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Großer Vergleich

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Sauna-Arten?

Sauna-Arten: Zwei Frauen in der Sauna
Sauna-Besuche sind empfehlenswert: Der Körper lernt, mit unterschiedlichen Hitze-Kälte-Reizen umzugehen. Foto: iStock/Group4 Studio

19.12.2022, 17:39 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Gibt es bei nasskaltem Wetter etwas Schöneres, als in der Sauna zu entspannen, zu schwitzen und den Stoffwechsel anzuregen? Viele Fitnessstudios und Hotels haben Spa-Bereiche im Angebot. Dazu gehört meistens eine Finnische Sauna. Doch es gibt noch viele weitere Sauna-Varianten. FITBOOK gibt einen Überblick.

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Die Wellnessbereiche von Erlebnisbädern oder Thermen bieten zahlreiche Sauna-Arten an – von klassisch finnisch bis zum Tepidarium. Doch was genau unterscheidet sie? Und wie wirken sich die verschiedenen Sauna-Arten auf den Körper aus?

Sauna- und Dampfbad-Arten im Überblick

ArtKategorieTemperaturLuftfeuchtigkeitAufguss?
Finnische SaunaSaunabis zu 130°C0.1ja
Bio-Sauna/SanariumSaunaca. 50-60°C30-50%ja
BanjaSauna50-70°Cbis zu 100%ja
Infrarot-SaunaSauna30-60°C40-50%nein
Dampfbad (klassisch)Dampfbadca. 50°Cbis zu 100%nein
HamamDampfbad42°Cbis zu 100%nein
TepidariumDampfbadca. 40°C0.2nein
CaldariumDampfbad40-50°Cbis zu 100%nein
Irisches DampfbadDampfbad30-50°Cabhängig vom Raumja

Sauna-Arten

Finnische Sauna

Die Finnische Sauna ist der Klassiker unter den Saunen – denn die Finnen gelten als Erfinder der Saunakultur. Beim Bau wird ausschließlich Holz genutzt, wodurch diese Art der Sauna viel Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt. Die Besucher können einen leicht süßlichen Holz-Duft wahrnehmen. Die Temperatur in der Finnischen Sauna liegt niemals unter 70, meist zwischen 80 und 100 Grad. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei zehn bis 20 Prozent. Anders als in Deutschland üblich gießen die Finnen nicht mit Duftzusätzen auf und setzen meist auf reines Wasser.

Die ursprünglichere Form der Finnischen Sauna ist die sogenannte Erdsauna, die in den Boden eingelassen ist. Durch einen Ofen im Inneren, welcher mit Holz befeuert wird, können hier Temperaturen von bis zu 110 Grad Celsius erreicht werden.

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Sauna-Arten: Finnische Sauna
Der Klassiker unter den Saunen: die finnische Variante Foto: Getty Images

Russische Sauna: Banja

Die Banja ist die russische Version der Sauna. Sie ist der finnischen Variante ähnlich, unterscheidet sich jedoch im Ablauf. In der Banja erfolgt der Aufguss mithilfe von sogenannten Weniks: belaubte Birkenzweige, die idealerweise mehrere Stunden oder über Nacht in Wasser eingeweicht werden. Dadurch verbreitet sich in der Sauna ein angenehmer Duft nach Birke. Nach dem Aufguss werden die Zweige dazu genutzt, den Körper leicht abzuschlagen. Das erhöht die Blutzirkulation im Körper – und treibt die Luftfeuchtigkeit in der Sauna nach oben. Auf der Haut fühlen sich die 80 bis 100 Grad noch mal deutlich heißer an. Außerdem besteht die Sauna aus zwei Räumen: Neben dem Schwitzraum gibt es noch einen Wasch- bzw. Reinigungsraum.

Sauna-Arten: Banja, russische Sauna
Bei der russischen Sauna, oder Banja, kommen belaubte Birkenzweige zum Einsatz Foto: iStock/Kuzenkova_Yuliya

Sanarium

Wer die hohen Temperaturen nicht verträgt, kann ein Sanarium, auch Kräuter-Sauna genannt, besuchen. Die Höchsttemperatur dort beträgt 60 Grad Celsius. Diese Sauna-Art ist sehr kreislaufschonend und somit auch für Kinder geeignet. Anstatt der klassischen Aufgüsse werden hier Kräuter und ätherische Öle verwendet, was sich bei Atemwegserkrankungen oder Erkältungen bewährt hat. Die Bezeichnung Sanarium hat sich im Übrigen die Firma Klafs patentieren lassen.

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Bio-Sauna

Deshalb wird dem Sanarium auch häufig die Bio-Sauna gleichgestellt. Auch sie ist perfekt für Neulinge: Die Temperaturen hier sind mit 40 bis 50 Grad Celsius ebenfalls sehr mild. Aufgrund der niedrigeren Temperaturen ist ein längerer Besuch der Sauna auch für Einsteiger möglich. Die Haut kann optimal atmen und die Blutzirkulation wird sanft geweckt. Sehr oft wird die Bio-Sauna auch Menschen empfohlen, die einen Schlaganfall erlitten haben (Falls Sie betroffen sind: Halten Sie bitte vorher unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt!).

Bio-Sauna
Ein Sanarium bzw. eine Bio-Sauna wird weniger stark erhitzt als die klassische Finnische Sauna Foto: Getty Images

Dampf-Sauna

Eine weitere Alternative unter den kühleren Saunen ist die Dampf-Sauna, auch Dampf-Dusche genannt – nicht zu verwechseln mit dem Dampfbad (siehe unten). Die Dampf-Sauna arbeitet mit hoher Luftfeuchtigkeit statt mit hohen Temperaturen: Hier wird es nicht wärmer als 55 Grad Celsius. Die hohe Luftfeuchtigkeit wird von vielen als sehr angenehm empfunden.

