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Ernährung

Warum der 16:8-Rhythmus beim Intervallfasten? Wissenschaftler erklären den Grund

Warum 16:8-Fasten? Teller mit Essen, das zwischen 12 und 18 Uhr liegt
Das 16:8-Fasten hilft nicht nur beim Abnehmen – aber wer kam auf diese Idee mit den Zeitfenstern zum Essen? Foto: Getty Images
, , M.A. Alexandra Grauvogl

14.03.2023, 15:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Dem Intervallfasten, auch als Intervalldiät bezeichnet, werden etliche positive Eigenschaften nachgesagt. Laut Forschern hilft es nicht nur dabei, Gewicht zu verlieren, sondern kann auch die Gesundheit fördern. Der Experte Dr. Satchin Panda hat FITBOOK verraten, wie es überhaupt zu dem 16:8-Fastenrhythmus kam.

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In den letzten Jahren hat sich das Fasten als beliebte Methode etabliert, um lästige Wohlstands-Fettpolster loszuwerden. Allerdings nicht das klassische Heilfasten, bei dem man mehrere Tage am Stück hungert, sondern das Intervallfasten. Das bedeutet, Essensperioden und Fastenperioden wechseln sich innerhalb einer Woche oder innerhalb eines einzigen Tages ab. Besonders populär ist das 16:8-Fasten. Dabei darf in einem Zeitfenster von nur acht Stunden gegessen werden. Anschließend wird 16 Stunden lang gefastet. Doch warum sollen es genau 16 Stunden sein? Warum nicht 15 oder 14? Dafür gibt es eine überraschend einfache und witzige Erklärung, wie der renommierte Forscher Dr. Satchin Panda FITBOOK verriet.

16:8-Fasten: Es fing mit einer Studie an Mäusen an

Im Jahr 2012 erschien eine bemerkenswerte Studie, die über die gesundheitlichen Vorteile von zeitlich begrenzter Fütterung bei Mäusen berichtete. Dabei wurden die Mäuse nur in einem Zeitfenster von acht Stunden gefüttert und mussten anschließend 16 Stunden fasten. Das Erstaunliche an der Studie: Obwohl die Mäuse innerhalb von acht Stunden genauso viele Kalorien aufnahmen wie die Vergleichsgruppe innerhalb von 24 Stunden, hatten die fastenden Mäuse durchweg bessere Gesundheitswerte. Das 16:8-Fasten verbesserte nicht nur die Nährstoffverwertung und den Energieverbrauch, sondern schützte sogar vor Fettleibigkeit, Leberverfettung und Entzündungen.

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Wie die Forscher auf das 16:8-Fasten kamen

Einer der beteiligten Wissenschaftler an der Fasten-Studie mit Mäusen ist der Chronobiologe Dr. Satchin Panda. Er forscht am Salk Institute for Biological Studies in Kalifornien zum Thema „zirkadianer Rhythmus“. Diese innere Uhr bestimmt bei jedem Menschen, wann wir zum Beispiel essen oder schlafen. Im Gespräch mit FITBOOK verriet der Forscher: „Das mit dem 16-Stunden-Fastenfenster kommt ursprünglich aus unserem Labor“. Der Grund für das achtstündige Essensfenster sei „lustig“ gewesen, wie Satchin Panda erzählt. „Es hatte keine empirische Basis.“ Der Grund sei der ebenfalls an der Studie beteiligte deutsche Doktorand Christopher Vollmers gewesen. „Christopher hatte eine neue Freundin. Und diese Freundin hatte die Bedingung gestellt, dass er nicht länger als neun Stunden im Labor verbringen dürfe.“ Das sei der wahre Grund dafür gewesen, warum man die Mäuse nur acht Stunden essen ließ. 

Auch interessant: Kalorien einschränken oder Intervallfasten – was reduziert Körperfett schneller?

Die Freundin des Doktoranden war also der Grund dafür, dass die Mäuse nach „Bürozeiten“ nichts mehr zu fressen bekamen? FITBOOK fragte bei Christopher Vollmers, inzwischen Associate Professor an der UC Santa Cruz, nach, ob die Darstellung von Dr. Satchin Panda stimmt. „Ich kann bestätigen, dass Satchin denkt, dass das die Wahrheit ist!“, gibt Vollmers zu. „Satchin ist ein sehr anspruchsvoller Chef. Es war viel einfacher ihm zu sagen, dass meine damalige Freundin (und jetzige Frau Dr. Apple Cortez Vollmers) diese Bedingung gestellt hatte, als ihm die Wahrheit zu sagen: Ich wollte viel lieber Zeit mit Apple verbringen als mit Labormäusen.“

Da die Untersuchungen der Mäuse nach deren Fasten- bzw. in deren Fütterungszeit und somit während der Arbeitszeit der Forscher lag, beschränkte man das Essensfenster auf acht Stunden. Zudem wurde das Essen so reguliert, dass die Mäuse in Käfige mit nur Wasser (während des Fastens) und mit Wasser und Futter gesetzt wurden.

Über Dr. Satchin Panda
Satchin Panda ist als Chronobiologe gemeinsam mit seinem Team am Salk Institute in Kalifornien für einige bahnbrechende Ergebnisse auf dem Gebiet der Erforschung zirkadianer Rhythmen verantwortlich. Hierbei untersucht der renommierte Wissenschaftler, wie Gene, Moleküle und Zellen beteiligt sind. Eine der wichtigsten Entdeckungen von Panda und seinem Team: die Rolle des lichtempfindlichen Proteins Melanopsin in der Netzhaut bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus. Außerdem untersuchte er die Effekte einer zeitlichen Begrenzung der Nahrungsaufnahme (Intervallfasten) auf acht bis zwölf Stunden am Tag auf die Gesundheit. Satchin Panda ist zudem Autor von „Der Zirkadian-Code“ sowie des noch nicht ins Deutsche übersetzten Buches „The Circadian Diabetes Code“.

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Quellen

Themen: Fasten Intervallfasten
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