlichen Bädern, Wellness-Anlagen und Saunen, sondern zum Beispiel auch in Hotelzimmern der Fall. Am besten, man verwendet daher immer Badeschuhe. Ebenfalls ratsam: Füße und Zehenzwischenräume immer trocken halten.

Zur Vorbeugung von Fußpilz trägt auch bei, nicht nur gut passende und bequeme Schuhe zu tragen, sondern auch auf ein atmungsaktives Material des Schuhwerks zu achten, damit die Fußfeuchte schnell wieder abgeleitet wird. Wechselduschen und -bäder regen die Durchblutung der Füße an und sorgen dafür, dass sie im Winter warm sind. Das beugt auch Rissen in der Haut vor, die zu Fußpilz führen können.

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Was tun, wenn der Fußpilz immer wieder kommt?

Kommt der Fußpilz nach Abklingen einer Infektion immer wieder, bietet es sich an, die Füße ein- bis zweimal wöchentlich vorbeugend mit einem sogenannten Breitband-Antimykotikum einzucremen oder einzusprühen. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das gegen mehrere Erreger wirkt. Zumeist kommen Präparate mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Pyridone oder Azole zum Einsatz.

Wer gesund lebt und auf vitaminreiche Kost, Bewegung und ausreichend Schlaf achtet, stärkt zusätzlich seine Abwehrkräfte. Auch das trägt zum Schutz vor Fußpilz bei.

*Mit Material von dpa

Themen Krankheiten A bis Z

Quellen

  1. Canesten. So gelingt dir die Fußpilzbehandlung. (aufgerufen am 30.06.2025) ↩︎
  2. Info Medizin. Fußpilz. (aufgerufen am 30.06.2025) ↩︎
  3. Altmeyers Enzyklopädie. Mokassin-Mykose. (aufgerufen am 30.06.2025) ↩︎
  4. Apotheken Umschau. Fußpilz: Symptome und Behandlung. (aufgerufen am 30.06.2025) ↩︎

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