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Florett, Degen und Säbel

Warum Fechten nicht gleich Fechten ist

Zwei Herren beim Florett-Fechten
Beim Fechten (hier mit dem Florett) ist Französisch die offizielle Wettkampfsprache Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

14.08.2018, 13:10 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Fechten ist eine faszinierende Kampfsportart mit großer Tradition und Geschichte. Aus dem Schwertkampf entwickelte sich ein Sport, der sowohl für jung und alt geeignet ist. FITBOOK erklärt alles Wissenswerte rund ums Fechten.

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Fechten ist eine Kampfsportart und eine von nur fünf Sportarten, die seit 1896 bei allen Olympischen Spielen ausgetragen wurde. Die drei Waffen, die beim Fechten verwendet werden, sind der Säbel, der Degen und das Florett. Um diese traditionsreiche Sportart zu praktizieren, wird ein spezielles Equipment benötigt, welches sich je nach Art der Waffe unterscheidet.

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Wie ist das Fechten entstanden?

Der Schwertkampf wird seit mehreren tausend Jahren praktiziert. Dies beweisen zum Beispiel Schnitzereien aus der Zeit um 1190 v. Chr., die in einem Tempel in der Nähe von Luxor gefunden wurden. Das heutige Fechten entwickelte schon im 14. und 15. Jahrhundert langsam von einer militärischen Ausbildung zu einer Sportart. Im 15. Jahrhundert organisierten deutsche Fechtmeister die ersten Fechtzünfte. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert waren Zweikämpfe, die dem Fechten ähnelten, sehr beliebt. Hierbei verwendeten die Kämpfer eine Vielzahl verschiedener Waffen, unter anderem auch das Schwert. Die Kämpfe waren blutig und endeten häufig tödlich.

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Die Einführung von wichtigen Regeln und dem passenden Equipment im 17. und 18. Jahrhundert führte dazu, dass das Fechten langsam nicht mehr als roher Kampf, sondern als Sport populär wurde. Das Florett (eine Waffe mit abgeflachter Spitze), die klare Eingrenzung des Zielbereichs sowie die Drahtnetzmaske machten den Sport für die Kämpfenden um einiges sicherer. Fechten wurde zudem 1896 in Athen zur olympischen Disziplin und ist seitdem durchgängig bei den Spielen ausgetragen worden. Das Frauenfechten kam im Jahre 1924 hinzu. Heute treten Männer und Frauen in Einzel- und Mannschaftswettbewerben gegeneinander an. Hierbei kommen alle drei Fechtwaffen, das Florett, der Degen und der Säbel, zum Einsatz.

Welche Waffengattungen gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Florett

Das Florett ist eine elegante, leichte Waffe und hat ein Gewicht von höchstens 500 Gramm. Es wird meist für den Einstieg in die Sportart verwendet. Florettkämpfer zielen ausschließlich auf den Torso, also weder auf Arme noch Beine. Der Gegner darf nur mit der Waffenspitze berührt werden, Schläge mit der Seite bringen keine Punkte ein. Ein elektronischer Zähler registriert die Berührungen, zusätzlich ist bei einem Kampf jedoch auch ein Schiedsrichter anwesend. Wenn zwei Fechter sich fast gleichzeitig mit der Waffe berühren und der Schiedsrichter nicht feststellen kann, welcher schneller war, wird kein Punkt vergeben. Für das Florett gibt es drei verschiedene Arten von Griffen, der beliebteste ist der sogenannte „orthopädische Griff“.

Degen

Auch der Degen ist eine Stoßwaffe und hat den Ruf, die schwierigste der drei Fechtwaffen zu sein. Er hat ein höheres Gewicht und verfügt über drei abgerundete Kanten. Im Gegensatz zum Florett- und Säbelfechten gilt es beim Degenkampf kein „Vorfahrtsrecht“, beide Fechter können also auch bei einer gleichzeitigen Berührung Punkte erhalten. Es gelten hierbei Berührungen am gesamten Körper. Ein Punkt kann – wie auch beim Florettkampf – nur bei der Berührung mit der Degenspitze erzielt werden.

Säbel

Der Säbel ist eine leichte Schneid- und Stoßwaffe, die etwas kürzer als das Florett und der Degen ist und eine rechteckige Form hat. Eine Besonderheit dieser Waffe ist der Handschutz, der den gesamten Handrücken des Fechters bedeckt. Beim Kampf mit dem Säbel werden für die Berührung aller Körperteile (mit Ausnahme der waffenführenden Hand) Punkte vergeben. Es zählen dabei sowohl Treffer mit der Seite als auch mit der Spitze des Säbels. Bei fast gleichzeitiger Berührung entscheidet ein Schiedsrichter über die Punktevergabe.

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Worauf ist bei der Schutzkleidung zu achten?

Die Schutzkleidung ist beim Fechten essenziell. Sie sollte zudem vor jedem Kampf überprüft werden, denn mit einem unzureichenden Schutz kann die Austragung von Kämpfen gefährlich werden. Die Anschaffung der Schutzkleidung im neuwertigen Zustand ist kostspielig und liegt abhängig vom Kampfstil und dem Modell zwischen 500 und 800 Euro. Viele Fechtsport-Vereine erlauben jedoch Anfängern in der ersten Übungsstunde das Tragen normaler Sportbekleidung, damit sie herausfinden können, ob der Sport für sie der richtige ist. Diese Teile gehören zur vorschriftsmäßigen Schutzkleidung:

  • Maske
  • Unterweste
  • Jacke
  • Handschuh
  • Schuhe
  • Strümpfe
  • Hose
  • Waffe
  • Körperkabel für die elektronische Trefferanzeige
  • Plastik-Brustschutz unter der Jacke bei Mädchen und Frauen
  • Leitende Brokatweste oder -jacke beim elektrischen Florett/Säbel
  • Tiefschutz bei Jungen und Männern (nicht vorgeschrieben)

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Was sind die wichtigsten Regeln?

Fechtsportler müssen bei jedem Kampf die Ausrüstung tragen, die für den Fechtstil, den sie praktizieren, vorgeschrieben ist. Sie dürfen zudem nur zugelassene Waffen benutzen, bei denen das Material und die Maße mit den Richtlinien übereinstimmen. Im Fechten gilt ein einfaches Punktesystem, bei dem die Punkte immer dann vergeben werden, wenn ein Fechter seinen Gegner mit seiner Waffe berührt. Eine Runde im Fechtkampf dauert dabei höchstens drei Minuten. Beide Fechter müssen in dieser Zeit versuchen, fünf Punkte zu erlangen. Wer das zuerst schafft, gewinnt die Runde; nach drei solcher Runden endet der Kampf. Während des Kampfes stehen die Fechter seitlich zueinander auf einem schmalen Streifen (Fechtbahn oder auch Planche genannt), den sie während des Kampfes nicht verlassen dürfen.

Wenn Sie Lust haben, Fechten einmal selbst auszuprobieren, können Sie sich hier auf der Seite des Deutschen Fechter-Bundes informieren.

Themen: Kampfsport
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