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Dampfsauna
Die Dampf-Sauna arbeitet mit hoher Luftfeuchtigkeit statt mit hohen Temperaturen Foto: Getty Images

Infrarot-Sauna

Die Infrarot-Sauna arbeitet komplett ohne Lufterhitzung: Um den Körper zum Schwitzen zu bringen, erzeugt diese Wärmekabine mithilfe von Infrarotstrahlen Hitze und sorgt somit für eine angenehme Wärme von innen heraus.

Sauna-Arten: Infrarot-Sauna
Bei der Infrarot-Sauna wird der Körper mithilfe des Rotlichts erhitzt Foto: Getty Images

Dampfbäder

Klassisches Dampfbad

In der Sauna ist Schwitzen bei Hitze und geringer Feuchtigkeit angesagt – im Dampfbad herrschen milde Temperaturen, dafür aber eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit vor. Auch diese Kombination regt zum Schwitzen an. Wer also nicht gut mit Hitze umgehen kann, sollte überlegen, statt der Sauna ein Dampfbad zu besuchen. Die Temperatur liegt zumeist bei etwa 50 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit kann dagegen fast 100 Prozent betragen. Der Wasserdampf reinigt die Poren, regt den Kreislauf schonend an und stärkt die Abwehrkräfte des Körpers.

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<br>In einem Dampfbad sind die Temperaturen niedriger, dafür kann die Luftfeuchtigkeit bis zu fast 100 Prozent betragen
In einem Dampfbad sind die Temperaturen niedriger, dafür kann die Luftfeuchtigkeit bis zu fast 100 Prozent betragen Foto: Getty Images

Caldarium

Eine Art des Dampfbades geht bis auf die Römer zurück. Das Caldarium (vom lateinischen caldus, „warm/heiß“) war ein Teil der typisch-römischen Thermen. Die Temperatur beträgt 40 bis 50 Grad und die Luftfeuchtigkeit liegt bei nahezu 100 Prozent. Das Caldarium ist kreislaufschonend und eignet sich hervorragend für die Durchblutungsförderung. Die Muskulatur soll sich hier besonders gut entspannen können. Das Besondere: Dem Wasserdampf können verschiedene Düfte zugesetzt werden, die auch die Sinne verwöhnen.

<br>Im Caldarium werden die Sinne mit ätherischen Ölen verwöhnt
Im Caldarium werden die Sinne mit ätherischen Ölen verwöhnt Foto: Getty Images

Tepidarium

Ebenfalls Teil der römischen Badekultur ist das Tepidarium: Ein lauwarmer Raum (38 bis 40 Grad) mit beheizten Wänden, Liegen und Bänken aus Stein oder Keramik. Die milde Wärme wirkt direkt auf den Körper ein, was besonders förderlich für die Regeneration sein soll. Aufgrund der geringeren Temperatur bleibt man im Tepidarium üblicherweise 30 Minuten und länger. Da das Tepidarium nicht nur moderate Temperaturen, sondern auch eine geringe Luftfeuchtigkeit aufweist, ist sie zudem für ältere Menschen oder Personen mit schwachem Kreislauf gut geeignet.

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Hamam

Ein Hamam, auch als Orientalisches Bad oder Türkisches Bad bekannt, ist eine weitere, überaus milde Wellness-Anwendung. Diese arabische Version des Dampfbads besteht meist aus Marmor; in der Mitte des Raumes befindet sich eine kreisförmige Fläche, auf die man sich setzen oder legen kann. Entweder man wird von einem Zeremonienmeister gewaschen und mit warmem Wasser übergossen – oder man macht es selbst. Die Höchsttemperatur im Hamam liegt bei 42 Grad Celsius.

Hamam
Ein Hamam ist die türkische bzw. orientalische Version des Dampfbades Foto: Getty Images

Irisches Dampfbad

Ein irisches Dampfbad besteht aus mehreren Räumen, die für den mehrfachen Wechsel zwischen hohen und niedrigen Temperaturen gedacht sind. In der Anwendung enthalten sind zudem eine Bürstenmassage für die Durchblutung, ein Tauchbad zur Abkühlung sowie der Einsatz ätherischer Öle für die Sinne. Die Höchsttemperatur im irischen Dampfbad beträgt 50 Grad Celsius.

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Besondere Sauna-Arten

Textilsauna

Hier ist der Name Programm, d. h. in dieser Sauna ist man nicht unbekleidet. Damit ist die Sauna eine Option für alle Menschen, die sich in textilfreien Saunen nicht wohlfühlen.

Frau mit Bikini in einer Sauna
In einer Textilsauna darf man Badekleidung tragen Foto: Getty Images

Babysauna bzw. Kindersauna

Wer mit seinem Baby oder Kleinkind in eine Sauna möchte, sollte auf eine Maximaltemperatur von 60 Grad Celsius achten. Darüber hinaus sollten die Saunagänge nur 3 bis 6 Minuten betragen. Saunabetreiber bieten häufig extra Zeiten an, in denen die Sauna für Eltern mit Kindern freigegeben ist. Allerdings ist zu betonen: Mit Babys zu saunieren ist nicht unumstritten. Empfohlen wird, dass Eltern die ärztliche U4-Früherkennungsuntersuchung im dritten oder vierten Lebensmonat abwarten. Nur, wenn das Kind keine Beschwerden hat, kann es schonend an die Saunakultur herangeführt werden.

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