
13. Mai 2025, 10:02 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Lecker Snacken und dabei noch gesunde Nährstoffe wie Proteine und gesättigte Fettsäuren zu sich nehmen – genau das versprechen die Erfinder von Cravies. Ihr Produkt soll den Heißhunger stillen und dabei nicht auf Geschmack verzichten. Doch was verbirgt sich eigentlich genau hinter Cravies – und was hielten die Löwinnen und Löwen in der vergangenen „Die Höhle der Löwen“-Folge von dem innovativen Snack?
Cravies (spielerische Abwandlung englischen Wortes „cravings“, übersetzt Heißhunger) – das sind Sonnenblumenkerne mit einem besonderen Twist. Die Start-up-Gründer Siddik Turhalli (29) und Rio Leonhardt (39) wollen den Snacking-Markt revolutionieren – indem sie die Kerne nicht nur in abwechslungsreichen Geschmacksrichtungen anbieten, sondern zugleich auch ein nerviges Problem lösen, nämlich die Frage: wohin mit den Schalen?
Übersicht
Sonnenblumenkerne in aufregenden Geschmacksrichtungen
Erste Impulse zur Entwicklung von Cravies kamen von Siddik Turhalli, in dessen Heimat, der Türkei, Sonnenblumenkerne als Snack lange Tradition haben. „Ich stamme aus der Südosttürkei, wo Sonnenblumenkerne ein täglicher Begleiter sind – ob im Park, auf Reisen oder beim Familienessen“, erklärt Siddik. „Aber immer nur Salz war uns einfach zu langweilig.“
Gemeinsam mit Rio Leonhardt, der aus der Sternegastronomie kommt und bereits ein erfolgreiches Food-Unternehmen in Berlin aufgebaut hat, entwickelte er Cravies deshalb direkt in sechs Geschmacksrichtungen. Bei den angebotenen Sorten kommen sowohl Fans von Salzigem und Würzigem als auch Scharf-Liebhaber auf ihre Kosten. Und sogar süß kommen die Cravies-Sonnenblumenkerne daher.
Die Cravies-Geschmacksrichtungen:
- Smokey BBQ
- Grilled Onion
- Garlic Herbst
- Salt ’n’ Pepper
- Spicey Omami
- Cinnamon Toffee
Weitere Geschmacksrichtungen sind in Planung, wie die Gründer auf FITBOOK-Nachfrage verrieten. Die Röstung der Kerne für den perfekten Geschmack übernehmen sie selbst, gemeinsam mit einem Partner. „Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, da die Produkte schnell überröstet werden können. Hinsichtlich der Gewürze ist es wichtig, dass der Geschmack an jedem einzelnen Kern bestens haftet, um bei jedem Biss die Experience zu haben. Daher haben wir zwei zusätzliche Schritte im Prozess implementiert, um unseren Kunden diese Experience ermöglichen zu können. Das macht es zwar um einiges teurer, dafür aber auch qualitativ hochwertiger“, erklärten die Gründer FITBOOK in einem Statement.
Genuss und Power kombiniert
Die Kerne sind laut den Gründern nicht nur ein Genuss, sondern auch ein Powersnack: 100 Gramm Cravies enthalten – je nach Sorte rund 18 Gramm Protein. Außerdem wurde im Pitch auf enthaltenes Kalzium und Magnesium hingewiesen.
Und noch etwas betont Siddik Turhalli: Mit Cravies soll man nicht nur lecker snacken, sondern auch lange bzw. langsam. Denn die Cravies kommen weiterhin mit Schale daher. Die Gründer empfehlen – und die DHDL-Investoren testen den Trick bei der Kostprobe sofort –, jeden einzelnen Kern zunächst für das volle Geschmackserlebnis auf die Zunge zu legen, anschließend wieder herauszunehmen und die Schale dann mit leichtem Zubeißen zu knacken.
Bewusst und langsam snacken
Auf Maschmeyers Nachfrage, warum die Kerne überhaupt mit Schale verkauft würden, antworteten die Gründer: „Weil es Tradition und Teil des Snacking-Erlebnisses ist.“ Außerdem, so Turhalli: „Unser Ziel ist: gesund snacken und das möglichst lange. Bei uns ist es so, dass man, wenn man den Kern in den Mund nimmt, dann wieder herausholt und anschließend drauf beißt, sieben bis acht Sekunden pro Kern braucht. In einer Verpackung sind 60 Gramm, dafür braucht man 22 bis 28 Minuten.“ Eine halbe Stunde also, in der man mit Snacken beschäftigt ist, dies aber gemütlich und bewusst tut, ohne Herunterschlingen.
