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Alarmierende Studie

Wie sich ständige Diäten und Jo-Jo-Effekt auf Herz und Nieren auswirken

Frau betrachtet sich kritisch im Spiegel
Wer sich immer wieder auf strikte Diäten setzt, um schnelle Gewichtversluste zu erzielen, schädigt offenbar auf Dauer wichtige Organe Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

06.04.2022, 04:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ständige Crash-Diäten samt dem darauffolgenden Jo-Jo-Effekt machen nicht nur der Psyche zu schaffen. Auf Dauer drohen Schädigungen an Herz und Nieren. Zu diesem Ergebnis kam eine neue Studie aus den USA.

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Jennifer Aniston hat einmal in einem Interview offenbart, dass sie sich in den 90er-Jahren im Prinzip ständig auf Diät befand, um schlank genug für ihre Rolle in der TV-Serie „Friends“ zu bleiben. Ihre Schauspielkollegin Renée Zellweger gehört zu den berühmtesten Vertreterinnen Hollywoods, die für ihre Rollen extreme Crash-Diäten unternimmt bzw. sich in kürzester Zeit wieder viele Kilos anfuttert. Der fatale Diät-Kreislauf aus ständigem Hungern und wieder Zunehmen bringt nicht nur den Stoffwechsel durcheinander, sondern schädigt möglicherweise Herz- und Nierenfunktion. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie der Georgetown University in Washington, welche bei der aktuell laufenden Jahrestagung der „American Physiological Society“ vorgestellt wurde.

Ratten für mehrere Zyklen auf Radikal-Diät gesetzt

Die meisten früheren Studien an Menschen und Tieren haben sich nur auf die kurzfristigen Folgen der Gewichtsabnahme konzentriert. Wie sich aber wiederholende Zyklen aus Ab- und Zunehmen langfristig auf die Gesundheit auswirken, darüber ist nur wenig bekannt. Um mehr darüber herauszufinden, teilten die Forscher 16 Ratten in zwei Gruppen ein. Die erste Gruppe wurde normal gefüttert, die zweite dreimal auf eine radikale Diät gesetzt (40 Prozent weniger Kalorien), gefolgt von drei Zyklen normaler Kost. Am Ende der Studie untersuchten die Forscher per Ultraschall die Herz- und Nierenfunktion der Ratten und machten verschiedene Bluttests, um zu messen, wie gut deren Körper Zucker verarbeiten.

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Wie ständiges Diäthalten die Herz- und Nierengesundheit angreift

Es zeigte sich, dass sich bei den Diät-Ratten einige Werte erheblich verschlechterten. „Wir fanden heraus, dass Tiere, die mehrere Zyklen von Gewichtsabnahme und Körpergewichtserholung durchliefen, am Ende eine verminderte Herz- und Nierenfunktion aufwiesen. Sie hatten auch eine größere Insulinresistenz, was eine Ursache für Diabetes sein kann“, erklärt Studienleiterin Aline de Souza in einer Veröffentlichung.1 Auch wenn die Tiere äußerlich gesund aussahen, waren ihr Herz und ihre Stoffwechselfunktionen massiv angegriffen, heißt es weiter.

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Viele Diäten erhöhen womöglich das Risiko für Herzprobleme im späteren Leben

Wer sich von einer Diät zur nächsten quält, zahlt vermutlich einen höheren Preis als die darunter leidende Lebensqualität. „Wir müssen nun weiter forschen, ob Menschen, die mehrmals hintereinander strikte Diäten durchführen, womöglich im späteren Leben Herzprobleme entwickeln“, merkt die Wissenschaftlerin weiter an. Denn natürlich lasse sich eine Rattenstudie nicht 1:1 auf den Menschen übertragen, gebe aber wichtige Hinweise. Je restriktiver die Diät, umso dramatischer die möglichen Folgen für die Gesundheit. So deutet viel darauf hin, dass besonders Crash-Diäten, die eine schnelle Gewichtsabnahme nach sich ziehen, Herz und Nieren tatsächlich dauerhaft schädigen können oder gar Diabetes auslösen.

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Gesünder und effektiver: Dauerhafte Ernährungsumstellung

Auch diese Studie zeigt wieder einmal: Crash-Diäten bringen langfristig nichts und können sogar gefährlich werden. Besser, effektiver und vor allem lebensverlängernd ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung – mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Fleisch und Zucker sollten die Ausnahme bleiben. Im Gegensatz zu den meisten Diäten gibt es aber keine Verbote. Dass man so wesentlich angenehmer und gesünder an sein (Gewichts)-Ziel kommt, hat auch kürzlich eine Studie aus Norwegen wieder eindrucksvoll belegen können (FITBOOK berichtete).

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Quellen

Themen Diäten Nierengesundheit
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