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Schlimmstenfalls droht Erblindung

Schlechter Schlaf kann laut Studie auf Dauer zu Grünem Star führen

Frau kann nicht schlafen
Schlechter Schlaf kann die Entwicklung eines Grünen Stars begünstigen Foto: Getty Images
Laura Pomer
Laura Pomer

03.11.2022, 13:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Menschen, die dauerhaft „schlecht“ schlafen (sprich: zu wenig, zu viel, unterbrochen oder zu ungesunden Zeiten), könnten langfristig erblinden. Das legt eine aktuelle Studie nahe. Denn bei ihnen ist die Gefahr für einen Grüner Star erhöht, also für eine Augenerkrankung, die unbehandelt zu irreversiblen Schäden führen kann. Lesen Sie mehr dazu bei FITBOOK.

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Grüner Star (Fachbegriff: Glaukom) steht für eine Erkrankung des Sehnervs. Diese zeigt zunächst keine Symptome. Doch mit Fortschreiten der Krankheit schränkt sich das Sichtfeld immer weiter ein, bis sie schlimmstenfalls zur Erblindung führen kann. Verschiedene Risikofaktoren (z. B. eine genetische Veranlagung, Vorbelastungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Koronare Herzkrankheit) erhöhen die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken. Und dazu zählt einer aktuellen Studie zufolge auch schlechter Schlaf.

Studie zu schlechtem Schlaf und Grünem Star

Ein Team von Wissenschaftlern verschiedener chinesischer Forschungseinrichtungen hat untersucht, wie sich das menschliche Schlafverhalten auf das Glaukom-Risiko auswirkt. Dabei stützten sie sich auf rund 409.000 Gesundheitsdaten von Frauen und Männern im Alter zwischen 49 und 60 Jahren aus der UK Biobank, einer Langzeit-Beobachtungsstudie aus dem Vereinigten Königreich. Die Probanden hatten Angaben zu ihrem Schlafverhalten gemacht, gleichwohl waren in der Datenbank etwaige Erkrankungen (Grüner Star und andere) dokumentiert. Außerdem verwendeten die Forscher persönliche Informationen der Studienteilnehmer, also etwa räumliche Veränderungen, sowie Daten aus dem Sterberegister, um ihre allgemeine Gesundheit und Lebensdauer (ab einer etwaigen Glaukum-Diagnose) bewerten zu können. Der vierjährige Erhebungszeitraum lief von 2006 bis 2010.1

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Ablauf der Untersuchung

Die Forscher werteten verschiedene Schlaftypen aus: Probanden, die jeweils sehr wenig oder sehr viel schliefen, solche mit Schlafapnoe (= nächtlichen Atemaussetzern) sowie die beiden Chronotypen „Lerchen“ und „Eulen“. Ebenso wurden Personen berücksichtigt, die nach eigener Aussage an Schlaflosigkeit (Insomnia) litten sowie solche, die ein normales Schlafverhalten angaben.

Unregelmäßiger Schlaf wirkt sich am stärksten aus

Es zeigte sich: Besonders viel und besonders wenig Schlaf erhöhten das Risiko auf einen Grünen Star gleichermaßen um jeweils acht Prozent. Bei Menschen mit Insomnia war es bereits um 12 Prozent höher und um immerhin 20 Prozent bei solchen, die angaben, viel Schlaf in den Tagesstunden nachzuholen. Bei Schlafapnoetikern war die Gefahr auf die Augenerkrankung um immer noch vier Prozent erhöht.

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Was die Ergebnisse bedeuten

Das Team folgert aus seinen Untersuchungsergebnissen, dass Patienten mit anhaltenden Schlafproblemen gezielt therapeutisch geholfen werden müsse. Weiterhin seien gerade bei ihnen Vorsorgeuntersuchungen auf einen Grünen Star besonders wichtig.

Dennoch räumen die Studienautoren ein, dass weiterführende Forschung nötig sein wird, um die konkreten Zusammenhänge zwischen schlechtem Schlaf und dem Glaukom-Risiko besser zu verstehen. Zudem sei die Auswahl der Daten nicht repräsentativ. Denn es handelte sich dabei nicht um einen Querschnitt, der per Stichproben hätte ermittelt werden können, sondern ausschließlich um Teilnehmer der genannten britischen Biobankstudie. Ob sich die Erkenntnisse auf andere Bevölkerungsgruppen übertragen lassen, sei fraglich.

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Quelle

Themen Augengesundheit Grauer/Grüner Star
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