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Nachgefragt bei Experten

Kann man seine Herzfrequenz gezielt beeinflussen?

Pulskontrolle ist natürlich längst nicht nur sinnvoll, um eine Gameshow gewinnen zu können. Vor allem Leistungssportler profitieren davon, Kontrolle über ihre Herzfrequenz zu haben. Hier erklären Experten, wie das geht.
Pulskontrolle kann in vielen Situationen vorteilhaft sein – vor allem Leistungssportler profitieren davon Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

13.07.2020, 16:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Es gibt einige Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, seinen Puls unter Kontrolle zu haben, beispielsweise, um die eigene Aufregung zu reduzieren. Doch ist es wirklich möglich, den eigenen Herzschlag zu beeinflussen? FITBOOK hat Experten gefragt.

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Der Puls bzw. die Herzfrequenz steht für die Herzschläge pro Minute. Im Ruhezustand sind das bei einer durchschnittlich trainierten Person etwa 60 Schläge. Mit steigender Belastung pumpt das Herz stärker und häufiger, um den Körper weiterhin ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Folglich gibt der Puls auch Aufschluss darüber, wie stark das Herz-Kreislauf-System arbeitet. Neben körperlicher Anstrengung können aber andere Faktoren dazu führen, dass das Herz schneller schlägt. Dann kann es sinnvoll sein, Methoden zu kennen, um die eigene Herzfrequenz beeinflussen zu können.

Wie wird der Puls gemessen?

Für den Privatgebrauch gibt es verschiedene Geräte zur Pulsmessung wie Brustgurte und Pulsuhren. Es geht aber auch ohne: durch Handanlegen und Zählen, wie häufig das Herz in einer Minute schlägt – entweder durchgängig, oder aber 20 oder 30 Sekunden lang und die Zahl mal drei bzw. zwei multiplizieren.

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Kann man seinen Puls beeinflussen?

Dr. Paul Schmidt-Hellinger, Sportmediziner und Marathonläufer, versichert im Gespräch mit FITBOOK, dass sich die Herzfrequenz beeinflussen lässt.

Was den Puls laut Schmidt-Hellinger in die Höhe treibt, ist – neben körperlicher Anstrengung – Aufregung. Und umgekehrt sei die Herzfrequenz niedriger, wenn man entspannt und ruhiger ist. Das habe etwas mit dem Parasympathikus zu tun – also dem Teil des zentralen Nervensystems, der vor allem die Körperfunktionen in Ruhe fördert.

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Bestimmte Art der Atmung senkt den Puls

Um jemandem die Aufregung zu nehmen, kommt die Empfehlung  „tief durchatmen!“ offenbar nicht von ungefähr. Laut Schmidt-Hellinger macht sich die Art der Atmung ganz unmittelbar bemerkbar: So könne der Herzschlag zwischen den Atemzügen individuell rauf- und runtergehen, versichert der Experte.

Probieren Sie es aus! „Die Finger an die Halsschlager legen und tiiiiiief und langsam ausatmen“, rät Schmidt-Hellinger. „Sie werden merken, dass die Herzfrequenz heruntergeht.“

Sauerstoffbedarf senken durch Pulskontrolle

Von Pulskontrolle profitieren vor allem Leistungssportler. Das bestätigt auch Sportwissenschaftler Prof. Dr. Stephan Geisler. Er erinnert uns an Apnoe-Taucher, die ihren Puls drastisch herunterfahren können, und ihren Sauerstoffbedarf zu senken und somit länger tauchen zu können. Von entsprechenden Praktiken berichtete im FITBOOK-Interview bereits Maria Unverricht, eine der besten Freitaucherinnen Deutschlands.

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„Psycho-Hygiene-Atmung“

Der Fitnessprof, der an der IST-Hochschule in Düsseldorf Unterricht gibt und außerdem u. a. als Dozent für Olympisches Gewichtheben tätig ist, bringt die richtige Atemtechnik auch seinen Studenten bei. Das Ganze nenne sich „Psycho-Hygiene-Atmung, weil man sich dabei ganz und gar auf die Atmung konzentriert“, erklärt er FITBOOK.

„Eine Übung könnte so aussehen, dass man ganz normal einatmet und etwas länger als gewöhnlich ausatmet“, sagt Prof. Geisler. Darauf eine kurze Atempause folgen lassen. „Wenn man das ein, zwei, drei Minuten lang macht, wird sehr wahrscheinlich der Puls heruntergehen.“

Profisportler sind also eindeutig im Vorteil. Schmidt-Hellinger berichtet aus Erfahrung am eigenen Leib von einem Ruhepuls von etwa 35. Das ist extrem niedrig – aber dabei muss man auch bedenken: Er ist Langstreckenläufer.

Themen: Herzgesundheit
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