6. Oktober 2024, 18:01 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Haben Sie im Fitnessstudio oder beim Sport im Freien auch immer eine nachfüllbare Trinkflasche dabei? Eine praktische Sache. Allerdings gilt es, ein paar Dinge zu beachten, damit der Inhalt nicht zur Keimschleuder wird.
Bakterien, Algen, Schimmelpilze: Finden sie ein feuchtwarmes Klima vor, können sie sich gut vermehren – und im schlimmsten Fall zum Gesundheitsrisiko werden. Das kann auch in dernachfüllbaren Trinkflasche passieren, in die durch unseren Speichel und auch die Umgebungsluft Keime geraten. FITBOOK sagt, was beim Reinigen zu beachten ist.
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Übersicht
- Keime in 90 Prozent der Fitnessstudio-Trinkflaschen
- Wie gelangen Keime in Trinkflaschen?
- Sind die eigenen Keime gesundheitsschädlich?
- So reinigt man Ritzen an Verschluss und Deckel
- Gehört die Trinkflasche in die Spülmaschine?
- Was tun mit beschädigten Trinkflaschen?
- Nasse Trinkflasche auf keinen Fall verschließen
- Flasche müffelt? Backpulver oder Natron für Intensiv-Reinigung
- Trinkflasche nicht mit anderen teilen
- Nur zuckerfreie Getränke einfüllen
- Quellen
Keime in 90 Prozent der Fitnessstudio-Trinkflaschen
Der falsche Gebrauch nachfüllbarer Trinkflaschen kann dazu führen, dass sich im Inneren der Flasche Keime bilden. Forscher, die vor einigen Jahren 60 stichprobenartig in brasilianischen Fitnessstudios eingesammelte Trinkflaschen auf Keime untersucht hatten, wurden damals in 90 Prozent der Fälle fündig.1
Wie gelangen Keime in Trinkflaschen?
Insgesamt gesehen verhält es sich dabei ähnlich wie bei bereits geöffneten Wasserflaschen: Bei Anbruch können Mikroorganismen hineingelangen, die sich – insbesondere bei ungekühlter Lagerung – relativ schnell vermehren. Trinkt man direkt aus der Flasche, wie man es bei der Sport-Trinkflasche für gewöhnlich tut, kommen die von Natur aus im Speichel vorhandenen Bakterien hinzu.
Sind die eigenen Keime gesundheitsschädlich?
Für grundsätzlich gesunde Menschen stellt es keine große Gefahr dar, Bakterien zu sich zu nehmen, die dem eigenen Organismus entsprungen sind. Seltener könne es dadurch zu Unwohlsein und womöglich Durchfall kommen, erklärt der Hamburger Internist Dr. med. Matthias Riedl auf FITBOOK-Nachfrage.
Problematischer sind hingegen Keime, die aus zersetzten Zuckerrückständen entstehen können, sowie solche, die sich am äußeren Rand des Flaschenhalses ansiedeln. Wie sie dorthin gelangen? Etwa, weil vor dem Griff zur Flasche Hanteln oder andere Geräte im Gym berührt wurden, oder weil die Trinkflasche in der dafür vorgesehenen Halterung am Laufband, Spinningrad o.ä. gesteckt hat.
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So reinigt man Ritzen an Verschluss und Deckel
Nach dem Gebrauch genügt es nicht, den Inhalt auszuschütten und die Flasche neu zu befüllen. Verwenden Sie zur gründlichen Reinigung heißes Wasser und Spülmittel. Richtig sauber wird es, wenn Sie zum Abreiben von Getränkerückständen eine Spül- oder Zahnbürste benutzen. Gerade schwer erreichbare Ritzen – etwa am Verschluss oder Deckel – lassen sich so gut schrubben.
Gehört die Trinkflasche in die Spülmaschine?
Mit der Spülmaschine ist es so eine Sache. Prüfen Sie vorher, ob das Material Ihrer (gesamten) Trinkflasche für die maschinelle Reinigung geeignet ist. Gleiches gilt für verschiedene weitere Reinigungsoptionen (z.B. mit speziellen Tabs). Werden die Flasche oder Teile davon durch unsachgemäße Reinigung beschädigt, können sich zum Beispiel in porösen Verschlussdeckeln oder kleinsten Rissen im Inneren der Flasche Bakterien und Keime ansammeln.
Die Trinkflasche darf in die Spülmaschine? Der Tüv-Verband rät, ein Programm mit mindestens 60 Grad zu wählen. Dadurch würden die meisten Keime abgetötet.
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Was tun mit beschädigten Trinkflaschen?
Beschädigte Trinkflaschen sollten relativ zeitnah ersetzt werden. Ernährungsmediziner Riedl empfiehlt generell weithalsige Flasche mit Trinkstutzen, die man regelmäßig auseinandergebaut in die Spülmaschine stecken kann.
Nasse Trinkflasche auf keinen Fall verschließen
Verwenden Sie ein frisches, trockenes Küchentuch, um die Flasche von innen zu reinigen. Eines, das Sie vorher bereits benutzt haben, könnte mit Küchenkeimen besiedelt sein. Lassen Sie die Flasche trocknen, dann bitte liegend. „So vermeiden Sie, dass Staub hineingelangt“, rät Riedl.
Keinesfalls sollten Sie die nasse Flasche verschließen. Das kennt man ja auch von der Zahnbürste – ebenfalls ein Gebrauchsgegenstand, der mit den Bakterien aus dem Mundraum in Bakterien kommt, und daher im nassen Zustand nicht in ein Etui gehört, sondern an die Luft.
Flasche müffelt? Backpulver oder Natron für Intensiv-Reinigung
Riecht Ihre Flasche schon etwas unangenehm? Dann müssen Sie bei der Reinigung noch eine Schippe drauflegen. Der Tüv-Verband rät: die Flasche, sofern das Material das abkann, für einige Minuten in kochendes Wasser legen. Es gibt auch spezielle Reinigungstabletten. Alternativ kann man auch Natron oder Backpulver für so eine Intensiv-Reinigung nutzen. Dafür ein Päckchen Backpulver oder einen Teelöffel Natron in die Flasche geben, mit warmem Wasser auffüllen und einige Stunden einwirken lassen. Zudrehen sollte man sie dabei nicht. Anschließend spült man die Flasche gründlich aus.
Achtung: Natron und Backpulver können Kunststoffe angreifen, daher eignet sie sich die Reinigung damit dem Tüv-Verband zufolge eher für Glas- und Edelstahlflaschen.
Trinkflasche nicht mit anderen teilen
Der Trainingspartner hat seine Trinkflasche vergessen? Dann geben Sie ihm natürlich etwas ab – aber bitte nicht direkt aus der Flasche trinken lassen. Im Fitnessstudio finden sich bestimmt Einwegbecher, in die Sie etwas abfüllen können. So vermeiden Sie, dass sich fremde mit Ihren eigenen Keimen mischen und etwaige Herpes- oder Erkältungsviren vom einen auf den anderen Trinker übergehen.
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Nur zuckerfreie Getränke einfüllen
Zuckerhaltige Getränke (auch solche mit Fruchtzucker, also beispielsweise Säfte) sollten Sie besonders gründlich abspülen – oder gar nicht erst in die Trinkflasche einfüllen. Aus Rückständen entstehende Bakterien können innerhalb der Flasche schimmeln. Und Schimmelsporen können sich zu gesundheitsschädlichen Stoffen weiterentwickeln, die mitunter giftig sind.