Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Mit Rezept

Was können Ingwershots wirklich?

Zutaten für Ingwershot
Aus Ingwer, Zitrone und Kurkuma lässt sich ganz einfach ein Ingwershot herstellen Foto: Getty Images
FITBOOK Logo
FITBOOK Redaktion

20.12.2021, 11:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Zwischen Smoothies und Säften haben sie längst einen festen Platz im Kühlregal: Gesundheitsshots auf Ingwerbasis. Sie versprechen, das Immunsystem auf Vordermann zu bringen. Doch halten sie das auch?

Artikel teilen

Beim Wort Shot denken die meisten wohl an kleine Gläser gefüllt mit Schnaps, der gehörig in der Kehle brennt. Ordentlich Schärfe haben auch die sogenannten Ingwershots, die es in Supermärkten, Bioläden oder Drogerien zu kaufen gibt. Für das Brennen sorgt bei diesen Shots aber kein Alkohol, sondern deren Hauptzutat Ingwer. Dazu enthalten die Produkte oft Kurkuma und Säfte – zum Beispiel auf Basis von Zitrone, Orange oder Apfel. Geht es nach den Herstellern, sind die kleinen Flaschen ideal, um dem Immunsystem einen Kick zu geben. Stimmt das wirklich?

Was steckt gutes im Ingwer?

„Ingwer hat ein sogenanntes antioxidatives Potenzial“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Franziska Pusch. Das heißt: Er kann dem Körper helfen, sich gegen Entzündungen und bakterielle Infektionen zu wehren. Der Haken: Diese Eigenschaften wurden bislang vor allem im Labor festgestellt, nicht aber durch Untersuchungen am Menschen.

Dennoch geht Pusch davon aus, dass Ingwer dem Immunsystem ein willkommener Helfer ist. Sie sagt: „Die Schärfe des Ingwers regt die Durchblutung im Körper an. Und bei einer guten Durchblutung kommen die Immunzellen schneller dort an, wo sie gebraucht werden.“

Auch interessant: Clever kochen mit Ingwer und Kurkuma für Immunsystem und Verdauung

Ingwershots gut gegen Übelkeit

Auch abseits des Immunsystems kann der Konsum von Ingwer für den Körper hilfreich sein. „Gut am Menschen erforscht sind die positiven Effekte bei Übelkeit“, so Pusch. Bei Kopfschmerzen oder Muskelkater verspricht die gelbe Knolle ebenfalls Linderung. Wer jedoch Probleme mit Sodbrennen hat, sollte den Ingwershot lieber stehen lassen. Die Schärfe kann das saure Aufstoßen verschlimmern.

Auch interessant: Mögliche Reaktionen bei übermäßigem Verzehr von Ingwer

Haben Ingwershots Vorteile gegenüber Ingwertee?

Hat der Trend rund um die Shots denn nun seine Berechtigung – oder tut es nicht auch ein einfacher Ingwertee? „Ja und nein“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Nele Dahms. Beim Aufbrühen von Ingwer und Zitrone würden viele Inhaltsstoffe verloren gehen, darunter Vitamin C oder Mineralstoffe. Darum sei es mit Blick auf die erhoffte gesundheitsfördernde Wirkung besser, Shots zu trinken – die werden üblicherweise kalt gepresst.

Auch interessant: Diesen kleinen Fehler macht fast jeder bei Ingwertee

Immun-Booster – und Süßigkeit

„Auf der anderen Seite muss man aber beachten, dass die Industrie diesen Trend nutzt und die Produkte entsprechend teuer verkauft. Und zum Teil enthalten sie so viel Zucker, dass man mit dem Immun-Booster auch gleich eine Süßigkeit zu sich nimmt“, so Dahms.

Die Expertinnen raten dazu, beim Kauf stets die Zutatenliste zu prüfen und Produkte zu vergleichen. Wie viel zugesetzte Süße steckt in dem Shot – in Form von Zucker, Sirup, Honig oder süßen Säften? „Je mehr Ingwer das Produkt enthält, desto besser“, sagt Dahms.

Steckt Kurkuma in dem Shot, sollte man prüfen, ob auch schwarzer Pfeffer drin ist. Dahms erklärt, warum das wichtig ist: „Auch Kurkuma kann eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung haben – so zeigen es zumindest Laborstudien.“ Jedoch braucht der Körper etwas Hilfe, um das darin enthaltene Curcumin aufnehmen zu können. Eine Aufgabe, für die sich schwarzer Pfeffer gut eignet.

Auch interessant: Manche Ingwer-Shots enthalten laut „Stiftung Warentest“ mehr Zucker als Cola

Mehr zum Thema

Ingwershots einfach selber machen – Rezept

Um die volle Kontrolle über die Zusammensetzung zu haben, ist es sinnvoll, die Shots einfach selbst herzustellen. So macht es auch die Foodbloggerin Corinna Frei: „Mir waren die Shots im Supermarkt einfach zu teuer – also habe ich es selbst ausprobiert und festgestellt, dass es kein großer Aufwand ist.“

Für etwa 200 Milliliter – das sind sieben bis zehn Shots – entsaftet sie

  • 50 Gramm Ingwer
  • zwei Äpfel und
  • eine halbe Zitrone.

Das ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Wer Ingwer in Bio-Qualität nutzt, muss ihn vor dem Verarbeiten nicht einmal schälen.

Die DIY-Gesundheitsshots lassen sich problemlos auf Vorrat produzieren. Sie können etwa eine Woche lang im Kühlschrank aufbewahrt werden. Man kann im Eiswürfelbehälter auch einzelne Portionen einfrieren. So lassen die Shots auftauen – sobald sich Muskelkater, Übelkeit oder Erkältungsgefühl bemerkbar machen.

Mit Material von dpa

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.