Tatsächlich haben verschiedene Studien Hinweise dafür liefern können, dass langsam essen in Verbindung mit verringerter Kalorienaufnahme zu stehen scheint. Ein möglicher Grund ist, dass man so schneller ein Sättigungsgefühl bekommt und deshalb insgesamt weniger isst.1,2,3 In diesem Sinne scheint es also durchaus ein Vorteil von Cravies gegenüber anderen typischen Snacks – wie z. B. Chips oder Schokolade – zu sein, dass man aufgrund der Art des Verzehrs der Kerne automatisch langsamer und damit wahrscheinlich in einem vergleichbaren Zeitraum weniger verzehrt.
Sind Cravies gesund?
Auf einen maßvollen Verzehr kommt es im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung bei den Kernen von Cravies definitiv an. Denn neben Protein, Kalzium und Magnesium enthalten die Produkte auch je nach Sorte mehr oder weniger Salz sowie Überzugsmittel (Gummi Arabicum), Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat), Zucker und Aroma. Auch die vielen Kalorien – nämlich etwa 550 Kilokalorien pro 100 Gramm Kerne – sollte man beim Cravies-Snacken bedenken. Dank der gesunden Fette, die Sonnenblumenkerne mitbringen, des Proteins, Kalziums und Magnesiums sowie der beschriebenen langsamen, bewussten Verzehrmethode kann man vielleicht sagen, dass Cravies eine gesündere Alternative zu einer Tüte Chips sind, generell gesund macht sie das aber natürlich nicht. Wer wirklich gesund snacken möchte, sollte beim Film auf dem Sofa oder unterwegs im Park lieber auf Rohkost setzen.
Keine herumfliegenden Schalen mehr
Die Schalen der Sonnenblumenkerne erfüllen bei Cravies einen doppelten Zweck: Beschäftigung und Spaß beim Snacken und gleichzeitig bewusstes und langsames Essen und Genießen. Doch wie hat das Gründer-Duo das eingangs erwähnte Problem herumfliegender Schalen gelöst?
Die Antwort: mit einer innovativen Verpackung. Bei dieser lässt sich nämlich der obere Teil zunächst auftrennen und öffnen, um die Tüte Kerne herauszuholen, und anschließend umklappen, sodass er wie ein kleiner tragbarer Mülleimer für die leeren Schalen benutzt werden kann. Das vereinfacht das Snacking-Erlebnis vor allem unterwegs enorm. Eine Idee, die bei den Löwinnen und Löwen auf Applaus stößt.
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Auch der Geschmack der Sonnenblumenkerne konnte alle potenziellen Investorinnen und Investoren überzeugen. Doch reichte das für einen Deal? Immerhin erhofften sich die Cravies-Gründer 200.000 Euro von einer Löwin oder einen Löwen. Dafür boten sie aber nur zehn Prozent Firmenanteile. Kam es so direkt zu einem Handschlag, war nachverhandeln nötig oder gingen Siddik Turhalli und Rio Leonhardt sogar leer aus?
Tatsächlich sah es zunächst so aus, als liefe es auf die letztgenannte Option hinaus. Ralf Dümmel war zwar sichtlich begeistert und interessiert an einer Zusammenarbeit, ihm waren die angebotenen zehn Prozent Firmenanteile aber eindeutig zu wenig. Die „Cravies“-Gründer überlegten noch einmal hinter den Kulissen, konnten sich aber zunächst nur zu einer Erhöhung auf zwölf Prozent durchringen. Offensichtlich immer noch zu wenig, Dümmel wollte 20 Prozent! Ein Moment, der für die „Cravies“-Gründer natürlich nervenaufreibend war. „Die zwei Prozent haben uns auf jeden Fall bammeln lassen. Nichtsdestotrotz wollten wir die viele Arbeit, die wir reingesteckt haben, nicht unter Wert verkaufen. Die vier Prozent, die wir ‚gespart’ haben, können nun unseren zukünftigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zugutekommen, die ebenso die Zukunft von Cravies mitdefinieren werden“, erläuterten die Gründer FITBOOK die Gründe für ihr Pokern.
Mit den „gesparten“ vier Prozent meinen sie den Kompromiss, der dank Maschmeyer letztendlich zustande kam. Dieser schlug vor, dass sich die Parteien genau in der Mitte – nämlich bei 16,25 Prozent treffen sollten – darauf konnte man sich letztendlich auch verständigen. Somit war der Deal zwischen Dümmel, Turhalli und Leonhardt am Ende doch noch perfekt. Während Dümmel gegenüber den zwölf Prozent etwa vier Prozent gewann, sparten sich Turhalli und Leonhardt gegenüber den gewünschten 20 Prozent wiederum vier.
Die komplette Folge von „Die Höhle der Löwen“ sehen Sie im Stream bei RTL+.