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US-Forscher

Kein Erfolg beim Abnehmen? Studie findet möglichen Grund

Mann zwickt sich ins Fett am Bauch
Laut einer neuen Studie beeinflussen Darmbakterien, ob wir gut oder schlecht abnehmen können Foto: Getty Images

17.09.2021, 11:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Sie ernähren sich gesund und bewegen sich, nehmen aber trotzdem nicht ab? Dann könnte das an Ihrem Darm liegen. Wie eine US-Studie herausfand, hat das Organ einen großen Einfluss darauf, wie erfolgreich wir Gewicht verlieren können.

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Die große Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit wird durch immer mehr Studien belegt. Mittlerweile weiß man, dass er ständig mit unserem Gehirn kommuniziert. Auf diese Weise spielt das Organ eine zentrale Rolle in vielen körperlichen Prozessen. Auch beim Thema Gewichtsreduktion kommt man nicht „um den Darm herum“. Schließlich ist er für die Verdauung verantwortlich. US-Forscher haben nun zudem mit einer Untersuchung gezeigt, dass die Darmbakterien darüber „entscheiden“, wie gut oder schlecht wir abnehmen können.

Studie mit 105 Probanden

Wissenschaftler des „Institute for Systems Biology (IBS)“ in Seattle führten eine Studie mit 105 Teilnehmern durch. Die Probanden nahmen an einem einjährigen Wellness-Programm teil. Bei diesem wurden sie von Ernährungsberatern betreut, um einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln. In der Studie wurden Blut und Stuhl 105 Personen untersucht, sowie klinische Laborwerte erfasst. Außerdem füllten die Probanden Fragebögen zu ihrer Ernährung aus und ließen ihre Bewegungen aufzeichnen. Am Ende wurde schließlich noch festgehalten, wie sich das Gewicht verändert hatte. Weniger als die Hälfte der Teilnehmer konnte abnehmen und schaffte es auch, im Laufe der Zeit nicht wieder zuzunehmen.1

Bei der Auswertung der Daten interessierte die Forschenden besonders das Profil des Darmmikrobioms der Teilnehmer. Ist dieses bei Personen, die mehr abgenommen hatten, anders als bei Personen, die weniger Gewicht verloren hatten? Und wenn ja, worin liegt der Unterschied?

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Gut wachsende Darmbaktieren helfen beim Abnehmen

Bei den 48 Personen, die mit dem Diätprogramm erfolgreich abgenommen hatten, fanden die Forscher Darmbakterien aus der Prevotella- und Bacteroidetes-Gattung. Diese können offenbar die Nährstoffe aus Nahrungsmitteln effizienter für ihr Zellwachstum nutzen. Gleichzeitig scheinen sie auf diese Weise die Kalorienaufnahme des Körpers zu verringern.

Dagegen wuchsen die Darmbakterien bei den Personen, die gar nicht oder kaum abgenommen hatten, weniger gut. Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, dass die Bakterien Nahrungsfasern besser in energiereichen Zucker aufspalten konnten, der dann in den Blutkreislauf gelangt. Dies führte dazu, dass die betroffenen Teilnehmer größere Schwierigkeiten hatten, ihr Gewicht zu reduzieren. Diese Bakterien mussten zudem häufiger mit einer entzündete Darmflora zurechtkommen.

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Lassen sich Darmbakterien verwandeln?

Ob wir gut oder schlecht abnehmen, kann also an unseren Darmbakterien liegen. Doch müssen wir uns mit unserem jeweiligen „Darm-Schicksal“ abfinden? Nicht, wenn es nach Studienleiter Dr. Sean Gibbons geht, wie er in einer Pressemitteilung erklärt: „Wenn wir verstehen, welche Mikroben und Stoffwechselprozesse im Darmmikrobiom die Gewichtsabnahme fördern, können wir damit beginnen, gezielte präbiotische und probiotische Interventionen zu entwickeln, die ein Mikrobiom, das gegen eine Gewichtsabnahme resistent ist, in ein Mikrobiom verwandeln, das eine Gewichtsabnahme zulässt.“2 Bis es so weit ist, bedarf es aber noch weiterer Forschung.

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Quellen

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