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Innerhalb einer Stadt

Der Einfluss des Wohnviertels auf Fitness und Gesundheit

wohnviertel gesundheit: Junge Frau geht im Park mit ihrem Hund Gassi
Die Umgebung, in der man wohnt, hat laut Studien Einfluss darauf, wie viel man sich bewegt Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

28. Februar 2022, 16:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Für welches Wohnviertel wir uns entscheiden, hat zahlreichen Studien zufolge einen enormen Einfluss auf die Fitness und damit die Gesundheit. Das gilt besonders für Nachbarschaften innerhalb größerer Städte.

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Bei einem Umzug in eine neue Stadt stellt sich natürlich die Frage: Welcher Kiez, welcher Stadtteil, welche Umgebung soll es sein? Forscher sagen: Schauen Sie sich Ihr potenzielles Wohnviertel genau an, denn wie Straßen, Parks und Co. gestaltet sind, entscheidet über Ihre Gesundheit mit.

Was es für die Gesundheit bedeutet, in einem „begehbaren Wohnviertel“ zu leben

Fahrradwege, hübsche Parks, die zum Joggen oder Spazieren einladen, Geschäfte des täglichen Bedarfs und nette Cafés in Fußweite – innerstädtische Wohnviertel, die seine Bewohner seltener ins Auto steigen lassen und zu sportlichen Aktivitäten animieren, gelten als besonders „begehbar“. Mit positiven Auswirkungen auf die körperliche wie psychische Gesundheit, wie eine Untersuchung aufzeigt, welche unterschiedliche Veröffentlichungen zu dem Thema ausgewertet hat.1 So ergab beispielsweise eine Studie mit 14 Städten in zehn Ländern, dass sich Einwohner in Vierteln, in denen sie den Großteil der täglichen Besorgungen zu Fuß erledigen können, fast 90 Minuten mehr pro Woche bewegen als die Bewohner weniger aktivitätsfreundlicher Umgebungen.2

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Bleibt laut den Autoren allerdings die Frage: Steigern „aktive“ Umgebungen wirklich die Fitness oder ziehen körperlich aktivere und damit tendenziell gesündere Menschen bewusst in Wohnviertel, die ihren Interessen entsprechen?

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Steigert ein Umzug in einen neuen Kiez das Fitnesslevel?

Genau damit hat sich eine weitere US-Studie aus dem Jahr 2014 beschäftigt. Diese fand eindeutige Hinweise darauf, dass ein besserer Zugang zu Geschäften, Wegen, Parks und öffentlichen Verkehrsmitteln frisch zugezogene Menschen dazu bringt, sich 16 Minuten pro Woche mehr zu bewegen.3 Darüber hinaus senkt der Umzug von einem „unbegehbaren“ Viertel in ein gut begehbares Viertel auf Dauer den Blutdruck.4 Das hat laut den Studienautoren in der Summe durchaus positive Auswirkungen auf Body-Mass-Index sowie Diabetesrisiko.

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Wie die Wahl des Wohnviertels vor Übergewicht und Diabetes schützen kann

Diese These bestätigt passenderweise eine zwei Jahre später durchgeführte Untersuchung aus Kanada, bei der 30.000 Frauen und Männer teilnahmen. Diese ergab, dass Menschen, die in einem begehbaren Wohnviertel leben, zu 10 Prozent weniger mit starkem Übergewicht zu kämpfen haben.5 Eine noch größere und zudem aktuelle Studie mit 1,1 Millionen gesunden Erwachsenen zeigte, dass weniger „aktive“ Wohnumgebungen die Wahrscheinlichkeit, Prädiabetes zu entwickeln, um 20 Prozent erhöht.6

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Fazit: Stadtplaner sollen Gesundheitsfaktoren berücksichtigen

Am Ende kommen die Autoren zu dem Schluss, dass eine große Anzahl weltweit repräsentativer Studien darauf hindeuten, dass dichtere und begehbare Wohnviertel erheblich zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen. Grünflächen, nah gelegene Einkaufmöglichkeiten, Freizeitangebote und Co. bieten den Menschen die Möglichkeit, auch ohne Auto nach draußen zu gehen. Eine Chance, die laut den Autoren von den meisten Bewohnern auch ergriffen wird. Im Namen der öffentlichen Gesundheit und auch zur Verringerung der Luftverschmutzung sollten besagte Faktoren daher auch in zukünftige Stadtplanungen mit einfließen.

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Quellen

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